Auckland – Hoch hinaus, runter ans Wasser und etwas Kunst

Auckland ist mit etwa 1,4 Millionen Einwohner (etwa 30% der Bevölkerung Neuseelands) die größte Stadt. Sie breitet sich zwischen zwei Meeren auf etwa 5000 km² aus und hat somit eine durchschnittliche Einwohnerdichte von 300 Einwohner pro km². Daher sieht es – abgesehen vom Zentrum mit Hochhäusern und Skytower – so aus, wie sonst auch in Neuseeland. Ewig weit erstrecken sich die Vororte mit dem Bauprinzip: ein kleines einstöckiges Holzhaus, ein Baum, ein eigener Garten….

Hier sieht man einen Blick auf die Queen Street, die vom Hafen aus auf einen Hügel hinauf läuft und das Zentrum von Auckland bildet.

Queenstreet

Wir haben uns die Größe Aucklands von oben angesehen – aus dem 60ten Stock des Skytowers. Dort verbrachten wir einen schönen Abend im Café, das entgegen den Erwartungen auch nicht viel teuerer war als unten. Besonders seltsam kommt man sich dort vor, wenn mal wieder ein Bungeyjumper (ja das kann man vom Skytower aus) am Fenster vorbeigeschossen kommt… 😉

Im SkytowerSonnenuntergang über Auckland

Eine Besonderheit dort ist, dass an manchen Stellen die Bodenfließen durch Glassplatten ersetzt wurden. Diese sind natürlich genauso stabil wie der restliche Boden, aber es fühlt sich einfach nicht so an, wenn man unter den Füßen in die Tiefe schauen kann. Lustig war es auch andere Besucher zu beobachten, von denen sich manche nur ganz vorsichtig und am Geländer festgeklammert auf die Glassplatten wagten, während Mili beherzt darauf herumsprang, um die darauf stehende Ina zu ärgern.

Glasplatten

So sieht dann der Blick direkt nach unten aus:

Blick nach unten

Wir besuchten (wie schon im vorherigen Blog erwähnt) auch die Public Art Gallerie in Auckland. Diese bot in 4 Etagen Kunst für jeden Geschmack – alte europäische Maler (auch aus Milis Lieblingsepoche, dem Impressionismus), Maorikunst, Kunstwerke aus der Zeit der Besiedelung Neuseelands (wie etwa alte Seekarten) und natürlich auch Moderne Kunstwerke – und so waren wir eine Zeit lang beschäftigt.

Zu besonderer Belustigung führten die Modernen Kunstwerke: Eingegibste Kanus, Bunte Flecken auf Glassscheiben, von der Decke hängende Holzbretter und ein haufen Nägel auf dem Boden. So schien manchmal die Frage: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ ganz passend… 😉

Ist das KunstModerne Kunst

Daneben gab es auch wirklich beeindruckende Bilder zu sehen. Besonders hat Mili eine Sammlung Aquarelle von etwa 1850 gefallen, da es sehr selten ist, dsas auch dieser Technik einmal in Museen gedacht wird.

Aquarell aus der Kunstgallerie

Das Museum hatte ebenfalls einen Lern- und Spielraum, wo man etwa Wellenlängen verändern konnte um andere Töne zu erzeugen, oder eine Wand, die Bewegungen als Pixelschwärme abbildete. Wir spielten vorallem mit einer Installation zur Darstellung der subtraktiven Farbmischung…

Subtraktive Farbmischung

Ansonsten haben wir bei unseren Streifzügen durch Auckland allerhand kurioses entdeckt. Am Sonntag, vor dem „großen Sturm“, gab es etwa einen Umzug durch die Stadt zur Feier des ursprünglich irischen St. Patricks Day. Wir dachen uns, wir sind dem deutschen Fasching entkommen … und dann so was: Wägen, Musik, Trommel- oder Dudelsackgruppen und eine Menge grüngekleideter Zuschauer mit Kleeblättern in den Haaren.

St Patricks Day UmzugSt Patrick

Außerdem haben wir einen Crickettimer gefunden – eine Uhr die die Tage, Stunden und Minuten bis zum nächsten Cricketspiel in der Stadt zählt….

Crickettimer

Und nicht zuletzt kamen wir an einer riesigen Schlange vor einem „Top Shop“ Klamottenladen vorbei, die von zwei bulligen Sicherheitsmännern am Eingang überwacht wurde. Wir wunderten uns etwas, was so viele Leute in diesem Laden wollten, da er für uns wie ein gewöhnlicher Klamottenladen wirkte. Ein Schild am Eingang erklärte uns dann, dass es sich um eine Neueröffnung handelte, aber die meterlange Schlange war für uns trotzdem nicht wirklich nachzuvollziehen….

Schlange vor einem Shop

An einem Tag haben wir uns mit einer Kommilitonin von Mili getroffen, die gerade länger in Auckland ist, um hier zu arbeiten. Gemeinsam erkundeten wir den Hafenbereich und fanden einen so schönen Ort, das Mili beschloss, nochmal dorthin zurück zu kehren, um zu malen.

gemalt - Auckland vom Wasser ausSegelhafen von Auckland

Gerade sitzen wir im Aufenthaltsraum unseres Hostels und warten, dass wir in etwa einer Stunde Richtung Flughafen aufbrechen. Dort geht es dann die ersten vier Flugstunden der Heimat entgegen – nach Sydney.

Liveticker – Zyklon Pam´s Auswirkungen auf Auckland

Nachdem es Zyklon Pam mit der Verwüstung des Inselstaates Vanuatu in die deutschen Nachrichten geschaft hat, haben wir beschlossen, einen Eintrag über das zu schreiben, was wir von dem Sturm mitbekommen, damit ihr euch keine Sorgen machen müsst.

Nach dem neuseeländischen Wetterdienst zieht der Zyklon von Sonntag Nachmittag bis Montag Abend östlich von Neuseeland vorbei und ist dabei glücklicher Weise schon deutlich schwächer als auf Vanuatu. Trotzdem gibt es Warnungen wegen starken Regen, Windes und Flut, vorallem für die Gegend, aus der wir gerade kommen, also Coromandel, Bay of Plenty und Gisborne.

Hier kommt nun was wir davon mitbekommen haben, wir werden versuchen den Eintrag regelmäßig zu editieren und zu ergänzen…

Sonntag 15:17 – Bislang zeigt sich noch nichts vom Zyklon, abgesehen davon, dass der Himmel mit grauen Wolken verhangen ist.

Vor dem Sturm

Sonntag 16:20 – Es beginnt zu regnen. Wie man aber an den Regenschirmträgern sieht, gibt es keinen starken Wind.

erster Regen

Sonntag 17:40 – Es wird Zeit, das wir euch unser liebstes Sturmbeobachtungsobjekt vorstellen: Gegenüber auf dem Balkon steht schon seit heute morgen ein Wäscheständer, der jetzt seine Wäsche wohl eher negativ trocknet. Außerdem muss dem Besitzer wohl die Sturmwarnung entgangen sein, sonst hätte er den Wäscheständer wohl reingeholt.

Negativ Trocknen

Damit ist er jedoch nicht der einzige, auch die Werbeschilder vor unserem Hostel stehen noch da. Gut, bisher gibt es ja auch keinen allzu starken Wind….

Schilder vor dem Hostel

Sonntag 18:00 – Es tut sich was – in der Küche! Außen keine Veränderung der Wetterlage, aber es duftet lecker nach Abendessen. Ein Fortschritt 😉

Es tut sich was - in der Küche

Sonntag 19:45 – Es wird dunkel, damit kann der Wäscheständer gegenüber nicht mehr beobachtet werden. Gut, ist eigentlich auch egal, denn bis auf Dauerregen merken wir noch nichts.

Sonntag 21:30 – Die Essensvorräte (ja wir haben noch ein paar letzte, nur falls wir morgen nicht aus dem Hostel wollen) werden angegangen 😉 Ina geniest eine Papaya zum Nachtisch.

Die Essensvorräte werden angegangen

Sonntag 22:40 – Bevor wir nach oben in unser Zimmer gehen, stecken wir die Nase nochmal nach draußen. Immernoch keine Veränderung: Regen und kaum Wind. Und ratet was da immernoch steht: Ja, genau die Werbetafeln des Hostels…

Immernoch Regen

Sonntag 22:50 – Der Ausblick von unserem Zimmer auf den beleuchteten Skytower. Hat nichts mit dem Zyklon zu tun, sieht aber so einfach schön aus 😉

Auckland bei Nacht

Sonntag 23:15 – Weil erst der andere Blog geschrieben werden wollte, geht dieser Liveticker jetzt erst online. Übertragung vom Notizzettel damit beendet.

Sonntag 23:54 – Es regnet nicht mehr, es schüttet…

Montag 00:05 – Vor dem Fenster setzt ein dumpfes Grollen ein. Nein, es ist nicht der Zyklon sondern ein Auto, das mit aufgedrehten Bässen vor dem Hostel einparkt.

Montag 00:42 – Es schüttet immernoch. Das Zyklonbeobachtungsteam geht schlafen, mit offen Fenster, denn bei der momentanen Wetterlage besteht keine Gefahr, dass es rein regnet.

Montag 03:08 – Es stürmt außen. Allerdings nicht so sehr, dass Mili, die am Fenster schläft, aufwacht.

Montag 09:31 – Frühstück bei (Überraschung) Regen. Der Wäscheständer gegenüber steht noch da, es scheint also ein besonders stabiles Exemplar zu sein 😉

Montag 10:18 – Es hat aufgehört zu regnen! Das Zyklonbeobachtungsteam macht sich auf zur Public Art Gallery, denn da kann uns das mistige Wetter außen ja egal sein 🙂

Montag 10:30 – Ankunft an der Public Art Galery, ohne einen einzigen Tropfen Regen abbekommen zu haben. Das schlechte Wetter scheint also vorbei zu sein. Was wir da innen gesehen haben, kommt dann in einen anderen Blog…

Public Art Gallerie

Montag 14:28 – Auf unserem Heimweg nach dem Mittagessen durch die Stadt erspähen wir ein erstes Stück blauen Himmel. In Auckland ist der Sturm damit wohl vorbei.

Blauer Himmel

Damit schließen wir unseren Liveticker. Wenn wir allerdings in die neuseeländischen Nachrichten schauen und sehen wie es an Orten aussieht, an denen wir erst vor wenigen Tagen waren, sind wir doch beeindruckt und erschrocken über die Kraft des Zyklons. So (klicken) sieht etwa die Straße in Te Araroa aus, auf der wir bei unserer Reise durch das East Cape am größten Pohutukawa Baum vorbeigefahren sind. Und so an der Historic Wharf in Tolaga, auf der wir vor 11 Tagen im Sonnenschein unser Mittagessen Picknick gemacht haben. Sind wir froh, das wir nich mehr dort sind.

Coromandel – Sommer, Sonne, Meer!

Unsere Unterkunft im Coromandel lag am Rand von Whitianga. Nur eine Straße trennte das Hostel vom Strand, so dass wir von unserem Fenster aus bis zum Meer blicken konnten. Das Hostel war ziemlich cool in mehreren bunt gestrichenen Häusern untergebracht, von denen jedes eine eigene Küche, Bäder und Aufenthaltsraum hatte. So fühlte man sich fast wie in einer Ferienwohnung mit noch etwa 6 weiteren Unbekannten. Einen Abend hatten wir Glück und die beiden anderen Zimmer blieben komplett leer und so hatten wir unseren Aufenthaltsraum für uns alleine.

YHA Whitianga

So sah der Strand direkt über der Straße aus. Dort waren wir auch baden und hatten viel Spaß mit den Wellen, die sich perfekt zum wieder an den Strand treiben lassen gebrochen haben.

Strand vor der Haustür

Neben dem Strand vor unserer Haustüre mussten wir auch noch einige andere testen. Etwa lag der New Chum´s Beach, der vom Guardian 2006 zu einem der 20 schönsten unberührten Strände der Welt gewählt wurde, etwa 25 min mit dem Auto entfernt. Also nichts wie hin!

Blick über New Chums Beach

Um dorthin zu kommen, musste man etwa 30 Minuten entlang eines anderen Strandes und über einen kleinen Hügel wandern. Dabei wäre überall anders bereits der Strand, von dem wir los sind, eine Attraktion gewesen:

Whangapoua Beach

Da gerade Flut war, beinhaltete der Weg etwas Geklettere über die rundgeschliffenen Boulder am Strand.

Weg zum New Chums Beach

Dort angekommen stellten wir fest, das wirklich kein Zeichen menschlicher Besiedelung zu sehen war und neben uns waren vielleicht noch 20 andere Leute in der gut 500 Meter langen Bucht. Wir hatten also mehr als genug Platz und fühlten uns als wären wir einsam in einem Paradis gestrandet. Dort angekommen gab es zuallererst ein leckeres Picknick aus mitgebrachtem Brot, Hummus, Käse, Schinken, Paprika und in Inas fall Äpfeln und eine Karotte.

Picknik am New Chums Beach

Dabei erregte eine Möve unsere Belustigung. Sie hatte sich ein Stück Brot geschnappt, das uns in den Sand gefallen war. Allerdings war es zu groß für sie, und so rannte sie mindestens 5 Minuten vor uns auf und ab und versuchte das Stück herunterzuwürgen, bis sie schließlich damit davon flog.

Möve versucht ein sehr großes Stück Brot zu essen

Natürlich testeten wir auch das Wasser – wunderbar zum Baden geeignet! Und die wunderschönen Wellen, die sich an der Sandbank aufstellten, eignen sich (neben Bodysurfen) super für Fotos…. 😉

Mili in den WellenIna in den Wellen

Da bleibt uns nur eines zu sagen: Ätsch – wir sind am Strand 😛

Ätsch wir sind am Strand

Ein weiteres Ziel war die „Cathedral Cove“, ein großer Felsbogen direkt am Meer. Daher machten wir uns an einem anderen Tag mit schönem Wetter nach Hahei auf, von wo man etwa eine Stunde entlang der Küste dorthin laufen kann. Wiederum war schon der Ausgangsstrand in Hahei wunderschön, so das Ina beim Anblick des Weganstieges, um über eine Klippe zu kommen, schon überlegte, ob sie nicht lieber da bleiben wollte….

Hahei Beach

Glücklicherweise haben wir uns an den Anstieg gemacht, denn von oben hatte man einen wunderschönen Ausblick auf die unten liegenden Buchten, Strände und Inseln.

Blick auf Hahei Beach

Wanderung zur Cathedral Cove

Kurz bevor der Weg zur Cathedral Cove wieder hinunter führte, zeigte sich ein wundervolles Panorama des Küstenabschnittes. Mit all den kleinen Inseln im Meer errinerte uns der Anblick fast etwas an die Ha Long Bay in Vietnam.

panorama

Leider ist die Cathedral Cove bei den Touristen mehr bekannt als der New Chums Beach, und so waren dort etwas mehr Leute unterwegs. Trotzdem war der Felsbogen, der etwa 10 Meter lang von einer Bucht in die andere führt, sehr beeindruckend.

Cathedral CoveCathedral Cove bei Flut

Sogar die Aquarellsachen wurden dort mal wieder „eingesandet“ – Das Motiv war einfach zu schön. Und wer malt nicht gerne im Bikini in der Sonne? 😉

gemalt - Cathedral Cove

Neben dem Bogen wurden dort aus dem Sandstein auch noch andere kuriose Formen freigewaschen, die sich wunderbar für ein Fotoshooting eigneten 😉

Ina im SandsteinMili im Sandstein

Neben Stränden haben wir auch noch einige Dinge, bei unseren Fahrten über die Halbinsel entdeckt. Zum einen besuchten wir auch Coromandeltown, eine 1400 EinwoherSTADT (ja, in dieser Gegend ist ein Ort mit mehr als 1000 dauerhaften Einwohnern (also keine Ferienwohnungsbesitzer… es gibt dort nämlich Orte die von 250 dauerhaften Einwohnern auf 7000 im Sommer anschwellen) eine Stadt). Dort gab es (neben dem nicht fotografierenswerten, typisch neuseeländischen Ortsbild) viele Kunsthandwerksläden, die uns in Versuchung führten, Ohringe, Klamotten, Taschen oder schlicht und einfach schönen Krimskrams zu kaufen. Glücklicherweise (für unser Reisebudget) wiederstanden wir der Versuchung.

Hier sieht man den Blick von der Straße auf Coromandeltown hinunter. Typisch für Neuseeland sieht die Natur schöner aus als der Ort.

Blick nach Coromandel Town

Außerdem entdeckten wir bei unseren Fahrten die bisher größte Versammlung an einsamen Briefkästen:

Viele Briefkästen

Und ein Kiwi-Warnschild. Damit zeigt sich: ja es gibt sie wirklich!

Kiwiwarnschild

Den Blog schließen wir mit einem weiteren Beweis zur Vielfalt der neuseeländischen Landschaft. Neben steilen Küsten, sandigen Buchten und bewaldeten Hügeln findet man im Coromandel auch sogenannte „Wetlands“, also Sumpfgebiete. Diese sind zumindest viel angenehmer zu fahren, da sich die Straße nicht ständig schlängelt.

Sümpflandschaft im Coromandel

Inzwischen sind wir in Auckland, Neuseelands größter Stadt, angekommen und verbringen unsere letzten Tage vor unserer Abreise hier. Von unserem treuen Nissan haben wir uns bei der Ankunft dort trennen müssen. Denn wir müssen noch 4 mal schlafen, dann bringt uns der Flieger nach Sydney und damit ein erstes Stück der Heimat entgegen….

Tauranga und der Weg ins Coromandel – Von Haikus und Goldrausch

Nach dem letzten etwas wenig informativen Blog kommen jetzt noch so ein paar Geschichten aus Matamata. Wir waren dort vor allem, um – wie ihr im letzten Blog schon gesehen habt – Hobbiton zu besuchen. Dort wurde für den „Herr der Ringe“ und auch für den „Hobbit“ die Außenkulisse in einer Schaffarm gebaut. Eigentlich sollte nach dem Dreh des „Herr der Ringe“ die gesamte Kulisse wieder abgebaut werden. Alle Türen, Zäune und so weiter wurden auch schon entfernt, dann unterbrach der Winter die Arbeiten, so dass die schlicht mit Beton ausgegossenen Löcher in der Erde erhalten blieben. In der Zeit bis zum Frühjahr, tauchen so viele Leute auf, die den Ort sehen wollten, das der Farmer beschloss, die Löcher in der Erde zu behalten. Für den Wiederaufbau bei den Hobbit-Filmen wurden dann permanente Materialien anstatt Schaumstoff und Plasik verwendet und die Kulissen für die Öffentlichkeit erhalten.

Das bedeutet natürlich, dass dort auch einiges los ist. Etwa jede halbe Stunde startet eine der zweistündigen Führungen durch das Filmset und so sind dort auf einmal auch gerne mal 200 Leute unterwegs. Trotzdem ist es sehr beeindruckend, mit welcher Liebe zum Detail all die Höhleneingänge gestaltet wurden. In die Höhlen hinein kann man nicht, da alle Innenräume in Studios gedreht wurden, und sich daher hinter den Türen nur ein kleiner Hohlraum befindet, so dass man Personen beim Betreten und Verlassen der Häuser filmen konnte. Allerdings haben sie für die Touristen das Wirtshaus „The Green Dragon“ auch im Inneren des Gebäudes nachgebaut. Das ist aber auch der einzige Ort, in den man hineingehen kann.

Natürlich hat so viel Rummel auch auf den 7000-Einwohner-Ort abgefärbt. Die I-Site (Touristeninfocenter) wurde in den letzten Jahren mit einer Außenhülle im Hobbitstil umgeben und es befindet sich daneben stolz ein Schild mit „Welcome to Hobbiton“. Ansonsten sieht der Ort aus, wie viele andere Orte dieser Größe hier: Entlang einer Hauptstraße reihen sich verschiedene kleine Geschäfte und Takeaways unter den üblichen unschönen Überdachungen und abgesehen von Hobbiton gibt es nicht viel zu sehen.

Welcome to Hobbiton

Nach unserer Hobbit-Tour sind wir weitergefahren nach Mount Maunganui. Dieser Ort liegt im Umland von Tauranga an der Bay of Plenty auf einer Halbinsel. An der Spitze der Halbinsel ist der namensgebende Berg Mauao. Als wir nachmittags dort ankamen, waren wir zu faul, um uns an den 1,5 Stunden langen Aufstieg zu machen und besuchten lieber den nahegelegenen Strand, ein langer feiner Sandstrand, der sich über mehrere Kilometer über die gesamte Ostküste der Halbinsel zieht. Zum Baden war es uns allerdings zu wolkig und zu windig und damit zu kalt.

Strand vom Mount Maunganui

Am nächsten Tag ging es weiter nach Norden, das Ziel: Whitianga auf der Coromandel Peninsula, wo wir die nächsten 3 Tage bleiben wollten. Coromandel ist für seine wunderschöne Natur, insbesondere seine Strände bekannt und wir wollten dort zum Abschluss unserer Neuseelandzeit nochmal im Meer baden. Auf dem Weg dorthin haben wir noch an zwei Sehenswürdigkeiten Halt gemacht.

Die erste war ein „Haiku-Walkway“ in Katikati. Ein Haiku ist eine japanische kurze Gedichtsform, die traditionell in drei Teile mit jeweils 5 – 7 – 5 Silben oder Lauteinheiten aufgeteilt wird. Beim Schreiben der Haikus geht es vor allem um das Festhalten eines Augenblicks.

Haiku - Weg

Entlang eines schönen Weges im örtlichen Park wurden Steine aufgestellt, in die Haikus von internationalen und neuseeländischen Autoren eingraviert wurden. Der Weg verläuft großteils entlang eines Flusses und war sehr stimmungsvoll.

Ina mit einem HaikuMili´s liebstes Haiku

Unser zweiter Stop war ein Naturschutzgebiet namens Karangahake Gorge. Neben einer Schlucht sind die eigentliche Hauptattraktion dort alte Goldminentunnel in denen man, mit einer Taschenlampe bewaffnet, frei herumlaufen kann.

Am Fluss

Zu Beginn des Weges, neben der Straße, konnte man die Überreste eines alten Kraftwerkes sehen. Die Neuseeländer sind dabei sehr eifrig, ihre etwa 150 Jahre alten Ruinen zu erhalten und mit stolzen Informationstafeln zu versehen und es war tatsächlich ein Arbeiter dort, der Rasen mähte.

Historic Buildings

Danach gingen wir etwa 30 – 40 Minuten entlang der Schlucht bis wir zu den Eingängen der Minen kamen. Die Schlucht war für sich alleine schon sehr sehenswert, denn man lief zum Teil auf einem schmalen Weg in der Felswand beinahe direkt über dem Wasser.

Karangahake GorgeIna über der Schlucht

Mittels einer Schwingbrücke ging es über den Fluss und dann einige Stufen hinauf zu den Minen. Das DOC (Ministerium für Tourismus und Landschaftsschutz) kümmert sich dabei um den Erhalt des Weges und der Minen und daher kann man dort frei, völlig ohne Eintrittsgeld oder Führung umhergehen. Am Eingang gibt es lediglich ein Hinweisschild, dass man eine Taschenlampe dabei haben sollte.

Schwingbrücke

Wir sind nur in einem sehr kleinen Teil der Anlage umhergelaufen, der sich durch mehrere „Fenster“, also Durchbrüche, von denen man nach außen sehen konnte, auszeichnete. Zwischen den Fenstern war es trotzdem stockfinster und wir konnten einige Höhlenglühwürmchen sehen, deren helle Punkte fast wie Sterne an der Höhlendecke leuchteten.

Mili im TunnelIna und Mili im StollenGleise in den MinenDunkle Tunnel

Zurück sind wir auf dem selben Weg durch die Schlucht – nein wir haben uns nicht in den Tunneln verirrt – und haben bei einem riesigen verrosteten Eisenrad noch einen Fotostop eingelegt. Einen Sinn des Rades oder einen früheren Verwendungszweck konnten wir nicht ergründen, allerdings gab es so einsam mitten im Grün stehend ein interessantes Fotomotiv.

Minenschrott in der Landschaft

Ina mit SchrottMili mit Schrott

Am späten Nachmittag kamen wir dann in Whitianga, einem kleinen (für die Gegend aber sehr großen) Ort an der Ostküste der Coromandel Peninsula an. Dort haben wir die letzten drei Tage die Sonne (wann immer sie sich blicken ließ) genossen, genaues folgt sicherlich in einem weiteren Blog.

Zum Ende haben wir noch von einer weiteren neuseeländischen Kuriosität zu berichten: dem Hundetransport. Dabei stehen/laufen die Hunde normalerweise frei auf der Ladefläche der uns überholenden Pick-Ups herum. Sie sind erstaunlich neugierig und, so haben wir das Gefühl, stecken ihre Nase immer in den größten Fahrtwind, wenn sie versuchen seitlich am Auto vorbei zu sehen. Zuallererst ist das ein sehr befremdlicher Anblick, da man immer Angst hat, der Hund würde gleich auf die Straße springen, aber offensichtlich wissen die Hunde, das ses für sie besser ist, auf der Ladefläche zu bleiben (auch wenn Herrchen shoppen geht 😉 ).

typischer Hundetransport

Hobbiton

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Das AuenlandHobbittür

HolzhackenEin Töpferer Hobbithaus

Am 9. Tage des März im Jahre 2015, nach christlicher Zeitrechnung, 501 Buckland Road, Hinuera, Matamata, Waikato, Nordinsel, Neuseeland, Erde. Das 21. Jahrhundert dieser Welt.

Mili und Ina vor einer Tür

Hin und Wieder zurück

Die Geschichte zweier Backpacker von Ina und Milena

BäckereiBriefkasten

Tja, wo fange ich an? Ach ja! Über Neuseeland.

Eifrige Bienen

Die Schafe beweiden und begrasen die zwei Inseln des Neuseelandes seit vielen Jahrzehnten. Durchaus zufrieden ist dises damit, die Welt des großen Volkes einzuladen und von ihr bereist zu werden. Und da es in Neuseeland von unzähligen bunten Campervans wimmelt, erscheinen die Touristen wohl sehr wichtig. Denn sie sind sowohl als große Geldgeber bekannt, als zählen sie auch zu den Straßenverstopfern.

BeutelsendÜber das WasserBlumen im Vorgarten

Ina, da ist was am Internet kaput!

Blick zum SeeIn einer Höhle da lebte

Übrigens, einige sind der Meinung, dass die einzig wahre Leidenschaft der Neuseeländer ihrer Natur gilt. Eine ziemlich ungerechte Behauptung, da sie ebenfalls ein großes Interesse für das Filmedrehen entwickelt haben und gerne Kulisen bauen. Aber was ihnen wirklich am Herzen liegt sind Schafe und Kühe und ein gutbestellter Boden. Denn nichts lieben Neuseeländer mehr als Landschaft zu zeigen. Natürlich mag einigen ihre Lebensweise verschroben vorkommen, aber gerade am heutigen Tag wird uns bewusst: Es ist nicht das Schlechteste, sich am einfachen Leben zu erfreuen.

Sam´s HausIngwerlimo im Grünen DrachenLaternen vorm Grünen Drachen

Hey, Ina! Das Internet!

Vor einer blauen Tür

Herrjemine, wo steckt das Mädel? Ina!

Unterhalb von BeutelsendWatermillZwei Hobbits beim Tee

Falls dir das alles sehr seltsam vorkam, 
bitten wir am Anfang des Herr der Ringe um Rat zu suchen.

Rotorua – Eine stinkende Landschaft, die scheint, als sei sie nicht von dieser Welt

„Irgendwie riecht es nach faulen Eiern. Mili richst du das auch?“ Mit diesen Worten erreichten wir heute unser erstes Ziel, Rotorua. Etwas genauer das „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“, in dem man sich viele bunte Seen, kochenden Schlamm, Krater und einiges mehr, das mit vulkanischer Aktivität zusammen hängt, anschauen kann. Die Kehrseite: Es stinkt die meiste Zeit fürchterlich. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich daran und kann sich so ungestört von der Landschaft beeindrucken lassen.

Ina und Mili in Wai-O-Tapu

Wir sind etwa einanhalb Stunden einem Rundwanderweg durch dieses Naturphänomen gefolgt. Gleich von Anfang an begrüßten uns Dämpfe, die einfach zwischen den Bäumen aufstiegen. Danach ging es über eine Brücke und einen kleinen Fluss zwischen lauter Krater.

Am Zugang zum Park

Die Kraterwände sind oft mit gelben oder grünen Salzen bedeckt (Unsere Broschüre sagt es gibt hier Schwefel, Eisen, Mangan, Silizium und Antimonverbindungen. Fragen was da genau was wie bunt macht, stellt ihr besser Milis Mutter…. 😉 ) und am Boden gluckert oder dampft es vor sich hin.

Reste von kochendem Schlamm

Manche Krater waren auch mit kleinen Seen in verrückten Farben gefüllt. Dieser hier war eigentlich richtig neon-gelb, leider kommt das auf den Bildern kaum so raus.

Devil´s Bath

Danach kam man zu einer weiten Terasse, in der die wohl farbenfroheste Seensamlung lag: Türkise, grüne, gelbe, blaue oder orangene Farben sind zu sehen und geben dem Ort sehr treffend den Namen „Artist´s Palette“.

Artist´s PaletteBunter See Es dampft von überall

Später sind wir auch durch ein kleines Tal gelaufen, in dessen Mitte der kleine Fluss beständig raucht und an machen Stellen blubbert. Überhaupt hat man immer wieder kleine Löcher im Boden gesehen, wo auf etwa 30 cm bis 1 Meter Durchmesser der Boden plötzlich blubberte und kochte.

Ina in Wai-O-Tapu

Wenn man Glück hat, erwischt man so einen Matschpool, wie er eine besonders große Blase platzen lässt:

Kochender Schlamm

Passend zu all den verfärbten Steinen spielt dort auch die Pflanzenwelt farblich verrückt. Die dort heimische GRÜNalge namens Trentepohlia ist nämlich wunderschön orange-braun. 😀

orangene Grünalgen

Noch ein paar mehr farbenfrohe Eindrücke:

Tolle Farben

Opal PoolSchwefelverfärbungen

Danach besichtigten wir noch die Innenstadt von Rotorua. Dank der vielen vulkanisch aktiven Gebiete auch innerhalb der Stadt (in einem Stadtpark sind etwa immer wieder kochende Schlammpools umzäunt) stinkt es auch hier. Trotzdem ist die Stadt mit vielen Heilbädern (und natürlich all den Besichtigungsmöglichkeiten außenherum) eine der touristischten Städte auf der Nordinsel. Das bekannteste Bauwerk beherbergt heute das Museum, wärend es früher ein exclusives Spa war. Da es echt mal ein sehr schönes Gebäude ist, wollen wir es euch nicht vorenthalten:

Rotorua Museum

Daneben besichtigten wir auch noch den Rotorua-See:

Imagine your at Lake Rotorua

und fanden einen Mili-Tarn-Baum:

Mili mit Tarnbaum

Inzwischen sind wir nach Matamata weitergefahren. Bei den Schwefeldämpfen wollten wir dann doch nicht übernachten… 😉

Stranded between wandering stock – out east!

Hier kommt der versprochene Blog über das East Cape, eine wunderschöne, dünnbesiedelte Küstenregion am östlichsten Zipfel von Neuseeland. Von Gisborne aus sind wir dem Pazific Coast Highway für etwa 370 kurvenreiche Kilometer gefolgt. Schon kurz nach Gisborne zeigt sich, warum die Route für ihr Panorama bekannt ist. Die Straße führt direkt ans Meer und bietet wunderschöne Blicke auf weite Strände und türkisblaues Wasser:

Pazific Coast Highway

Unseren ersten Halt machten wir in der Tolaga Bay, um einen 660 Meter langen Anlegesteg (Wharf) zu besichtigen. Vor etwa 120 Jahren war dieser kleine Küstenort der größte Umschlagplatz an der neuseeländischen Ostküste und um den großen Schiffen das Anlegen leichter zu machen wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert dieser Steg gebaut. Gegen 1950 verlor der Ort an Bedeutung und heute leben noch etwa 700 Einwohner hier. Wir liefen auf dem Wharf ganz nach vorne und machten dort unsere Mittagspause.

660 Meter WharfMili und Ina auf einem historischen Anleger

Auf unserer Weiterfahrt stießen wir dann auf ein sehr ungewöhnliches Verkehrshindernis: Wir fahren um eine Kurve und blicken plötzlich auf eine Straße voller Schafe. Mindestens 200 Stück wanderten dort entlang – offensichtlich ohne Besitzer. Im Schritttempo ging es mitten durch die Herde, zum Glück ohne Probleme, da die Schafe mit dem Konzept Auto wohl bereits vertraut waren und auswichen.

Schafherde auf der Straße

Und langsam durch die Schafherde

Danach ging es weiter in die nächste Bucht: Tokomaru Bay, in der unser Hostel mit dem wunderschönen Namen „Stranded in Paradise“ auf einer kleinen Anhöhe lag. Erstaunlicherweise hatten wir das ganze (kleine) Haus samt Terasse für uns alleine, da keiner außer uns dort übernachtete. Bei der Ankunft versetzten die Toiletten – es waren Plumsklos, ironischerweise mit Flieswasserhähnen zum Händewaschen daneben – Ina einen kleinen Schock, aber der Ausblick beim Kochen konnte dann doch versöhnen. Wie oft spühlt man schon mit so einer Aussicht ab?

Kochen mit Ausblick

Natürlich erkundeten wir auch den Strand in der Bucht. Feiner Sand, türkisblaues Meer und kein Mensch weit und breit – was will man mehr? 😉

Tokomaru Bay StrandTreibholzIna am Tokomaru Bay BeachMili am Tokomaru Bay Beach

Auch die schöne Terrasse des Hostels lud zum Verweilen ein. Man konnte die Brandung hören und sich so bei einem Buch oder mit Pinsel und Farbe wunderbar entspannen.

Malen auf der Terasse

Und das ist der gemalte Ausblick:

gemalt - Tokomaru Bay

Nachdem wir in der östlichsten Region Neuseelands unterwegs waren und damit (abgesehen von ein paar kleinen Inseln) an dem Ort der zuerst den neuen Tag begrüßt, hieß es am nächsten Morgen früh aufstehen. Mit einer Tasse Tee beobachteten wir von unserer Terrasse aus einen wunderschönen Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang

Danach ging es auch bald los, denn an diesem Tag hatten wir einiges vor. Unsere erste Attraktion war die Kirche des kleinen Dorfes Tikitiki. Von außen wirkt sie wie eine gewöhnliche Holzkirche doch im Inneren ist sie in Tradition der Maori mit Holzschnitzereien und Flachswebereien geschmückt.

Kirche in Tikitiki mit Maoriverzierung

Vor allem im Detail sind die Holzschnitzereien, die auch die Maoriversammlungshäuser – die Marae – verzieren, sehr beeindruckend. Diese sind am Eingang zu der Kirche angebracht.

Ina vor Maorischnitzereien

Unser nächstes Ziel war Te Araroa, von wo aus man auf einer Schotterstraße 20 km zum East Cape Lighthouse fahren kann. Dieser steht dann tatsächlich am östlichsten Eck des neuseeländischen Festlands und leuchtet von dort etwa 35 km weit sichtbar in den Pazifik. Auf dem Weg dorthin ging es sehr langsam durch traumhafte Landschaft und gleich der erste kurze Photostop bot ganz besondere Models auf. Kaum hatte Mili das Auto kurz verlassen und zwei Schritte in Richtung des Strandes gemacht, um einen schöneren Bildausschnitt zu bekommen, da rannten zwei Kühe auf sie zu. Glücklicherweise blieben sie etwa 10 Meter entfernt stehen und posierten einige Minuten für ein Bild, bevor sie weiter am Strand entlang rannten….

Kühe am Strand

Generell waren freilaufende Tiere auf der gesammten Strecke keine Seltenheit. Schafe, Kühe und auch Pferde graßten unbekümmert am Straßenrand:

Pferd am Meer

Oder standen auch einfach mitten im Weg:

Kuh auf der Straße

Erst als wir uns auf etwa 10 Meter genähert hatten, begann dieses Kälbchen seelenruhig die Straße freizugeben. Auch als wir auf dem Rückweg wieder vorbeikamen, schaute es sehr neugierig. Das Konzept Auto war da wohl eher neu… 😉

So erreichten wir das East Cape in seiner wunderschönen Landschaft. Oben auf dem Hügel kann man schon klein den Leuchtturm erkennen.

Blick aufs Eastcape

Hoch führte ein Wanderpfad über etwa 700 Stufen. Da haben wir den Anstieg schon fast geschaft:

Wanderung zum East Cape Lighthouse

Oben bot sich eine großartige Aussicht über das Land und den Ozean und natürlich konnte man auch dem Versuch, den gesamten Leuchtturm aufs Bild zu bekommen, Zeit widmen…. 😉

East Cape LighthouseBlick von East Cape

Rückwärts ging es wieder auf der schmalen Schotterstraße durch die wunderschöne Landschaft:

Landschaft am East Cape

Es gab auch einige kuriose Schilder zu bewundern. An die Geschwindigkeitsbegrenzung auf neuseelandischen Straßen auf 100 km/h muss man natürlich mitten auf einer engen, einspurigen Schotterstraße errinnern. Denn da könnte ja ganz leicht jemand aus Versehen schneller Fahren…. 😉

Geschwindigkeitsbegrenzung 100

Dagegen ist dieses Schild, das darauf hinweist, wo man freilaufendes Vieh melden kann, richtig nützlich. Denn im weiteren Verlauf des Tages sind wir auf noch mehrere weitere Tiere am Straßenrand gestoßen.

Wandering StockPferde am Straßenrand

Neben dem Abstecher zum Leuchtturm bietet Te Araroa auch den größten und wahrscheinlich ältesten Pohutukawa Baum. Der sich weit verzweigende Baum ist zwar nur 20 Meter hoch, dafür aber über 40 Meter breit. Ja, all das ist EIN Baum.

Neuseelands größter Pohutukawa Baum

Ein weiteres typisches Bild dieser dünn besiedelten Gegend wollen wir euch auch nicht vorenthalten: Briefkästen. Sie stehen in Reih und Glied am Straßenrand und nur eines fehlt: Ein Haus, zu dem sie gehören könnten…..

Briefkästen

Mili fährt

Am späten Nachmittag erreichten wir das Küstenstädtchen Whakatane. Dort sind wir zwei Tage geblieben, und so hatten wir heute gemütlich Zeit, den Ort zu erkunden. Die Maoris siedelten hier schon vor 800 Jahren und der Stadtname bedeutet übersetzt „Lass mich wie ein Mann handeln“, was eine Maoridame auf einem Hausboot in Seenot vor der Küste ausrief, bevor sie gegen die Tradition das Ruder ergriff und das Boot in die Sicherheit des natürlichen Hafens steuerte.

Auch heute findet man noch Maorivergangenheit in der Stadt. Etwa steht ein heiliger Fels, der Pohaturoa mitten in der Stadt und die Straße führt einfach auf beiden Seiten um ihn herum. Der Vertrag von Waitangi (das bekannte Abkommen der Einwanderer mit den Maori über die Verteilung des Landes) wurde hier von den Ngati Awa Stämmen unterzeichnet.

Pohaturoa Fels in Whakatane

Auch sonst ist die Natur nicht weit von der Stadt entfernt. Dieser Wasserfall sprudelt etwa 5 Minuten vom Besucherzentrum der Stadt über die Klippen:

Wairere Fall in Whakatane

Dafür ist die Stadt sonst eine gewöhnliche neuseeländische Stadt mit einer Shoppingstraße voller Parkplätze und Autos und ohne ein höheres Gebäude als 3 Stockwerke. Das Bemerkenswerteste waren noch die kreativ eingestricken Bäume:

frierende Bäume

Daneben verwöhnte uns der Ort auch mit richtig schlechtem Wetter, damit es, wenn wir heimkommen, nicht so überraschend ist 🙂 Hier ist mal ein Beweisbild: auch bei uns kann es regnen, auch wenn wohl der Großteil dieses Blogs einen das Gegenteil annehmen lässt 🙂

Whakatane im Regen

Morgen brechen wir nach Matamata auf – an diesem Ort steht das Filmset von Hobbinton – und werden auf dem Weg dorthin die Geysire, blubbernden Schlammpools und bunten Seen von Rotorua besichtigen.

Von den Urwäldern am Lake Waikaremoana und den Stränden von Gisborne

Dieser Blog ist etwas verspätet, denn er deckt die Zeit von vor etwa 5 Tagen bis vorgestern ab und eigentlich wollten wir ihn auch schon viel früher schreiben. Allerdings gab es ein technisches Problem: unser SD-Kartenleser ist wohl schon der Meinung wir hätten genug Urlaub gehabt und sollten nach Hause, auf jedenfall weigert er sich, Bilder auszulesen. Und Blogschreiben ohne Bilder macht keinen Spass, daher musstet ihr jetzt so lange warten, bis wir uns einen Ersatz beschaft hatten. Das ging dann in einem großen Technikladen auch relativ einfach, abgesehen von einer verwirrten Verkäuferin, die den Trick einen Mini-USB zu normalen USB Adapter zu verwenden um den SD-Kartenleser (der natürlich nur normales USB kann…) anzuschließen, zuerst nicht ganz geblickt hat. Auf jeden Fall gibt es jetzt wieder Bilder auf dem Tablet und somit auch einen neuen Blog 😉

Von Wairoa aus haben wir einen Tagesausflug in den Te Urewera Nationalpark unternommen. Dieser liegt im Landesinneren und ist mit etwa 2130 km² der größte Nationalpark auf der Nordinsel. Besonders bekannt ist er für den Lake Waikaremoana, einen 54 km² großen See um den ein Great Walk – also eine besonders schöne, gepflegte Wanderroute wie auch der Keplertrack – führt. Wir entschieden uns dagegen, einen Abschnitt dieser Wanderung zu laufen und besuchten stattdessen auf einigen kleineren Wanderungen einige landschaftliche Highlights.

Das erste waren die Aniwaniwa Falls, eine Serie von drei Wasserfällen die in zwei kürzeren Wanderungen von allen Seiten betrachtet werden können. Dabei führte der Weg wieder durch viel wilden Regenwald voller interessanter Bäume und Farne.

Unterer Aniwaniwa Fall

Auf der zweiten Wanderung entlang der Wasserfälle legten wir unsere Mittagspause ein, natürlich mit wunderschönem Ausblick 😀

Mittagspause an den Aniwaniwa Falls

Als nächstes ging es auf einen Rundwanderweg durch den Wald entlang einiger uralter riesiger Bäume. Einer der interessantesten war ein gigantischer Rata-Baum mit einem Stammumfang von 13 Metern. Diese neuseeländische Baumsorte beginnt ihr Leben normalerweise als Gastbaum auf einem anderen Baum, von wo er seine Wurzeln nach unten erstreckt, den Gastbaum einwächst und ihn somit langsam tötet. Dadurch sehen die Bäume sehr interessant aus, denn der Stamm besteht aus einem Gewirr zusammengewachsener einzelner Stämme. Hier sieht man den Stamm eines kleineren Rata-Baums:

Im Wald

Aber auch sonst gab es andere interessante Wuchsformen bei Bäumen zu bewundern:

krummer Baum

Und natürlich gab es auch wieder Farn-Bäume. Diese faszinieren uns immer noch sehr regelmäßig. Diesesmal konnten wir auch einige Mini-Farnbäume erspähen – putzig! 😉

FarnbäumeMini-Farnbaum

Danach ging es auf einen Abstecher zum See. Einen kleinen Strandabschnitt hatten wir für uns allein und genossen so die Sonne und testeten mit den Füßen die Wassertemperatur. Ergebniss: Erfrischend für die Füße, aber richtig reingehen lieber nicht! Und natürlich hatten wir dort am See einen wunderschönen Blick über dessen Weiten:

Mili und Ina am Lake WaikaremoanaLake Waikaremoana

Diesen Ausblick wollten wir auch noch von etwas weiter oben genießen und darum machten wir uns zu einem Aussichtspunkt namens Lou´s Lookout auf. Die Wanderung war zwar nur 30 Minuten lang aber dafür ging es steil bergauf. Nach etwas Geklettere, unter anderem durch eine kleine Höhle erreichten wir eine wundervolle Aussichtsplattform:

Blick von Lou´s Lookout

Danach verabschiedeten wir uns vom Nationalpark und fuhren zurück ins beschauliche Wairoa, wo wir uns ein leckeres Abendessen bei einem indischen Takeaway gönnten. Am nächsten Tag ging es nach Gisborne. Die Straße führte entlang der Küste oder durch weite Felder und bot eine schöne Landschaft. Wie immer wenn man in Neuseeland die Ortschaften verlässt, trifft man alle 5 Minuten mal auf ein anderes Auto – wenn überhaupt. Dafür gibt es eine Menge interessanter Straßenschilder, wie etwa dieses, das vor freilaufenden Kühen warnt:

Vorsicht Kuh

Einen Halt machten wir am Mahanga Beach auf der Mahia Halbinsel. Eigentlich suchten wir uns den Strand ziemlich zufällig aus, da wir dachten, wir sollten irgendwo mal gemütlich Pause machen und uns die Strände näher ansehen. Dieser Strand bot eine besondere Überraschung: er war übersäht mit Muscheln. Nicht nur kleine oder die typischen mit zwei Schalen, sondern es gab wunderschöne gedrehte Muscheln. Es wurde also etwas Zeit mit Muschelnsuchen verbracht … 😉

MuschelstrandEifrig am Sammeln

Es gab wiederum eine Mittagspause mit wunderschöner Aussicht, diesesmal auf die Poverty Bay, an der unser Tagesziel Gisborne liegt. Danach folgte ein etwas absurderes Erlebnis, denn es gab nachmittags mitten auf einer Straße im Nirgendwo eine Alkoholkontrolle. Alle Autos, die in unsere Richtung unterwegs waren (das heißt wir haben genau ein weiteres gesehen), wurden an den Straßenrand gewunken und man fragte freundlich nach Führerschein und Ausweiß. Danach hielt man Ina, die gerade am Steuer sahs einen kleinen Kasten unter die Nase, auf den sie ruhig ein paar mal atmen sollte. Nachdem sie in dem asiatischen Einreise-Ausreise-Stempelchaos unser neuseeländisches Visum entdeckt hatten, wurde uns freundlich eine gute Fahrt gewünscht und wir konnten weiter. Allerdings fragen wir uns doch, ob sie bei einer solchen Kontrolle nachmittags in der Pampa überhaupt jemanden aufgreifen oder ob die Polizisten schlicht bei dem schönen Wetter außen arbeiten wollten…. 😉

Mittagspause mit Aussicht

Wir erreichten Gisborne (35 000 Einwohner) am frühen Nachmittag und blieben dort für 2 Nächte. Neben all der beeindruckenden Natur muss mal gesagt werden, das die meisten neuseeländischen Städte einfach nicht mithalten können und oft (zumindest für uns Europäer) einfach häßlich sind. Der Bildbeweis erfolgt dazu in zwei Schritten: 1. Gisborne vom Kaiti Hill aus: Wenn man von oben auf den Ort blickt, sieht man das dieser kein richtiges Zentrum hat und ziemlich zersidelt wirkt: Lauter kleine Holzhäuser, jedes mit seinem eigenen Garten und Baum. Das mag zum Wohnen zwar schön sein, aber zu einem schönen Ortsbild führt es nicht gerade. Uns fehlt da bei einer Stadt irgendwie ein dichter besiedeltes Zentrum.

Gisborne von oben

2. Die „Fußgängerzone“: Auch wenn man im Ort selbst unterwegs ist merkt man, dass dieser Ort für Autos gebaut wurde. Das Zentrum des Ortes, die Shoppingstraße ist eine Straße mit vielen Parkbuchten am Rand. Allerdings kostet das Parken dort pro Stunde 1,30 €, trotzdem sind die Parkplätze gut belegt. Auch an die schlechtwetterfreundlichen Überdachungen auf dem Bürgersteig, die einfach aus den anliegenden Häußern herausstehen, kann man sich nur schwer gewöhnen…

Gisborne - Hauptstraße

Dabei muss nun gesagt werden, dass Gisborne nur ein wilkürliches Beispiel dieser Architektur ist, und man so ein ähnliches Ortsbild leider öfters vorfindet. Was Gisborne dafür zu bieten hat, sind wunderschöne Strände. Unseren freien Tag verbrachten wir am Waikanae Beach, leider versteckte sich die Sonne etwas hinter den Wolken, so dass aus Sonnenbaden eher Füße in die kalte Brandung stellen wurde.

Waikanae Beach in Gisborne

Die nächsten beiden Tage haben wir das East Cape umrundet und sind inzwischen in Whakatane angekommen. Die Berichterstattung darüber folgt hoffentlich bald in einem nächsten Eintrag… 🙂

Von Napier nach Wairoa –

Napier liegt an der Ostküste der Nordinsel und ist mit fast 60 000 Einwohnern für Neuseeland schon eine große Stadt. Direkt am Strand liegt das alte Stadtzentrum voller Art-Deco Gebäude, die sich dort durch Wiederaufbaumaßnahmen nach einem Erdbeben 1931 geballt sammeln. Dadurch ist das Stadtbild ziemlich schön und läd zum stöbern und shoppen ein. 😉

Shoppinggelüste

Unser Hostel lag nicht weit vom Stadtzentrum direkt am Strand. Man musste nur die Straße überqueren und es sah so aus:

Strand vorm Hostel in Napier

Eines der Highlights in Napier war sicher das Leitungswasser. Im Gegensatz zu sonst ist es ungechlort und kann daher nicht nur getrunken, sondern auch noch genossen werden. Was für eine gute Erfindung Leitungswasser ohne Chlor doch ist! 🙂

Die interessanten Gebäude von Napier luden, wie auch der wolkenlose Himmel, zum malen ein. So entstand dieses Bild vom Dome, einem der markanteren Gebäude von Napier.

gemalt - Dome in Napier

Wärend seiner Entstehung, zog Mili doch einiges an Aufmerksamkeit von vorbeispazierenden Passanten auf sich. Eine amerikanische Touristin war schließlich so begeistert, dass sie für umgerechnet etwa 75€ zwei Bilder erwarb. Das Bild vom Apple Split Rock (Wellington Beitrag) und vom Wald auf dem Keplertrack werden nun wohl Wände in Washington zieren.

Malen in Napier

Heute Morgen haben wir dann in Napier unser Leihauto abgeholt, das uns nun zwei Wochen entlang der Eastcoast und ins Coromandel begleiten wird. Zu unserer großen Überraschung brauchen wir es eigentlich gar nicht für euch zu fotographieren, denn es gleicht dem ersten Leihauto fast vollkommen. Es ist wiederum ein silberner Nissan Sunny, nur etwas weniger zerkratzt aber zum Glück ebenfalls mit Automatikschaltung, denn das Schalten mit der anderen Hand hätte uns am Anfang sicher Probleme bereitet.

Unser erstes Ziel war der Bluff Hill Lookout, der eigentlich noch innerhalb von Napier liegt. Nach etwa 15 Minuten waren wir dann auch auf dem Hügel angelangt und hatten eine wunderbare Aussicht über die Hawke´s Bay und den Hafen von Napier.

Bluff Hill LookoutIna und Mili am Bluff Hill Lookout

Danach – nur unterbrochen von einem kurzen Abstecher zum Supermarkt – machten wir uns auf nach Norden in Richung Wairoa. Dieser Abstecher zum Supermarkt führte zu einem neuen Rekord: Sieben Plastiktüten voller Essen waren danach insgesamt in unserem Auto verstaut. Das liegt jedoch nicht daran, dass wir über unseren Aufenthalt in Neuseeland total verfressen geworden sind, sondern dass dies der letzte große und günstige Supermarkt war. Daher haben wir uns mit Nudeln, Reis, Soßen, Müsli, Wasser und noch so einigem anderen gut eingedeckt. In Folge davon sieht es in unserer Motelküche in Wairoa gerade so aus:

Essensvorräte

Auf unserem Weg nach Wairoa haben wir im „Opouahi Scenic Reserve“ halt gemacht. Eigentlich wollten wir zu dem etwas größeren „Boundary Stream Scenic Reserve“, aber nachdem man dorthin noch weitere 10 km auf einer Schotterstraße fahren musste, haben wir spontan das näher liegende gewählt. Dies war eine gute Entscheidung, denn im Opouahi Scenic Reserve war es sehr schön. Ein Scenic Reserve ist so etwas wie ein kleiner National Park, der ebenfalls von der Regierung verwaltet wird und oft mit Hinweisschildern und gepflegten Wanderwegen ausgestattet ist.

Dieses Scenic Reserve war komplett von einem Zaum umgeben, der die aus anderen Teilen der Welt nach Neuseeland eingeschleppten Fressfeinde bedrohter Vogelarten, wie etwa Ratten und Opossums, fernhalten sollte. Angeblich wachsen in dem Reserve jedes Jahr etwa 30 Kiwiküken heran, gesehen haben wir sie allerdings nicht, da Kiwis nachtaktiv sind. Dafür gab es einen wunderschönen klaren See, um den ein kurzer Wanderweg führte.

Ina im Opouahi Scenic ReserveFarnwegMili im Opouahi Scenic Reserve Palmen

Nach diesem Abstecher führt die Straße laut unserem Reiseführer nur durch „unphotogenic farmland“. So schlimm fanden wir die grasbewachsenen Hügel voller Kühe und Schafe auch wieder nicht, aber ihr könnt euch nun selbst ein Bild machen. So sieht es in Neuseeland aus, wenn es unphotogenic ist 😉

unphotogenic farmland

Als einzige Sehenswürdigkeit hier wird das Mohaka Viaduct genannt, eine Eisenbahnbrücke, die mit 97 Meter über dem Flusstal die höchste in Ozeanien ist.

Mohaka Viaduct

Nachmittags kamen wir in dem 7000 Seelen Ort Wairoa an. Eigentlich bietet der Ort nicht viel, einen kleinen Supermarkt, ein paar Takeaways und Cafés und ein Besucherzentrum. Der Grund unseres Aufenthalts hier ist der nahegelegene Te Urewera National Park, in den wir morgen zum Wandern fahren werden. Dennoch zeigt sich mal wieder: Sonnenuntergangslicht kann selbst einen unspektakulären Ort fotographierenswert machen:

Sonnenuntergang in Wairoa

Wairoa hat auch einen kleinen Leuchtturm, allerdings steht dieser am Fluss, da der Ort nicht direkt am Meer liegt. Über den Sinn des Turmes lässt sich daher streiten, aber hübsch sieht er allemal aus…. 😉

Wairoa Leuchtturm

Tongariro Alpine Crossing – Durch weites Grasland und über steinige Vulkanhänge

Gestern morgen hieß es schon um Viertel nach sechs: Bitte aufstehen und das gemütliche warme Bett hinter sich lassen. Denn wir wollten die als „Tongariro Alpine Crossing“ bekannte Tageswanderung laufen, die als eine der Schönsten in Neuseeland gehandelt wird. Somit bot sich uns gleich zum Frühstück ein beeindruckender Anblick, der Sonnenaufgang hinter dem Vulkan Ngauruhoe:

Sonnenaufgang über Mount Ngauruhoe

Genau dort würden wir später entlang wandern. Die Wanderung verläuft durch den Tongariro National Park, welcher ziemlich in der Mitte der Nordinsel auf einem Plateau liegt. Aus diesem Plateau ragen neben den drei bekannten Vulkangipfeln des Tongariro, des Ngauruhoe und des Ruapehu noch unzählige weitere kleine Hügel auf. Der Wanderweg führt auf 20 km zwischen Ngauruhoe und Tongariro hindurch und erreicht an seiner höchsten Stelle etwas über 1900 Meter.

Früh am Morgen hatten sich die Gipfel noch nicht in dicken Nebel gehüllt und so hatte man kurz nach Beginn der Wanderung noch gute Sicht auf den Ruapehu (Für alle Skifans: im Winter ist dort eines der größten Skigebiete von Neuseeland…).

Blick zum Mount Ruapehu

Zum Track wurden wir per Bus gebracht, mitten im Nichts gibt es dort am Ende einer Schotterstraße einen Parkplatz. Dieser ist wohl auch nötig, denn der Ruf der beeindruckenden Natur zieht Unmengen an Tageswanderen an. So ist man eigentlich nie alleine unterwegs. Die großartige Landschaft entschädigt aber in jedem Fall dafür!

Zuerst ging es das Mangatepopo Tal leicht bergauf. Dabei stahl sich die Sonne langsam über den Bergrücken vor uns und tauchte die Graslandschaft in strahlendes Licht:

Aufstieg am frühen Morgen

Mangatepopo Valley

Danach schlängelt sich der Weg entlang der Flanke des Ngauruhoe steil bergauf. Hier merkte man zum ersten Mal, dass man in vulkanischer Landschaft unterwegs war. Es war kaum noch Vegetation zu sehen, dafür konnte man erkennen, wo sich einst Lava ihren Weg ins Tal gebahnt haben musste. Auch kam man an vielen ungewöhnlich geformten schwarzen Bimsgesteinen vorbei, die wohl aus erstarrter Lava entstanden sein müssen. Nach etwa 500 Metern steilen Anstieges erreichten wir den Sattel und gönnten uns dort erstmal eine Pause – mit wunderschöner Aussicht auf das Tal, das wir gerade heraufgekommen waren.

Pause - fast am GipfelNach dem ersten Anstieg

Als nächstes folgte die Überquerung einer Hochebene: Flach und scheinbar endlos, nur von fernen Bergrücken begrenzt. Keine Pflanze weit und breit. Eine unglaubliche Landschaft…

Hochebene

Am Ende der Ebene ging es den zweiten Anstieg bis auf etwa 1900 Meter hinauf. Man lief dabei an verschiedenfarbigsten Gesteinschichten vorbei – in Schwarz, Rot und Gelbtönen. Die Nebelschwaden, die von der anderen Seite hochzogen, machten die Landschaft noch unheimlicher. Man kann gut verstehen, warum diese Landschaft als Mordor im „Herr der Ringe“ Verwendung fand.

NebelschwadenBlick in Richtung Tal

Nun folgte eine steile Rutschpartie durch Schotter und Geröll wieder ins Tal hinab. Wir bedauerten dabei sehr die anderen Backpacker, von denen sich doch einige mit dafür sicherlich ungeeigneten Schuhen auf die Wanderung gewagt hatten. Überhaupt war es durchaus spannend zu beobachen, mit welcher Ausrüstung (oder eben gefühlt keiner) sich andere Wanderer herumtrieben. Wir bezweifelten schon auf Grund der winzigen Rucksäcke stark, dass sie warme oder regendichte Klamotten dabei hatten.

Nachdem man das steilste Stück hinter sich hat, gelangt man an die Emerald Lakes. Diese Seen sind von den Mineralien hier tief grün gefärbt. Dort genossen wir im Windschatten eines großen Steins unsere Mittagspause…

Ina und Mili an den Emerald Lakes

Emerald LakesMittagspause

Danach ging es über eine weitere Hochebene und hinein in den Nebel, der den Vormittag über immer mehr geworden war. Ungefähr so weit hat man da nocht gesehen:

Im Nebel

Irgendwann im Nebel begann der Abstieg und erstaunlicherweise kamen wir wieder aus der Wolke heraus. Dort bot sich uns nochmal ein neuer Anblick. In der Ferne konnte man den Lake Taupo erspähen und wir wanderten wieder durch Grasland, aus dem es an einigen Stellen dampfte. Aber gut, wir bewegten uns ja auch durch vulkanisches Gebiet. Der letze Ausbruch dort war erst 2012.

Vulkanische Aktivität

Weise Wolken

Auf unserem Weg nach unten wurde die Vegetation immer mehr. Von Grasland über kleine Büsche und Sträuche bis hin zu Wald. Der Weg schlängelte sich in weiten Serpentinen hinab und gegen halb 4, nach 6,5 Stunden Wanderung und einigen gemütlichen Pausen erreichten wir den Parkplatz auf der anderen Seite, von dem wir wieder abgeholt wurden.

Weg in den NebelVegetation am Ketetahi Shelter

Mili auf dem Weg ins TalAbstieg zwischen Bäumen

Heute steht die Weiterfahrt an die Ostküste nach Napier auf dem Programm, wo wir uns wieder ein Auto leihen werden um die entlegeneren Gegenden der Ostküste zu bereisen.