„Irgendwie riecht es nach faulen Eiern. Mili richst du das auch?“ Mit diesen Worten erreichten wir heute unser erstes Ziel, Rotorua. Etwas genauer das „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“, in dem man sich viele bunte Seen, kochenden Schlamm, Krater und einiges mehr, das mit vulkanischer Aktivität zusammen hängt, anschauen kann. Die Kehrseite: Es stinkt die meiste Zeit fürchterlich. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich daran und kann sich so ungestört von der Landschaft beeindrucken lassen.
Wir sind etwa einanhalb Stunden einem Rundwanderweg durch dieses Naturphänomen gefolgt. Gleich von Anfang an begrüßten uns Dämpfe, die einfach zwischen den Bäumen aufstiegen. Danach ging es über eine Brücke und einen kleinen Fluss zwischen lauter Krater.
Die Kraterwände sind oft mit gelben oder grünen Salzen bedeckt (Unsere Broschüre sagt es gibt hier Schwefel, Eisen, Mangan, Silizium und Antimonverbindungen. Fragen was da genau was wie bunt macht, stellt ihr besser Milis Mutter…. 😉 ) und am Boden gluckert oder dampft es vor sich hin.
Manche Krater waren auch mit kleinen Seen in verrückten Farben gefüllt. Dieser hier war eigentlich richtig neon-gelb, leider kommt das auf den Bildern kaum so raus.
Danach kam man zu einer weiten Terasse, in der die wohl farbenfroheste Seensamlung lag: Türkise, grüne, gelbe, blaue oder orangene Farben sind zu sehen und geben dem Ort sehr treffend den Namen „Artist´s Palette“.
Später sind wir auch durch ein kleines Tal gelaufen, in dessen Mitte der kleine Fluss beständig raucht und an machen Stellen blubbert. Überhaupt hat man immer wieder kleine Löcher im Boden gesehen, wo auf etwa 30 cm bis 1 Meter Durchmesser der Boden plötzlich blubberte und kochte.
Wenn man Glück hat, erwischt man so einen Matschpool, wie er eine besonders große Blase platzen lässt:
Passend zu all den verfärbten Steinen spielt dort auch die Pflanzenwelt farblich verrückt. Die dort heimische GRÜNalge namens Trentepohlia ist nämlich wunderschön orange-braun. 😀
Noch ein paar mehr farbenfrohe Eindrücke:
Danach besichtigten wir noch die Innenstadt von Rotorua. Dank der vielen vulkanisch aktiven Gebiete auch innerhalb der Stadt (in einem Stadtpark sind etwa immer wieder kochende Schlammpools umzäunt) stinkt es auch hier. Trotzdem ist die Stadt mit vielen Heilbädern (und natürlich all den Besichtigungsmöglichkeiten außenherum) eine der touristischten Städte auf der Nordinsel. Das bekannteste Bauwerk beherbergt heute das Museum, wärend es früher ein exclusives Spa war. Da es echt mal ein sehr schönes Gebäude ist, wollen wir es euch nicht vorenthalten:
Daneben besichtigten wir auch noch den Rotorua-See:
und fanden einen Mili-Tarn-Baum:
Inzwischen sind wir nach Matamata weitergefahren. Bei den Schwefeldämpfen wollten wir dann doch nicht übernachten… 😉
Falls ihr Sehnsucht nach Rotorua habt, können wir demnächst eine Sulfidfällung machen. Die gelben und orangen Verbindungen sind vermutlich Arsen-, Antimon- oder Cadmiumsulfide.
Macht Sinn schnell aus dem H2S-Dampf zu verschwinden 🙂
Mich hat der Geruch schon so an Chemiesammlung errinert… 😉