Hoch, Höher, Am Höchsten, Dubai!

Der letzte Stop unserer Reise war Dubai, wo wir noch einmal 4 Tage zwischen den glitzernden Wolkenkratzern verbrachten. Wir waren dort zu dritt mit Inas Freund Mark unterwegs, der uns dieses letzte Stück unserer Reise als Inas Geburtstagsgeschenk entgegen gekommen war. Dadurch hatten wir gleich ein ganzes Stück mehr Komfort, denn Mark war schon vor uns in Dubai angekommen und kannte sich daher schon etwas aus und hatte sich ein Auto geliehen, mit dem wir bequem vom Flughafen zum Hotel gebracht wurden. Dieses Auto war wiederum – man will es kaum glauben – ein silberner Nissan Sunny. Allerdings ein deutlich neueres Modell ohne Kratzer. Hier sieht man es bei einem Ausflug in die Wüstenoase Hatta.
Nissan Sunny - the next generation

Dubai ist in vielen Punkten eine Stadt der Superlative. Durch den Ölboom durchlebten die Leute hier eine Verwandlung von Beduinen im Zelt über kleine Holz- und Lehmhäuser zu modernen Hochhäusern innerhalb einer Generation. Tatsächlich gibt es in Dubai nicht sehr viele alte Gebäude und bereits Gegenden aus den 1940er Jahren werden als Heritage Area gepflegt.

Wirklich beeindruckend ist dagegen die Skyline von Dubai. Sie erstreckt sich beinahe endlos entlang der Küste. Dabei sticht das Burj Khalifa, mit etwa 850 Metern das höchste Gebäude der Welt, besonders heraus und lässt die anderen Hochhäuser viel kleiner wirken, als sie es eigentlich sind.
Panorama von Dubai

An manchen Stellen wirkt es fast, als sei man in einer Stadt der Zukunft angelangt, insbesondere wenn sich die kuppelförmigen Skytrain Stationen über der Straße erheben.
Future City
Unser erster Besuch galt der Dubai Mall, einer Shopping Mall von 1 km² Fläche und damit um einiges größer als das Central World in Bangkok. Das ist etwas, das wir kaum für möglich gehalten hätten. Jedoch kann in Dubai eine Shopping Mall nicht nur ein Ort zum einkaufen sein, das wäre zu gewöhnlich. Neben verschiedensten Läden gibt es dort auch einen künstlichen Sternenhimmel, eine Eislauffläche, einen Wasserfall über 3 Stockwerke und ein riesiges Aquarium, in dem man Tauchkurse machen kann, sollte man das nötige Kleingeld haben.
Wasserfall in der Dubai MallAquarium in der Dubai Maill

Ebenfalls findet man dort viele uns bekannte Marken, jedoch immer auch mit einer arabischen Ladenüberschrift. Besonders belustigt hat uns die „Fressmeile“, in der neben den üblichen amerikanischen Ketten auch etwas deutsches zu finden war:
Gibt es auch in Dubai

Den Nachmittag verbrachten wir am öffentlichen Strand, der zum Stadtteil Jumeirah gehört. Dort sieht man im Hintergrund das einzige 7-Sterne-Hotel der Welt, das Burj Al Arab. Vor der Küste liegt dort ebenfalls die Jumeirah Palm – eine künstliche Halbinsel in Form einer Palme, die mit mehreren Luxushotels sowie privaten Villen bebaut ist. Auf der Palmeninsel waren wir allerdings nicht, denn der Strand vor dem Burj Al Arab war schon schön genug 😉

Ina und Mark vor dem Burj Al Arab

Am nächsten Morgen nutzten wir unser Auto, um in die Wüstenoase Hatta zu fahren. Diese liegt etwa 100 km von Dubai entfernt im Hadschar-Gebirge an der Grenze zum Oman. Dorthin ging es über erstaunlich gut ausgebaute Autobahnen. Gerade nahe an Dubai waren 6 Spuren in eine Richtung zuzüglich jeweils einer Standspur links und rechts keine Seltenheit.

In Hatta ist das Klima aufgrund der höheren Lage milder als in Dubai, und so besteht der Ort heute aus vielen Luxus-Ferienhäusern. Auf einem Hügel darüber thront ein Fort aus dem 18. Jahrhundert. Darum herum wurde das alte Dorf aus den Ruinen rekonstruiert und ist heute als eine Art Freilandmuseeum zugänglich. Sehr erstaunlich war, dass sich dort kaum Besucher aufgehalten haben, aber vielleicht waren wir einfach zu einer Zeit da, als kein Reisebus eine Horde von Touristen ausgespuckt hat…

Hatta Heritage VillageIna und Mili im Hatta Heritage Village

Hier sieht man einen der Wachtürme des Forts:

Wehrturm in Hatta

Auf dem Weg zurück machten wir in der Wüste halt, um auch einmal einen kurzen Spaziergang über die feinen, rötlichen Sanddünen gemacht zu haben. An einigen Stellen gab es entlang der Straße auch freilaufende Kamele – dort wo wir angehalten haben leider nicht….

Ina und Mark in den SanddünenMili in den Sanddünen

Für den Sonnenuntergang hatten wir Karten für das höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa gebucht, um dort von der Besucherterrasse in Etage 124 auf 430 Meter Höhe (das ist erst etwas über der Hälfte der Gesamthöhe!) einen wunderschönen Ausblick über die anderen Hochhäuser zu genießen. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle und die lange Schlange vor dem Aufzug gekommen waren, schafften wir es tatsächlich pünktlich zum Sonnenuntergang nach oben.

Dubai in der AbenddämmerungMili und Ina auf dem Burj Khalifa

Von dort oben ist man weit über den anderen Hochhäusern und die Autos direkt darunter auf der Straße wirken winzig. In der Dunkelheit erscheinen die Straßen nur noch wie helle Bänder, die sich zum Horizont hinziehen.

Dubai bei Nacht

Hier sieht man das Gebäude von unten und bekommt einen guten Eindruck von der beinahe unendlich wirkenden Höhe:

Das höchste Gebäude der Welt

Unterhalb des Burj Khalifa liegt ein künstlicher See, auf dem jede halbe Stunde Wasserfontänen zu Musik „tanzen“. Die höchsten der 6000 einzelnen Fontänen können dabei bis zu 150 Meter in den Himmel hineinschießen. Das hier gibt einen ganz guten Eindruck davon. Entlang des Sees gibt es viele Restaurants und wir schaften es einen guten Platz in einem libanesischen Restaurant zu ergattern und diese sehr beeindruckende Athmosphäre bei gutem Essen auf uns wirken zu lassen.

Dubai Fountains

An unserem letzten Tag besichtigen wir die beiden Altstadtviertel Bur Dubai und Deira auf den beiden Seiten des Dubai Creek, einer 14 km langen Meerzunge, an der Dubai liegt. Dabei muss hier das Wort Altstadt eher vorsichtig benutzt werden, denn obwohl die Gegend von Dubai schon vor etwa 3000 Jahren bewohnt war und schon im 15. Jahrhundert als Handelszentrum galt, begann die dauerhafte Besiedelung erst gegen 1800. Trotzdem wirkt dieser Stadtteil mit den eher niedrigen Lehmhäusern mit Windtürmen, den engen Straßen und chaotischen Marktständen verglichen mit der glitzernden Hochhauswelt ein paar Kilometer weiter uralt.

Wir alle im Burista-Viertel

Wir haben dort eine Führung gemacht, bei der uns etwas über die Geschichte, Kultur und die Religion in der Region erzählt wurde und auch Fragen sehr nett und ausführlich beantwortet wurden. So haben wir erfahren, dass in Dubai der Glaube vom Staat getrennt wurde und daher verschiedenste Glaubensrichtungen gleichermaßen toleriert werden. Auch ist es dort als Frau kein Problem zu arbeiten oder etwa Auto zu fahren (was im Nachtbarland Saudi Arabien ja verboten ist).

Ebenfalls haben wir etwas über die typische Architektur gelernt. Die Häuser wurden früher um einen Innenhof gebaut, zu dem sich die Räume hin öffneten und in dem meist ein Baum zum Schattenspenden gepflanzt wurde.

Innenhof

Um die Räume zu kühlen, wurden sogenannte Windtürme gebaut. Diese sind zu allen 4 Seiten hin offen und leiten den Wind in den Raum darunter. Auf dem Bild kann man gleich mehrere sehen, man erkennt sie an den abstehenden Hölzern an der Seite.

Windtürme

Nach dem Mittagessen haben wir dann noch die Souks von Bur Dubai und Deira erkundet. Diese wirken durch die umgebenden Gebäude, hölzernen Überdachungen und vielen bunten Stände erstmal sehr fremdländisch. Nach einem kurzen Aufenthalt zeigte sich jedoch, dass diese Märkte vor allem für die Touristen sind. Noch aufdringlicher als in Asien versuchen die Verkäufer Tücher, Kleidung, gefälschte Taschen und Uhren oder Gewürze unter die Besucher zu bringen. Erstaunlicherweise war für die Verkäufer Mark der Interessanteste von uns dreien und so wurde er am meisten aufgehalten und mit fragwürdigen Anwerbungen, wie etwa: „Schweinsteiger, come in, come in!“, versucht ihn in einen Laden zu locken. Natürlich erfolglos…

Mark auf dem Suq

Um von Bur Dubai auf die andere Seite des Creeks zu kommen, kann man inzwischen eine Station mit der U-Bahn fahren. Alternativ gibt es auch noch viele kleine Holzboote, die von der einen zur anderen Seite übersetzen. Auch alte, hölzerne Schiffe liegen auf beiden Seiten der Meerzunge vertäut und passen so gar nicht zu den in der Ferne aufragenden modernen Gebäuden.

Holzschiffe auf dem Dubai-Creek

Zuletzt wollen wir noch von zwei weiteren absurden Dingen berichten, die wir in Dubai sehr fasziniert beobachtet haben. Zum einen gibt es dort klimatisierte Bushaltestellen. Die modern geschwungenen Glaskästen sind immer wieder am Straßenrand zu sehen und wir haben sie getestet: innen hat es tatsächlich nur etwas über 20 Grad. Sehr angenehm 😉

Klimatisierte Bushaltestelle

Zum anderen sind die dortigen öffentlichen Grünflächen, also etwa an Straßenrändern, Autobahnabfahrten oder Kreiseln erstaunlich grün. Tatsächlich ist der Rasen dort perfekter, als wir ihn je Europa an ähnlichen Stellen gesehen haben. Auch gibt es ganze Rabatten an verschiedenen Blumen. Natürlich müssen diese alle bewässert werden, weshalb dann auch der Pro-Kopf-Wasserverbrauch von über 500 Litern pro Tag in Dubai nicht mehr wundert.

Photobombe - grüner Rasen mitten in der Wüste

Inzwischen sind wir bereits wieder einige Tage in Deutschland und haben uns schon wieder gut eingelebt. Der Ausstieg aus dem Flugzeug bei etwa 7 Grad war zwar definitiv unser Temperaturtiefpunkt seit über 4 Monaten, aber das viele herzliche Willkommen hat dafür mehr als entschädigt.

Einen weiteren künstlerischen Nachtrag wird es noch geben, die Reiseberichtserstattung ist hiermit nun jedoch beendet. Von daher schonmal: Vielen Dank, dass ihr unsere Reise so eifrig auf dem Blog mit begleitet habt und uns so viele Kommentare und E-Mails geschrieben habt! Auch wenn wir nicht immer geantwortet haben, haben wir uns sehr über jeden einzelnen gefreut!

Sydney – vom Strand, berühmten Bauwerken und unheimlichen Vögeln

Unseren ersten Zwischenstop in Richtung Heimat haben wir in Sydney gemacht und haben dort 4 Tage verbracht. Dabei hatten wir das riesige Glück, dass wir bei Verwandschaft von Inas Freund Mark wohnen durften. Wir wurden dort wunderbar aufgenommen, verköstigt und mit vielen Tipps über Sydney ausgestattet. Eines Abends hieß es auch: „Ihr wart noch gar nicht im Jacuzzi, oder?“. Wir fanden heraus, dass ein Jacuzzi ein Outdoor-Wirlpool ist und durften den unserer Gastgeber testen und im warmen Wasser liegend den südlichen Sternenhimme bewundern. Wir wollen uns auch hier nochmal für die tolle Zeit bedanken!

Nun erstmal zu Sydney selbst: Mit etwas mehr als 4 Millionen Menschen leben in dieser Stadt beinahe so viele Menschen wie in ganz Neuseeland. Selbst wenn man von Auckland kommt, sind die vielen mehrspurigen Straßen und hohen Häuser erstmal sehr beeindruckend. Im Gegensatz zu Neuseeland wird zumindest in Sydney mehr mit Stein gebaut, auch die normalen Wohnhäuser. Zwischen den modernen Hochhäusern gibt es immer wieder ältere Gebäude, von denen häufig die Fassaden erhalten wurden. Dieser Misch aus Alt und Neu gibt der Stadt etwas besonderes und so fanden wir diesen Ort ziemlich schön.
Alte und neue GebäudeSydney Eye Tower
Gleich nachdem wir abends vom Flughafen abgeholt wurden, bekamen wir auf dem Heimweg eine kleine Stadtrundfahrt über die Habour-Bridge, um uns das nächtlich erleuchtete Sydney zu zeigen.
Sydney bei Nacht

Am nächsten Tag besuchten wir den Vorort Manly, der sich neben einer schönen Fußgängerzone vor allem durch einen langen Streifen Sandstrand auszeichnet. Dort beobachteten wir – nicht ganz ohne Neid – einige Schulklassen beim Schulsport. Wir wären auch gerne im Meer schwimmen gegangen, anstatt über den Sportplatz zu rennen… 😉
Natürlich waren wir auch baden, denn das Meer war angenehm warm und die Wellen, die zum Leid der Surfenden zu klein dafür waren, eigneten sich wunderbar zum gemütlich im Wasser treiben. 🙂
Manly Beach

Am Abend testeten wir zum ersten Mal unsere neuen asiatischen Kochkünste und bereiteten unseren Gastgebern zum Dank ein kambodschanisches Menü zu. Dabei stellen wir fest, das es in Sydney viele er exotischen Früchte und Planzen aus Asien gibt – wie etwa Pomelos oder süße Papayas.

Die nächsten drei Tage fuhren wir mit dem Boot (in einer Stadt die so sehr am Wasser liegt gehört ÖPNV mit dem Boot einfach dazu 😉 ) in die Innenstadt und schauten uns dort verschiedenste Sachen an. Schon die Fahrt mit dem Boot war ein erstes Highlight, da es am Circulay Quay zwischen Opernhaus und Habourbridge anlegte und man die Fahrt über Sydney vom Wasser aus bewundern konnte.
Ina vor Sydney HabourSydney Opera House

Natürlich haben wir uns das wegen seiner Form, die Segelschiffen nachempfunden ist, bekannte Opera House auch aus der Nähe angeschaut. Die Architektur ist auch von nahem noch sehr beeindruckend. Ebenso beeindruckend ist aber auch die Menge an Touristen, die sich auf den verschiedenen Terrassen rund um das Opernhaus herum aufhält…
Interessant zu wissen ist, dass zwischen dem Gewinn des Designerwettbewerbs im Jahr 1956 und der Fertigstellung 1973 doch noch einige Jahre und ein Streit mit dem schwedischen Architekten Jorn Utzon liegen. Vor diesem Hintergrund hat die Elbphilharmonie vielleicht auch noch eine Chance fertig zu werden… 😉
Detail auf dem Opera HouseMili vor dem Opera House

Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Circular Quays, kann man das andere Wahrzeichen von Sydney erkennen: die Habour Bridge. Mit 134 Metern Höhe und einer Länge von etwas mehr als 500 Metern ist sie ein riesiges Bauwerk. Für etwa 200 Euro kann man geführt darauf herumklettern. Bungiejumpen ist nicht möglich – aber gut, wir sind ja auch nicht mehr in Neuseeland 😉
Ina vor der Habour Bridge

Daneben besuchten wir auch die Art Gallery of New South Wales, die neben einigen (alten) europäischen Meistern auch asiatische so wie Aborigines-Kunst zeigt. Sehr beeindruckend war auch eine Sonderausstellung, die die Arbeiten von verschiedenen australischen Studenten zeigte.
Aborigine Kunst in der Art Galerie

Natürlich testeten wir bei unseren Streifzügen durch Sydney auch die Shoppingmöglichkeiten. Eine erste Feststellung war, dass dies auch eine architektonisch interessante Beschäftigung sein kann, da einige alte Gebäude in Shoppingtempel umgebaut wurden und mit wunderbar restauriertem Stuck oder großen Kuppeln aufwarten können. Wir freuten uns besonders, als wir eine Lüneburger German Bakery entdeckten, bei der Brezeln und belegte Brötchen wie daheim schmeckten. Lecker!
Arcade Shopping Center

Im botanischen Garten konnten wir die dortige Pflanzenwelt bewundern. Farnbäume haben wir dabei keine mehr entdeckt, dafür eine große Menge an Aloe Pflanzen, verschiedene interessante Blumen und Palmen.
Aloe Pflanzen im botanischen GartenIna im Botanischen Garten

Neben der australischen Pflanzenwelt machten wir auch einige Begegnungen mit der dortigen Tierwelt. Zwar haben wir weder ein Känguru noch einen Koala gesehen, dafür aber eine riesige Spinne, die ihr Netz entlang unseres Weges zu Fähre aufgespannt hatte. Die kleinen schwarzen Punkte sind gewöhnliche Stubenfliegen, nur damit man einen Eindruck von der Größe bekommt.
Riesenspinne

Auch mit einigen uns unbekannten Vogelarten machten wir Bekanntschaft. Eine Sorte etwa macht kein gewöhnliches Vogelgezwischer. Ihre Rufe ähneln stattdessen menschlichen Schreien, was sich ziemlich unheimlich anhört. Es gibt auch einen Taubenersatz: einen hellen Vogel mit dunklem Kopf und langen Schnabel, der ähnlich wie Tauben zu mehreren auf Öffentlichen Plätzen herumwandert und alle herunterfallenden Essensreste mit großer Begeisterung verspeist.
unheimlicher Taubenersatz

An unserem letzten Tag haben wir beschlossen, auch noch die australische Unterwasserwelt genauer zu betrachten und uns ins Sydney Aquarium aufgemacht. Dort konnte man neben kleinen nachgebauten Korallenriffen, Seepferdchen oder Quallen auch Haie oder riesige Rochen sehen. Durch manche der Becken konnte man in Glastunneln laufen und fühlte sich als wäre man selbst ebenfalls unterwasser inmitten der Fische.
Wassertunnel im AquariumFische im AquariumClownfischFrosch im Aquarium

Hin und wieder wurde auch etwas in das lila Buch gezeichnet, Ina wartete wärend dessen immer sehr geduldig und meist irgendwo im Schatten, denn die australische Sonne sticht doch ziemlich vom Himmel.
Ina wartet im Schatten

Nach 4 wunderschönen und erlebnisreichen Tagen hieß es Abschied nehmen von unseren Gastgebern (nochmal Danke!) und auf zu unserem längsten Flug: nach Dubai! Dort ein besonderes Geschenk für Ina: Ihr Freund Mark ist uns zum Ende der Reise ein Stück entgegen gekommen! Ihr werdet allerdings bald mehr aus Dubai hören, denn weil es dort im Hotel kein freies Internet gab, wird dieser Blog wohl mit etwas Verzögerung veröffentlicht werden…. 😉

Goodbye New Zealand!

Und schon wieder sind zwei Monate sind vergangen. Gerade eben sind es nur noch 8 Tage, 17 Stunden, 3 Minuten und 40 Sekunden, bis wir wieder deutschen Boden unter den Füßen haben. Wie auch schon in Asien lassen wir unsere Zeit hier noch einmal Revue passieren.

DIE SÜDINSEL

Oamaru

Alte Gebäude und abgefahrene Kunst – in Oamaru konnte man in eine ganz andere Welt eintauchen. Typisch neuseeländisch ist das zwar nicht (vor allem die alten Gebäude  😉 ), aber diese Stadt wird uns trotzdem noch lange im Gedächtnis bleiben.

Nebel in den Catlins

„We have such a warm and sunny summer this year.“ – Diesen von allen Verkäufern und Busfahrern gerne wiederholten Satz können wir am Anfang unserer Reise noch nicht so ganz glauben. Gerade nach den trockenen über 30 Grad in Asien ist die „Kälte“ von 15 Grad so wie Nebel und Regenwetter ein richtiger Schock. Zum Glück kehrte der neuseeländische Sommer zurück und wir mussten uns nicht daran gewöhnen 😉

Kepler Track

Auf dem Kepler-Track dagegen hatten wir richtiges Glück mit dem Wetter, so dass wir die ohnehin schon traumhafte Landschaft noch viel mehr genießen konnten 🙂

Bonecarven

Milis Kreativität kam hier nicht zu kurz – neben vielen Bildern (sowohl in Farbe als auch im lila Buch) entstanden auch noch Schmuckstücke wie auf dem Bild.

 

DIE NORDINSEL

Tongariro Alpine Crossing

Noch mal in die Berge, aber diesmal viel karger und dampfiger, ging es auf dem Tongariro Alpine Crossing. Wenn auch anstrengend lohnte sich diese Tageswanderung mit ihrer vielfältigen Landschaft und herrlichen Ausblicken über die Berge Mordors vollkommen…

Farbenfrohes Rotorua

Noch mal vulkanische Landschaft gab es dann zwei Wochen später auch noch einmal in Rotorua. Diesmal schlenderten wir jedoch gemütlich auf gut befestigten Wegen durch die surreale Landschaft.

Überall nur Schafe

Frei laufende Schafe auf der Straße – definitiv ein Highlight beim Autofahren 🙂

Hobbiton

Immer wieder bewegten wir uns auf den Spuren Mittelerdes. Der Höhepunkt war der Besuch des Hobbiton-Filmsets in Matamata. Zwischen den liebevoll gestalteten Hauseingängen fühlte man sich in eine völlig andere Welt versetzt.

Endlose Strände im Coromandel

Phu Quoc Revival im hohen Norden: An den Traumstränden des Coromandel kamen unsere Bikinis doch noch einmal zum Einsatz 🙂

UND DAS HAT UNS AUF BEIDEN INSELN BEGLEITET:

Treuer Nissan Sunny

Unser treuer Nissan Sunny, das Modell, das wir gleich zweimal beim Automieten erhielten (sogar in derselben Farbe 🙂 ), transportierte uns gemütlich aber zuverlässig über viele Kilometer an jedes Ziel. Auch über die „geliebten“:

Volle Fahrt vorraus auf der Gravel Road

Gravel Roads!!! Dieses Bild ist typisch Neuseeland: Eine wunderschöne Landschaft, aber eine mistige Straße, die dorthin führt 🙂

Wo Schotterstraßen sind, sind auch diese nicht weit:

Viele Briefkästen

Jede Menge Briefkästen stehen hier scheinbar besitzerlos in der Landschaft und man kann sich nur wundern, wo das dazu gehörende Haus steckt.

Regenwald mit Farnbäumen

Auch diese Gewächse findet man auf beiden Inseln: Ob Catlins, Kepler Track oder Lake Waikaremoana – immer wieder bewegt man sich durch Farnbäume jeglicher Form und Größe.

Hässliche Überdachungen

Und auch Milis heißgeliebte „hässliche Überdachungen“ gibt es überall 🙂

All unser Gepäck

Treu begleiteten uns unsere Essenstüten von einem Hostel ins nächste (nur einmal ist uns eine zerissen und hat ihren Inhalt über den Boden verteilt 🙂 ).

Selbstversorgung

Mit dem zweimal am Tag Essen gehen war es bei der Preislage dann hier vorbei – stattdessen verköstigten wir uns mit selbstgemachten Nudeln mit verschiedenen Soßen, Gemüse und Fleisch, gebratenen Reis und asiatische Nudeln, Oatmeal und Milchreis, Pancakes, Bratkartoffeln, belegten Broten und Müsli 🙂

Party Party

Diese waren auch häufig vorzufinden – feiernde und ihr Leben genießende Backpacker. Wir haben den Verdacht, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen verdreckten Küchen und in der Nacht konsumierten Alkohol gibt 🙂

Mili vermisst manches

Und Milis Sehnsucht nach Dota – da wird zur Not auch mal LoL spielenden Asiaten zugeschaut 😀

BEST/ WORST OF NEW ZEALAND – AWARDS

– Schrägste Backpacker Bekanntschaft: Der deutsche Typ mit den Locken, (dem das YHA Wellington zum Übernachten zu teuer war, ihm auf seinem Campingplatz aber das freie W-Lan – und die gemütlichen Sitze – fehlte und er sich daher im Aufenthaltsraum einschlich. Irgendwann fragte er Ina, ob es hier freien Tee gäbe. Als Ina das verneinte und einen unserer Teebeutel anbot, wollte er das jedoch nicht annehmen.)

– Bestes freies W-Lan: YHA Wellington (Normalerweis gilt, W-Lan ist entweder frei oder gut, das YHA Wellington bildete da eine erfreuliche Ausnahme, so locke der Aufenthaltsraum des Hostels auch Besucher von außerhalb an … 😉 )

– Am wenigsten Platz im Zimmer: Criterion Hotel, Oamaru (An sich eine stimmungsvoll gestaltete Unterkunft mitten im Zentrum, allerdings passte außer dem Doppelbett und zwei Nachtkästchen nicht mehr allzuviel ins Zimmer)

– Am meisten Platz: Stranded in Paradise, Tokamaru Bay (Ein Zwölfbetten Hostel ohne abgetrennte Zimmer – bei der Ankunft machten wir uns daher etwas über den Lärm und die Privatsphäre Sorgen, jedoch grundlos, da wir die einzigen Gäste blieben und die Anlage (inclusive zweier Plumpsklos) für uns alleine hatten)

– Ausgefallenste Einrichung in einem Hostel: YHA National Park (Küche, Fernseezimmer und Book Exchange langen nicht – eine Kletterhalle muss her! (Vielleicht damit sich die Leute nach dem Tongariro Crossing noch weiter auspowern können… 😉 ))

– Gemütlichster Aufenthaltsraum: Rosi´s Backpackers, Te Anau (Eigentlich war das 15-Betten-Hostel in die Wohnung der Besitzerin integriert und entsprechen wohnlich und gemütlich waren daher Küche und Aufenthaltsraum.)

– Größter Schlafsaal: Luxmore Hut, Kepler Track (ca. 40 Leute in einem großen Matrazenlager, trotzdem war es erstaunlich leise)

– Asien Revival: Seegul´s Backpackers, Mount Maunganui (Eine Dusche ohne Wanne, die das ganze Bad flutete – wir dachten, wir hätten diese Badkonstruktionen mit Asien hinter uns gelassen…)

– Größter Nervfaktor beim Hostelbuchen: Cricket Weltmeisterschaft (Wir verstehen das Spiel zwar immer noch nicht, aber die Neuseeländer muss es faszinieren, denn sonst würden sie uns nicht alle Betten wegbuchen 😀 )

– Beste Aussicht beim Abspühlen: Stranded in Paradise, Tokamaru Bay (Spühlen mit Blick aufs Meer…)

– Beste Aussicht beim Wäsche waschen: YHA Wellington (Abends im 6. Stock mit einem schönen Blick auf das beleuchtete Wellington.)

– Beste Aussicht beim Wandern: Kepler Track (geniales Wetter in einer wunderschönen Landschaft führt zu einem super Ausblick.)

– Für uns teuerste Stadt: Nelson (Bonecarving, Winetasting, Abel Tasman Nationalpark, Kino … da muss man nichts mehr dazu sagen, oder? 😉 )

– Größtes Kaff: National Park Village (Diese Nominierung war knapp – Franz Joseph Glacier lag lange Zeit gut im Rennen)

– Nevigster Highway: Highway 86, Wairoa nach Rotorua (Es war nämlich… eine Gravelroad (siehe Bild).)

– Längster Stau (normal): Highway 1 nach Auckland (Hier gab es gleich zwei Dinge, die wir nicht für möglich gehalten hätten: dreispurige Straßen und Stau!)

– Längster Stau (auf Neuseeländisch): Eastcoast, von Tolaga nach Tokamaru Bay (Mit uns im Stau: 200 Schafe… 😉 )

– Größte Preisunterschiede im Benzin: Rotorua und Umgebung (Innerhalb von 30 Minuten fuhren wir an Tankstellen mit 30 ct Unterschied vorbei)

– Größte Preisunterschide Äpfel: Supermarktkette Countdown (Von keine Äpfel („es ist keine Saison“-), über 7 $ das Kilo bis hin zu 1 $ war während unserer Aufenthaltszeit alles zu bekommen.)

– Unser höchster Punkt: Namenloser Sattel zwischen Mt. Tongariro und Mt. Ngauruhoe (mit etwas über 1900 Metern unser höchster Punkt in Neuseeland)

– Bester Badestrand: New Chums Beack, Coromandel (Da können wir dem Observer nur Recht geben 😀 )

– „Beste“ englische Aussprache: „Liquam“ für Highway, Googlemaps auf Milis Handy (Inas Anglisten-Handy konnte sowohl Highway als auch Beach, Road oder Drive richtig aussprechen….)

Auckland – Hoch hinaus, runter ans Wasser und etwas Kunst

Auckland ist mit etwa 1,4 Millionen Einwohner (etwa 30% der Bevölkerung Neuseelands) die größte Stadt. Sie breitet sich zwischen zwei Meeren auf etwa 5000 km² aus und hat somit eine durchschnittliche Einwohnerdichte von 300 Einwohner pro km². Daher sieht es – abgesehen vom Zentrum mit Hochhäusern und Skytower – so aus, wie sonst auch in Neuseeland. Ewig weit erstrecken sich die Vororte mit dem Bauprinzip: ein kleines einstöckiges Holzhaus, ein Baum, ein eigener Garten….

Hier sieht man einen Blick auf die Queen Street, die vom Hafen aus auf einen Hügel hinauf läuft und das Zentrum von Auckland bildet.

Queenstreet

Wir haben uns die Größe Aucklands von oben angesehen – aus dem 60ten Stock des Skytowers. Dort verbrachten wir einen schönen Abend im Café, das entgegen den Erwartungen auch nicht viel teuerer war als unten. Besonders seltsam kommt man sich dort vor, wenn mal wieder ein Bungeyjumper (ja das kann man vom Skytower aus) am Fenster vorbeigeschossen kommt… 😉

Im SkytowerSonnenuntergang über Auckland

Eine Besonderheit dort ist, dass an manchen Stellen die Bodenfließen durch Glassplatten ersetzt wurden. Diese sind natürlich genauso stabil wie der restliche Boden, aber es fühlt sich einfach nicht so an, wenn man unter den Füßen in die Tiefe schauen kann. Lustig war es auch andere Besucher zu beobachten, von denen sich manche nur ganz vorsichtig und am Geländer festgeklammert auf die Glassplatten wagten, während Mili beherzt darauf herumsprang, um die darauf stehende Ina zu ärgern.

Glasplatten

So sieht dann der Blick direkt nach unten aus:

Blick nach unten

Wir besuchten (wie schon im vorherigen Blog erwähnt) auch die Public Art Gallerie in Auckland. Diese bot in 4 Etagen Kunst für jeden Geschmack – alte europäische Maler (auch aus Milis Lieblingsepoche, dem Impressionismus), Maorikunst, Kunstwerke aus der Zeit der Besiedelung Neuseelands (wie etwa alte Seekarten) und natürlich auch Moderne Kunstwerke – und so waren wir eine Zeit lang beschäftigt.

Zu besonderer Belustigung führten die Modernen Kunstwerke: Eingegibste Kanus, Bunte Flecken auf Glassscheiben, von der Decke hängende Holzbretter und ein haufen Nägel auf dem Boden. So schien manchmal die Frage: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ ganz passend… 😉

Ist das KunstModerne Kunst

Daneben gab es auch wirklich beeindruckende Bilder zu sehen. Besonders hat Mili eine Sammlung Aquarelle von etwa 1850 gefallen, da es sehr selten ist, dsas auch dieser Technik einmal in Museen gedacht wird.

Aquarell aus der Kunstgallerie

Das Museum hatte ebenfalls einen Lern- und Spielraum, wo man etwa Wellenlängen verändern konnte um andere Töne zu erzeugen, oder eine Wand, die Bewegungen als Pixelschwärme abbildete. Wir spielten vorallem mit einer Installation zur Darstellung der subtraktiven Farbmischung…

Subtraktive Farbmischung

Ansonsten haben wir bei unseren Streifzügen durch Auckland allerhand kurioses entdeckt. Am Sonntag, vor dem „großen Sturm“, gab es etwa einen Umzug durch die Stadt zur Feier des ursprünglich irischen St. Patricks Day. Wir dachen uns, wir sind dem deutschen Fasching entkommen … und dann so was: Wägen, Musik, Trommel- oder Dudelsackgruppen und eine Menge grüngekleideter Zuschauer mit Kleeblättern in den Haaren.

St Patricks Day UmzugSt Patrick

Außerdem haben wir einen Crickettimer gefunden – eine Uhr die die Tage, Stunden und Minuten bis zum nächsten Cricketspiel in der Stadt zählt….

Crickettimer

Und nicht zuletzt kamen wir an einer riesigen Schlange vor einem „Top Shop“ Klamottenladen vorbei, die von zwei bulligen Sicherheitsmännern am Eingang überwacht wurde. Wir wunderten uns etwas, was so viele Leute in diesem Laden wollten, da er für uns wie ein gewöhnlicher Klamottenladen wirkte. Ein Schild am Eingang erklärte uns dann, dass es sich um eine Neueröffnung handelte, aber die meterlange Schlange war für uns trotzdem nicht wirklich nachzuvollziehen….

Schlange vor einem Shop

An einem Tag haben wir uns mit einer Kommilitonin von Mili getroffen, die gerade länger in Auckland ist, um hier zu arbeiten. Gemeinsam erkundeten wir den Hafenbereich und fanden einen so schönen Ort, das Mili beschloss, nochmal dorthin zurück zu kehren, um zu malen.

gemalt - Auckland vom Wasser ausSegelhafen von Auckland

Gerade sitzen wir im Aufenthaltsraum unseres Hostels und warten, dass wir in etwa einer Stunde Richtung Flughafen aufbrechen. Dort geht es dann die ersten vier Flugstunden der Heimat entgegen – nach Sydney.

Liveticker – Zyklon Pam´s Auswirkungen auf Auckland

Nachdem es Zyklon Pam mit der Verwüstung des Inselstaates Vanuatu in die deutschen Nachrichten geschaft hat, haben wir beschlossen, einen Eintrag über das zu schreiben, was wir von dem Sturm mitbekommen, damit ihr euch keine Sorgen machen müsst.

Nach dem neuseeländischen Wetterdienst zieht der Zyklon von Sonntag Nachmittag bis Montag Abend östlich von Neuseeland vorbei und ist dabei glücklicher Weise schon deutlich schwächer als auf Vanuatu. Trotzdem gibt es Warnungen wegen starken Regen, Windes und Flut, vorallem für die Gegend, aus der wir gerade kommen, also Coromandel, Bay of Plenty und Gisborne.

Hier kommt nun was wir davon mitbekommen haben, wir werden versuchen den Eintrag regelmäßig zu editieren und zu ergänzen…

Sonntag 15:17 – Bislang zeigt sich noch nichts vom Zyklon, abgesehen davon, dass der Himmel mit grauen Wolken verhangen ist.

Vor dem Sturm

Sonntag 16:20 – Es beginnt zu regnen. Wie man aber an den Regenschirmträgern sieht, gibt es keinen starken Wind.

erster Regen

Sonntag 17:40 – Es wird Zeit, das wir euch unser liebstes Sturmbeobachtungsobjekt vorstellen: Gegenüber auf dem Balkon steht schon seit heute morgen ein Wäscheständer, der jetzt seine Wäsche wohl eher negativ trocknet. Außerdem muss dem Besitzer wohl die Sturmwarnung entgangen sein, sonst hätte er den Wäscheständer wohl reingeholt.

Negativ Trocknen

Damit ist er jedoch nicht der einzige, auch die Werbeschilder vor unserem Hostel stehen noch da. Gut, bisher gibt es ja auch keinen allzu starken Wind….

Schilder vor dem Hostel

Sonntag 18:00 – Es tut sich was – in der Küche! Außen keine Veränderung der Wetterlage, aber es duftet lecker nach Abendessen. Ein Fortschritt 😉

Es tut sich was - in der Küche

Sonntag 19:45 – Es wird dunkel, damit kann der Wäscheständer gegenüber nicht mehr beobachtet werden. Gut, ist eigentlich auch egal, denn bis auf Dauerregen merken wir noch nichts.

Sonntag 21:30 – Die Essensvorräte (ja wir haben noch ein paar letzte, nur falls wir morgen nicht aus dem Hostel wollen) werden angegangen 😉 Ina geniest eine Papaya zum Nachtisch.

Die Essensvorräte werden angegangen

Sonntag 22:40 – Bevor wir nach oben in unser Zimmer gehen, stecken wir die Nase nochmal nach draußen. Immernoch keine Veränderung: Regen und kaum Wind. Und ratet was da immernoch steht: Ja, genau die Werbetafeln des Hostels…

Immernoch Regen

Sonntag 22:50 – Der Ausblick von unserem Zimmer auf den beleuchteten Skytower. Hat nichts mit dem Zyklon zu tun, sieht aber so einfach schön aus 😉

Auckland bei Nacht

Sonntag 23:15 – Weil erst der andere Blog geschrieben werden wollte, geht dieser Liveticker jetzt erst online. Übertragung vom Notizzettel damit beendet.

Sonntag 23:54 – Es regnet nicht mehr, es schüttet…

Montag 00:05 – Vor dem Fenster setzt ein dumpfes Grollen ein. Nein, es ist nicht der Zyklon sondern ein Auto, das mit aufgedrehten Bässen vor dem Hostel einparkt.

Montag 00:42 – Es schüttet immernoch. Das Zyklonbeobachtungsteam geht schlafen, mit offen Fenster, denn bei der momentanen Wetterlage besteht keine Gefahr, dass es rein regnet.

Montag 03:08 – Es stürmt außen. Allerdings nicht so sehr, dass Mili, die am Fenster schläft, aufwacht.

Montag 09:31 – Frühstück bei (Überraschung) Regen. Der Wäscheständer gegenüber steht noch da, es scheint also ein besonders stabiles Exemplar zu sein 😉

Montag 10:18 – Es hat aufgehört zu regnen! Das Zyklonbeobachtungsteam macht sich auf zur Public Art Gallery, denn da kann uns das mistige Wetter außen ja egal sein 🙂

Montag 10:30 – Ankunft an der Public Art Galery, ohne einen einzigen Tropfen Regen abbekommen zu haben. Das schlechte Wetter scheint also vorbei zu sein. Was wir da innen gesehen haben, kommt dann in einen anderen Blog…

Public Art Gallerie

Montag 14:28 – Auf unserem Heimweg nach dem Mittagessen durch die Stadt erspähen wir ein erstes Stück blauen Himmel. In Auckland ist der Sturm damit wohl vorbei.

Blauer Himmel

Damit schließen wir unseren Liveticker. Wenn wir allerdings in die neuseeländischen Nachrichten schauen und sehen wie es an Orten aussieht, an denen wir erst vor wenigen Tagen waren, sind wir doch beeindruckt und erschrocken über die Kraft des Zyklons. So (klicken) sieht etwa die Straße in Te Araroa aus, auf der wir bei unserer Reise durch das East Cape am größten Pohutukawa Baum vorbeigefahren sind. Und so an der Historic Wharf in Tolaga, auf der wir vor 11 Tagen im Sonnenschein unser Mittagessen Picknick gemacht haben. Sind wir froh, das wir nich mehr dort sind.

Coromandel – Sommer, Sonne, Meer!

Unsere Unterkunft im Coromandel lag am Rand von Whitianga. Nur eine Straße trennte das Hostel vom Strand, so dass wir von unserem Fenster aus bis zum Meer blicken konnten. Das Hostel war ziemlich cool in mehreren bunt gestrichenen Häusern untergebracht, von denen jedes eine eigene Küche, Bäder und Aufenthaltsraum hatte. So fühlte man sich fast wie in einer Ferienwohnung mit noch etwa 6 weiteren Unbekannten. Einen Abend hatten wir Glück und die beiden anderen Zimmer blieben komplett leer und so hatten wir unseren Aufenthaltsraum für uns alleine.

YHA Whitianga

So sah der Strand direkt über der Straße aus. Dort waren wir auch baden und hatten viel Spaß mit den Wellen, die sich perfekt zum wieder an den Strand treiben lassen gebrochen haben.

Strand vor der Haustür

Neben dem Strand vor unserer Haustüre mussten wir auch noch einige andere testen. Etwa lag der New Chum´s Beach, der vom Guardian 2006 zu einem der 20 schönsten unberührten Strände der Welt gewählt wurde, etwa 25 min mit dem Auto entfernt. Also nichts wie hin!

Blick über New Chums Beach

Um dorthin zu kommen, musste man etwa 30 Minuten entlang eines anderen Strandes und über einen kleinen Hügel wandern. Dabei wäre überall anders bereits der Strand, von dem wir los sind, eine Attraktion gewesen:

Whangapoua Beach

Da gerade Flut war, beinhaltete der Weg etwas Geklettere über die rundgeschliffenen Boulder am Strand.

Weg zum New Chums Beach

Dort angekommen stellten wir fest, das wirklich kein Zeichen menschlicher Besiedelung zu sehen war und neben uns waren vielleicht noch 20 andere Leute in der gut 500 Meter langen Bucht. Wir hatten also mehr als genug Platz und fühlten uns als wären wir einsam in einem Paradis gestrandet. Dort angekommen gab es zuallererst ein leckeres Picknick aus mitgebrachtem Brot, Hummus, Käse, Schinken, Paprika und in Inas fall Äpfeln und eine Karotte.

Picknik am New Chums Beach

Dabei erregte eine Möve unsere Belustigung. Sie hatte sich ein Stück Brot geschnappt, das uns in den Sand gefallen war. Allerdings war es zu groß für sie, und so rannte sie mindestens 5 Minuten vor uns auf und ab und versuchte das Stück herunterzuwürgen, bis sie schließlich damit davon flog.

Möve versucht ein sehr großes Stück Brot zu essen

Natürlich testeten wir auch das Wasser – wunderbar zum Baden geeignet! Und die wunderschönen Wellen, die sich an der Sandbank aufstellten, eignen sich (neben Bodysurfen) super für Fotos…. 😉

Mili in den WellenIna in den Wellen

Da bleibt uns nur eines zu sagen: Ätsch – wir sind am Strand 😛

Ätsch wir sind am Strand

Ein weiteres Ziel war die „Cathedral Cove“, ein großer Felsbogen direkt am Meer. Daher machten wir uns an einem anderen Tag mit schönem Wetter nach Hahei auf, von wo man etwa eine Stunde entlang der Küste dorthin laufen kann. Wiederum war schon der Ausgangsstrand in Hahei wunderschön, so das Ina beim Anblick des Weganstieges, um über eine Klippe zu kommen, schon überlegte, ob sie nicht lieber da bleiben wollte….

Hahei Beach

Glücklicherweise haben wir uns an den Anstieg gemacht, denn von oben hatte man einen wunderschönen Ausblick auf die unten liegenden Buchten, Strände und Inseln.

Blick auf Hahei Beach

Wanderung zur Cathedral Cove

Kurz bevor der Weg zur Cathedral Cove wieder hinunter führte, zeigte sich ein wundervolles Panorama des Küstenabschnittes. Mit all den kleinen Inseln im Meer errinerte uns der Anblick fast etwas an die Ha Long Bay in Vietnam.

panorama

Leider ist die Cathedral Cove bei den Touristen mehr bekannt als der New Chums Beach, und so waren dort etwas mehr Leute unterwegs. Trotzdem war der Felsbogen, der etwa 10 Meter lang von einer Bucht in die andere führt, sehr beeindruckend.

Cathedral CoveCathedral Cove bei Flut

Sogar die Aquarellsachen wurden dort mal wieder „eingesandet“ – Das Motiv war einfach zu schön. Und wer malt nicht gerne im Bikini in der Sonne? 😉

gemalt - Cathedral Cove

Neben dem Bogen wurden dort aus dem Sandstein auch noch andere kuriose Formen freigewaschen, die sich wunderbar für ein Fotoshooting eigneten 😉

Ina im SandsteinMili im Sandstein

Neben Stränden haben wir auch noch einige Dinge, bei unseren Fahrten über die Halbinsel entdeckt. Zum einen besuchten wir auch Coromandeltown, eine 1400 EinwoherSTADT (ja, in dieser Gegend ist ein Ort mit mehr als 1000 dauerhaften Einwohnern (also keine Ferienwohnungsbesitzer… es gibt dort nämlich Orte die von 250 dauerhaften Einwohnern auf 7000 im Sommer anschwellen) eine Stadt). Dort gab es (neben dem nicht fotografierenswerten, typisch neuseeländischen Ortsbild) viele Kunsthandwerksläden, die uns in Versuchung führten, Ohringe, Klamotten, Taschen oder schlicht und einfach schönen Krimskrams zu kaufen. Glücklicherweise (für unser Reisebudget) wiederstanden wir der Versuchung.

Hier sieht man den Blick von der Straße auf Coromandeltown hinunter. Typisch für Neuseeland sieht die Natur schöner aus als der Ort.

Blick nach Coromandel Town

Außerdem entdeckten wir bei unseren Fahrten die bisher größte Versammlung an einsamen Briefkästen:

Viele Briefkästen

Und ein Kiwi-Warnschild. Damit zeigt sich: ja es gibt sie wirklich!

Kiwiwarnschild

Den Blog schließen wir mit einem weiteren Beweis zur Vielfalt der neuseeländischen Landschaft. Neben steilen Küsten, sandigen Buchten und bewaldeten Hügeln findet man im Coromandel auch sogenannte „Wetlands“, also Sumpfgebiete. Diese sind zumindest viel angenehmer zu fahren, da sich die Straße nicht ständig schlängelt.

Sümpflandschaft im Coromandel

Inzwischen sind wir in Auckland, Neuseelands größter Stadt, angekommen und verbringen unsere letzten Tage vor unserer Abreise hier. Von unserem treuen Nissan haben wir uns bei der Ankunft dort trennen müssen. Denn wir müssen noch 4 mal schlafen, dann bringt uns der Flieger nach Sydney und damit ein erstes Stück der Heimat entgegen….

Tauranga und der Weg ins Coromandel – Von Haikus und Goldrausch

Nach dem letzten etwas wenig informativen Blog kommen jetzt noch so ein paar Geschichten aus Matamata. Wir waren dort vor allem, um – wie ihr im letzten Blog schon gesehen habt – Hobbiton zu besuchen. Dort wurde für den „Herr der Ringe“ und auch für den „Hobbit“ die Außenkulisse in einer Schaffarm gebaut. Eigentlich sollte nach dem Dreh des „Herr der Ringe“ die gesamte Kulisse wieder abgebaut werden. Alle Türen, Zäune und so weiter wurden auch schon entfernt, dann unterbrach der Winter die Arbeiten, so dass die schlicht mit Beton ausgegossenen Löcher in der Erde erhalten blieben. In der Zeit bis zum Frühjahr, tauchen so viele Leute auf, die den Ort sehen wollten, das der Farmer beschloss, die Löcher in der Erde zu behalten. Für den Wiederaufbau bei den Hobbit-Filmen wurden dann permanente Materialien anstatt Schaumstoff und Plasik verwendet und die Kulissen für die Öffentlichkeit erhalten.

Das bedeutet natürlich, dass dort auch einiges los ist. Etwa jede halbe Stunde startet eine der zweistündigen Führungen durch das Filmset und so sind dort auf einmal auch gerne mal 200 Leute unterwegs. Trotzdem ist es sehr beeindruckend, mit welcher Liebe zum Detail all die Höhleneingänge gestaltet wurden. In die Höhlen hinein kann man nicht, da alle Innenräume in Studios gedreht wurden, und sich daher hinter den Türen nur ein kleiner Hohlraum befindet, so dass man Personen beim Betreten und Verlassen der Häuser filmen konnte. Allerdings haben sie für die Touristen das Wirtshaus „The Green Dragon“ auch im Inneren des Gebäudes nachgebaut. Das ist aber auch der einzige Ort, in den man hineingehen kann.

Natürlich hat so viel Rummel auch auf den 7000-Einwohner-Ort abgefärbt. Die I-Site (Touristeninfocenter) wurde in den letzten Jahren mit einer Außenhülle im Hobbitstil umgeben und es befindet sich daneben stolz ein Schild mit „Welcome to Hobbiton“. Ansonsten sieht der Ort aus, wie viele andere Orte dieser Größe hier: Entlang einer Hauptstraße reihen sich verschiedene kleine Geschäfte und Takeaways unter den üblichen unschönen Überdachungen und abgesehen von Hobbiton gibt es nicht viel zu sehen.

Welcome to Hobbiton

Nach unserer Hobbit-Tour sind wir weitergefahren nach Mount Maunganui. Dieser Ort liegt im Umland von Tauranga an der Bay of Plenty auf einer Halbinsel. An der Spitze der Halbinsel ist der namensgebende Berg Mauao. Als wir nachmittags dort ankamen, waren wir zu faul, um uns an den 1,5 Stunden langen Aufstieg zu machen und besuchten lieber den nahegelegenen Strand, ein langer feiner Sandstrand, der sich über mehrere Kilometer über die gesamte Ostküste der Halbinsel zieht. Zum Baden war es uns allerdings zu wolkig und zu windig und damit zu kalt.

Strand vom Mount Maunganui

Am nächsten Tag ging es weiter nach Norden, das Ziel: Whitianga auf der Coromandel Peninsula, wo wir die nächsten 3 Tage bleiben wollten. Coromandel ist für seine wunderschöne Natur, insbesondere seine Strände bekannt und wir wollten dort zum Abschluss unserer Neuseelandzeit nochmal im Meer baden. Auf dem Weg dorthin haben wir noch an zwei Sehenswürdigkeiten Halt gemacht.

Die erste war ein „Haiku-Walkway“ in Katikati. Ein Haiku ist eine japanische kurze Gedichtsform, die traditionell in drei Teile mit jeweils 5 – 7 – 5 Silben oder Lauteinheiten aufgeteilt wird. Beim Schreiben der Haikus geht es vor allem um das Festhalten eines Augenblicks.

Haiku - Weg

Entlang eines schönen Weges im örtlichen Park wurden Steine aufgestellt, in die Haikus von internationalen und neuseeländischen Autoren eingraviert wurden. Der Weg verläuft großteils entlang eines Flusses und war sehr stimmungsvoll.

Ina mit einem HaikuMili´s liebstes Haiku

Unser zweiter Stop war ein Naturschutzgebiet namens Karangahake Gorge. Neben einer Schlucht sind die eigentliche Hauptattraktion dort alte Goldminentunnel in denen man, mit einer Taschenlampe bewaffnet, frei herumlaufen kann.

Am Fluss

Zu Beginn des Weges, neben der Straße, konnte man die Überreste eines alten Kraftwerkes sehen. Die Neuseeländer sind dabei sehr eifrig, ihre etwa 150 Jahre alten Ruinen zu erhalten und mit stolzen Informationstafeln zu versehen und es war tatsächlich ein Arbeiter dort, der Rasen mähte.

Historic Buildings

Danach gingen wir etwa 30 – 40 Minuten entlang der Schlucht bis wir zu den Eingängen der Minen kamen. Die Schlucht war für sich alleine schon sehr sehenswert, denn man lief zum Teil auf einem schmalen Weg in der Felswand beinahe direkt über dem Wasser.

Karangahake GorgeIna über der Schlucht

Mittels einer Schwingbrücke ging es über den Fluss und dann einige Stufen hinauf zu den Minen. Das DOC (Ministerium für Tourismus und Landschaftsschutz) kümmert sich dabei um den Erhalt des Weges und der Minen und daher kann man dort frei, völlig ohne Eintrittsgeld oder Führung umhergehen. Am Eingang gibt es lediglich ein Hinweisschild, dass man eine Taschenlampe dabei haben sollte.

Schwingbrücke

Wir sind nur in einem sehr kleinen Teil der Anlage umhergelaufen, der sich durch mehrere „Fenster“, also Durchbrüche, von denen man nach außen sehen konnte, auszeichnete. Zwischen den Fenstern war es trotzdem stockfinster und wir konnten einige Höhlenglühwürmchen sehen, deren helle Punkte fast wie Sterne an der Höhlendecke leuchteten.

Mili im TunnelIna und Mili im StollenGleise in den MinenDunkle Tunnel

Zurück sind wir auf dem selben Weg durch die Schlucht – nein wir haben uns nicht in den Tunneln verirrt – und haben bei einem riesigen verrosteten Eisenrad noch einen Fotostop eingelegt. Einen Sinn des Rades oder einen früheren Verwendungszweck konnten wir nicht ergründen, allerdings gab es so einsam mitten im Grün stehend ein interessantes Fotomotiv.

Minenschrott in der Landschaft

Ina mit SchrottMili mit Schrott

Am späten Nachmittag kamen wir dann in Whitianga, einem kleinen (für die Gegend aber sehr großen) Ort an der Ostküste der Coromandel Peninsula an. Dort haben wir die letzten drei Tage die Sonne (wann immer sie sich blicken ließ) genossen, genaues folgt sicherlich in einem weiteren Blog.

Zum Ende haben wir noch von einer weiteren neuseeländischen Kuriosität zu berichten: dem Hundetransport. Dabei stehen/laufen die Hunde normalerweise frei auf der Ladefläche der uns überholenden Pick-Ups herum. Sie sind erstaunlich neugierig und, so haben wir das Gefühl, stecken ihre Nase immer in den größten Fahrtwind, wenn sie versuchen seitlich am Auto vorbei zu sehen. Zuallererst ist das ein sehr befremdlicher Anblick, da man immer Angst hat, der Hund würde gleich auf die Straße springen, aber offensichtlich wissen die Hunde, das ses für sie besser ist, auf der Ladefläche zu bleiben (auch wenn Herrchen shoppen geht 😉 ).

typischer Hundetransport

Hobbiton

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Das AuenlandHobbittür

HolzhackenEin Töpferer Hobbithaus

Am 9. Tage des März im Jahre 2015, nach christlicher Zeitrechnung, 501 Buckland Road, Hinuera, Matamata, Waikato, Nordinsel, Neuseeland, Erde. Das 21. Jahrhundert dieser Welt.

Mili und Ina vor einer Tür

Hin und Wieder zurück

Die Geschichte zweier Backpacker von Ina und Milena

BäckereiBriefkasten

Tja, wo fange ich an? Ach ja! Über Neuseeland.

Eifrige Bienen

Die Schafe beweiden und begrasen die zwei Inseln des Neuseelandes seit vielen Jahrzehnten. Durchaus zufrieden ist dises damit, die Welt des großen Volkes einzuladen und von ihr bereist zu werden. Und da es in Neuseeland von unzähligen bunten Campervans wimmelt, erscheinen die Touristen wohl sehr wichtig. Denn sie sind sowohl als große Geldgeber bekannt, als zählen sie auch zu den Straßenverstopfern.

BeutelsendÜber das WasserBlumen im Vorgarten

Ina, da ist was am Internet kaput!

Blick zum SeeIn einer Höhle da lebte

Übrigens, einige sind der Meinung, dass die einzig wahre Leidenschaft der Neuseeländer ihrer Natur gilt. Eine ziemlich ungerechte Behauptung, da sie ebenfalls ein großes Interesse für das Filmedrehen entwickelt haben und gerne Kulisen bauen. Aber was ihnen wirklich am Herzen liegt sind Schafe und Kühe und ein gutbestellter Boden. Denn nichts lieben Neuseeländer mehr als Landschaft zu zeigen. Natürlich mag einigen ihre Lebensweise verschroben vorkommen, aber gerade am heutigen Tag wird uns bewusst: Es ist nicht das Schlechteste, sich am einfachen Leben zu erfreuen.

Sam´s HausIngwerlimo im Grünen DrachenLaternen vorm Grünen Drachen

Hey, Ina! Das Internet!

Vor einer blauen Tür

Herrjemine, wo steckt das Mädel? Ina!

Unterhalb von BeutelsendWatermillZwei Hobbits beim Tee

Falls dir das alles sehr seltsam vorkam, 
bitten wir am Anfang des Herr der Ringe um Rat zu suchen.

Rotorua – Eine stinkende Landschaft, die scheint, als sei sie nicht von dieser Welt

„Irgendwie riecht es nach faulen Eiern. Mili richst du das auch?“ Mit diesen Worten erreichten wir heute unser erstes Ziel, Rotorua. Etwas genauer das „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“, in dem man sich viele bunte Seen, kochenden Schlamm, Krater und einiges mehr, das mit vulkanischer Aktivität zusammen hängt, anschauen kann. Die Kehrseite: Es stinkt die meiste Zeit fürchterlich. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich daran und kann sich so ungestört von der Landschaft beeindrucken lassen.

Ina und Mili in Wai-O-Tapu

Wir sind etwa einanhalb Stunden einem Rundwanderweg durch dieses Naturphänomen gefolgt. Gleich von Anfang an begrüßten uns Dämpfe, die einfach zwischen den Bäumen aufstiegen. Danach ging es über eine Brücke und einen kleinen Fluss zwischen lauter Krater.

Am Zugang zum Park

Die Kraterwände sind oft mit gelben oder grünen Salzen bedeckt (Unsere Broschüre sagt es gibt hier Schwefel, Eisen, Mangan, Silizium und Antimonverbindungen. Fragen was da genau was wie bunt macht, stellt ihr besser Milis Mutter…. 😉 ) und am Boden gluckert oder dampft es vor sich hin.

Reste von kochendem Schlamm

Manche Krater waren auch mit kleinen Seen in verrückten Farben gefüllt. Dieser hier war eigentlich richtig neon-gelb, leider kommt das auf den Bildern kaum so raus.

Devil´s Bath

Danach kam man zu einer weiten Terasse, in der die wohl farbenfroheste Seensamlung lag: Türkise, grüne, gelbe, blaue oder orangene Farben sind zu sehen und geben dem Ort sehr treffend den Namen „Artist´s Palette“.

Artist´s PaletteBunter See Es dampft von überall

Später sind wir auch durch ein kleines Tal gelaufen, in dessen Mitte der kleine Fluss beständig raucht und an machen Stellen blubbert. Überhaupt hat man immer wieder kleine Löcher im Boden gesehen, wo auf etwa 30 cm bis 1 Meter Durchmesser der Boden plötzlich blubberte und kochte.

Ina in Wai-O-Tapu

Wenn man Glück hat, erwischt man so einen Matschpool, wie er eine besonders große Blase platzen lässt:

Kochender Schlamm

Passend zu all den verfärbten Steinen spielt dort auch die Pflanzenwelt farblich verrückt. Die dort heimische GRÜNalge namens Trentepohlia ist nämlich wunderschön orange-braun. 😀

orangene Grünalgen

Noch ein paar mehr farbenfrohe Eindrücke:

Tolle Farben

Opal PoolSchwefelverfärbungen

Danach besichtigten wir noch die Innenstadt von Rotorua. Dank der vielen vulkanisch aktiven Gebiete auch innerhalb der Stadt (in einem Stadtpark sind etwa immer wieder kochende Schlammpools umzäunt) stinkt es auch hier. Trotzdem ist die Stadt mit vielen Heilbädern (und natürlich all den Besichtigungsmöglichkeiten außenherum) eine der touristischten Städte auf der Nordinsel. Das bekannteste Bauwerk beherbergt heute das Museum, wärend es früher ein exclusives Spa war. Da es echt mal ein sehr schönes Gebäude ist, wollen wir es euch nicht vorenthalten:

Rotorua Museum

Daneben besichtigten wir auch noch den Rotorua-See:

Imagine your at Lake Rotorua

und fanden einen Mili-Tarn-Baum:

Mili mit Tarnbaum

Inzwischen sind wir nach Matamata weitergefahren. Bei den Schwefeldämpfen wollten wir dann doch nicht übernachten… 😉

Stranded between wandering stock – out east!

Hier kommt der versprochene Blog über das East Cape, eine wunderschöne, dünnbesiedelte Küstenregion am östlichsten Zipfel von Neuseeland. Von Gisborne aus sind wir dem Pazific Coast Highway für etwa 370 kurvenreiche Kilometer gefolgt. Schon kurz nach Gisborne zeigt sich, warum die Route für ihr Panorama bekannt ist. Die Straße führt direkt ans Meer und bietet wunderschöne Blicke auf weite Strände und türkisblaues Wasser:

Pazific Coast Highway

Unseren ersten Halt machten wir in der Tolaga Bay, um einen 660 Meter langen Anlegesteg (Wharf) zu besichtigen. Vor etwa 120 Jahren war dieser kleine Küstenort der größte Umschlagplatz an der neuseeländischen Ostküste und um den großen Schiffen das Anlegen leichter zu machen wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert dieser Steg gebaut. Gegen 1950 verlor der Ort an Bedeutung und heute leben noch etwa 700 Einwohner hier. Wir liefen auf dem Wharf ganz nach vorne und machten dort unsere Mittagspause.

660 Meter WharfMili und Ina auf einem historischen Anleger

Auf unserer Weiterfahrt stießen wir dann auf ein sehr ungewöhnliches Verkehrshindernis: Wir fahren um eine Kurve und blicken plötzlich auf eine Straße voller Schafe. Mindestens 200 Stück wanderten dort entlang – offensichtlich ohne Besitzer. Im Schritttempo ging es mitten durch die Herde, zum Glück ohne Probleme, da die Schafe mit dem Konzept Auto wohl bereits vertraut waren und auswichen.

Schafherde auf der Straße

Und langsam durch die Schafherde

Danach ging es weiter in die nächste Bucht: Tokomaru Bay, in der unser Hostel mit dem wunderschönen Namen „Stranded in Paradise“ auf einer kleinen Anhöhe lag. Erstaunlicherweise hatten wir das ganze (kleine) Haus samt Terasse für uns alleine, da keiner außer uns dort übernachtete. Bei der Ankunft versetzten die Toiletten – es waren Plumsklos, ironischerweise mit Flieswasserhähnen zum Händewaschen daneben – Ina einen kleinen Schock, aber der Ausblick beim Kochen konnte dann doch versöhnen. Wie oft spühlt man schon mit so einer Aussicht ab?

Kochen mit Ausblick

Natürlich erkundeten wir auch den Strand in der Bucht. Feiner Sand, türkisblaues Meer und kein Mensch weit und breit – was will man mehr? 😉

Tokomaru Bay StrandTreibholzIna am Tokomaru Bay BeachMili am Tokomaru Bay Beach

Auch die schöne Terrasse des Hostels lud zum Verweilen ein. Man konnte die Brandung hören und sich so bei einem Buch oder mit Pinsel und Farbe wunderbar entspannen.

Malen auf der Terasse

Und das ist der gemalte Ausblick:

gemalt - Tokomaru Bay

Nachdem wir in der östlichsten Region Neuseelands unterwegs waren und damit (abgesehen von ein paar kleinen Inseln) an dem Ort der zuerst den neuen Tag begrüßt, hieß es am nächsten Morgen früh aufstehen. Mit einer Tasse Tee beobachteten wir von unserer Terrasse aus einen wunderschönen Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang

Danach ging es auch bald los, denn an diesem Tag hatten wir einiges vor. Unsere erste Attraktion war die Kirche des kleinen Dorfes Tikitiki. Von außen wirkt sie wie eine gewöhnliche Holzkirche doch im Inneren ist sie in Tradition der Maori mit Holzschnitzereien und Flachswebereien geschmückt.

Kirche in Tikitiki mit Maoriverzierung

Vor allem im Detail sind die Holzschnitzereien, die auch die Maoriversammlungshäuser – die Marae – verzieren, sehr beeindruckend. Diese sind am Eingang zu der Kirche angebracht.

Ina vor Maorischnitzereien

Unser nächstes Ziel war Te Araroa, von wo aus man auf einer Schotterstraße 20 km zum East Cape Lighthouse fahren kann. Dieser steht dann tatsächlich am östlichsten Eck des neuseeländischen Festlands und leuchtet von dort etwa 35 km weit sichtbar in den Pazifik. Auf dem Weg dorthin ging es sehr langsam durch traumhafte Landschaft und gleich der erste kurze Photostop bot ganz besondere Models auf. Kaum hatte Mili das Auto kurz verlassen und zwei Schritte in Richtung des Strandes gemacht, um einen schöneren Bildausschnitt zu bekommen, da rannten zwei Kühe auf sie zu. Glücklicherweise blieben sie etwa 10 Meter entfernt stehen und posierten einige Minuten für ein Bild, bevor sie weiter am Strand entlang rannten….

Kühe am Strand

Generell waren freilaufende Tiere auf der gesammten Strecke keine Seltenheit. Schafe, Kühe und auch Pferde graßten unbekümmert am Straßenrand:

Pferd am Meer

Oder standen auch einfach mitten im Weg:

Kuh auf der Straße

Erst als wir uns auf etwa 10 Meter genähert hatten, begann dieses Kälbchen seelenruhig die Straße freizugeben. Auch als wir auf dem Rückweg wieder vorbeikamen, schaute es sehr neugierig. Das Konzept Auto war da wohl eher neu… 😉

So erreichten wir das East Cape in seiner wunderschönen Landschaft. Oben auf dem Hügel kann man schon klein den Leuchtturm erkennen.

Blick aufs Eastcape

Hoch führte ein Wanderpfad über etwa 700 Stufen. Da haben wir den Anstieg schon fast geschaft:

Wanderung zum East Cape Lighthouse

Oben bot sich eine großartige Aussicht über das Land und den Ozean und natürlich konnte man auch dem Versuch, den gesamten Leuchtturm aufs Bild zu bekommen, Zeit widmen…. 😉

East Cape LighthouseBlick von East Cape

Rückwärts ging es wieder auf der schmalen Schotterstraße durch die wunderschöne Landschaft:

Landschaft am East Cape

Es gab auch einige kuriose Schilder zu bewundern. An die Geschwindigkeitsbegrenzung auf neuseelandischen Straßen auf 100 km/h muss man natürlich mitten auf einer engen, einspurigen Schotterstraße errinnern. Denn da könnte ja ganz leicht jemand aus Versehen schneller Fahren…. 😉

Geschwindigkeitsbegrenzung 100

Dagegen ist dieses Schild, das darauf hinweist, wo man freilaufendes Vieh melden kann, richtig nützlich. Denn im weiteren Verlauf des Tages sind wir auf noch mehrere weitere Tiere am Straßenrand gestoßen.

Wandering StockPferde am Straßenrand

Neben dem Abstecher zum Leuchtturm bietet Te Araroa auch den größten und wahrscheinlich ältesten Pohutukawa Baum. Der sich weit verzweigende Baum ist zwar nur 20 Meter hoch, dafür aber über 40 Meter breit. Ja, all das ist EIN Baum.

Neuseelands größter Pohutukawa Baum

Ein weiteres typisches Bild dieser dünn besiedelten Gegend wollen wir euch auch nicht vorenthalten: Briefkästen. Sie stehen in Reih und Glied am Straßenrand und nur eines fehlt: Ein Haus, zu dem sie gehören könnten…..

Briefkästen

Mili fährt

Am späten Nachmittag erreichten wir das Küstenstädtchen Whakatane. Dort sind wir zwei Tage geblieben, und so hatten wir heute gemütlich Zeit, den Ort zu erkunden. Die Maoris siedelten hier schon vor 800 Jahren und der Stadtname bedeutet übersetzt „Lass mich wie ein Mann handeln“, was eine Maoridame auf einem Hausboot in Seenot vor der Küste ausrief, bevor sie gegen die Tradition das Ruder ergriff und das Boot in die Sicherheit des natürlichen Hafens steuerte.

Auch heute findet man noch Maorivergangenheit in der Stadt. Etwa steht ein heiliger Fels, der Pohaturoa mitten in der Stadt und die Straße führt einfach auf beiden Seiten um ihn herum. Der Vertrag von Waitangi (das bekannte Abkommen der Einwanderer mit den Maori über die Verteilung des Landes) wurde hier von den Ngati Awa Stämmen unterzeichnet.

Pohaturoa Fels in Whakatane

Auch sonst ist die Natur nicht weit von der Stadt entfernt. Dieser Wasserfall sprudelt etwa 5 Minuten vom Besucherzentrum der Stadt über die Klippen:

Wairere Fall in Whakatane

Dafür ist die Stadt sonst eine gewöhnliche neuseeländische Stadt mit einer Shoppingstraße voller Parkplätze und Autos und ohne ein höheres Gebäude als 3 Stockwerke. Das Bemerkenswerteste waren noch die kreativ eingestricken Bäume:

frierende Bäume

Daneben verwöhnte uns der Ort auch mit richtig schlechtem Wetter, damit es, wenn wir heimkommen, nicht so überraschend ist 🙂 Hier ist mal ein Beweisbild: auch bei uns kann es regnen, auch wenn wohl der Großteil dieses Blogs einen das Gegenteil annehmen lässt 🙂

Whakatane im Regen

Morgen brechen wir nach Matamata auf – an diesem Ort steht das Filmset von Hobbinton – und werden auf dem Weg dorthin die Geysire, blubbernden Schlammpools und bunten Seen von Rotorua besichtigen.