Akaroa und Oamaru – Weite Landschaften und Kunst aus Schrott

Seit dem wir eines haben, mussten wir feststellen: Neuseeland ist das perfekte Land für das eigene Auto. Unseres haben wir für 6 Tage gemietet und es ist ein alter zerkratzer Nissan, aber er fährt! Am Anfang hatten wir etwas Zweifel wegen des Linksverkehrs, aber da es ein Automatikauto ist, mussten wir uns noch nicht an ein Schalten auf der anderen Seite gewöhnen… sondern betätigen nur etwas oft den Scheibenwischer, um dann festzustellen, dass dies wohl nicht der Blinker war. Ansonsten geht das Fahren (auch Dank der einfach fast immer leeren und gut geteerten neuseeländischen Straßen) recht gut. Man muss nur daran denken, dass man sicn in den Kreiseln anders herum dreht und dass man, wenn man zum wenden um einen Block fahren möchte, das in linker Richtung machen sollte. Sonst gibt es kaum was Besseres, als selbstständig durch diese beeindruckende Landschaft zu fahren und dabei etwas Musik aus Herr der Ringe zu genießen. 😀

So sieht unser Auto aus:

Unser Auto

Und hier ist eine stolze Fahrerin am Werk:

Autofahren

Nachdem wir unser Auto morgens in Christchurch abgeholt hatten, ging es auf die nahe gelegene Banks Peninsula. Diese Halbinsel ist durch vulkanische Aktivität vor etwa 8 Millionen Jahren entstanden, wodurch heute noch Hügel steil vom Meer aus aufragen und sich viele, tief in das Land gezogene Buchten gebildet haben. All die Hügel sind mit sich gold-gelb im Wind wiegenden Grass bewachsen und regelmäsig sieht man Schafe und Kühe weiden.

Ina vor Banks Peninsula

Banks Peninsula 2Panorama Highway

Wir wollten in Akaroa, dem größten Ort der Insel übernachten und so hatten wir viel Zeit und folgten dem etwas kurvigeren Summit-Highway in einer weiten Schlaufe über die Insel. Dort ging es nach oben bis auf etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel. Natürlich mussten regelmäßig Fotostops gemacht werden. 😉

Wir hielten auch in einem der Naturreservate für eine kurze Wanderung zu einem etwa 2000 Jahre alten Baum. Dieser hat etwa einen Umfang von 8,5 Metern… zu zweit hatten wir also keine Chance ihn zu umfassen… 😉

Dicker Baum

Nachmittags erreichten wir dann Akaroa, eine kleine Hafenstadt mit vielen alten Holzhäusern mit wunderschönen Gärten davor. Auch unser Hostel war in so einem Haus untergebracht und auch innen entsprechend angenehm eingerichtet. Leider hatten wir für den nächsten Tag schon unsere Abreise geplant, denn hier hätten wir noch etwas länger bleiben können.

Unterkunft in Akaroa

Alte Gebäude in Akaroa

Da Mili momentan etwas malfaul ist, wurde zur Abwechslung sie mal gemalt: 😉

Mili wird gemalt

Am Hafen hatten wir später am Abend einen sehr schönen Sonnenuntergang, bei dem einige Möven misstrauisch beobachteten, was wir denn da photographierten. Sehr lustig war es, dass sie einen zwar hahe an sich heran laufen ließen, aber sofort davon geflogen sind, wenn man sich hinknieen wollte, um sie besser ins Bild zu bekommen. Vielleicht waren sie ja fotoscheu….

Sonnenuntergang Akaroa

Unser Ziel für den nächsten Tag war das Städtchen Oamaru mit immerhin 12 000 Einwohnern! Dieses ist bekannt für zwei Dinge: eine Pinguinkollonie und einige Straßenzüge aus dem viktorianschen Zeitalter, in denen sich Künstler, Antiquitariate, Cafés und Kunsthandwerksläden niedergelassen haben. Diese geben den alten Gebäuden sehr stilvoll neues Leben. Unsere Unterkunft lag mitten in diesem Bezirk, in einem alten, sehr liebevoll renovierten Eckhaus.

Oamaru - Victorianisches Virtel

Am Abend statteten wir der Pinguinkolonie einen Besuch ab. In Oamaru gibt es zwei Sorten von Pinguinen, wobei man meist nur die sogenannten kleinen, blauen Pinguine (auf Maori Korora) sehen kann, da die andere Sorte sehr scheu ist. Die blauen Pinguine konnten wir auch wirklich erspähen: auf einem Steg im Hafen saßen mindestens 50 Stück… manchmal watschelte auch einer etwas weiter nach vorne, aber richtig nahe kamen sie leider nicht.

Pinguine

Das dies durchaus passieren kann, zeigt dieses Straßenschild:

Penguins Crossing

Den nächsten Tag blieben wir in Oamaru und besuchten zuerst ein außergewöhnliches Kunstmuseum names Steampunk HQ. Aus der Idee heraus im Zeitalter der Dampfmaschinen stecken geblieben zu sein und von dort in eine andere Zukunft zu steuern, werden im Steampunk verrückte technische Geräte, die mit Dampf betrieben werden mit zeitlichen Elementen des Viktorianschen Zeitalters verknüpft. (Wenn sich jemand mal in die Computerspielwelten von Dishonored oder Bioshock versetzt sehen will – das wäre der Ort dazu. 😉 )

Steampunkmuseum 3Steampunkmuseum 2

SteampunkmuseumZahnradfiguren

Ein besonderer Ort in dem sehr stimmungsvoll ausgeleuchteten Museum war der Unendlichkeitsraum. Dieser war komplett mit Spiegeln verkleidet und viele Lichter hingen an langen Schnüren von der Decke. Diese leuchteten in verschiedenen Farben und durch die wirklich gute Ausrichtung der Spiegel fühle man sich, als wäre man in einem endlosen Lichterpunktewald unterwegs.

Infinity Room

Auch einen neuen Gefähren zum Programmieren konnte Mili dort finden. Ob er wohl auf ihren Rat hört?

Neuer Programmiergefährte

Und auch ob Ina aus diesem Rohregefängnis wieder raus kam?

Hinter Rohren gefangen

Zuletzt wurde wohl dieser Gefährte zur Rettungsmision ausgeschickt: 😉

Mechmaschine

Nun, letztendlich sind alle wieder dieser Welt entkommen, denn wir haben den Nachmittag im Kino verbracht und uns den Film „The Water Diviner“ von Russel Crowe angesehen – wenn er im Mai in Deutschland unter dem scheußlich kitschigen Titel „Das Verspechen eines Lebens“ anläuft, lasst euch nicht täuschen, der Film ist tatsächlich gut.

Am heutigen Morgen ging es weiter in die ganz im Süden der Insel gelegene Küstenregion „die Catlins“, von denen dann in einem nächsten Blog berichtet wird.

6 Gedanken zu „Akaroa und Oamaru – Weite Landschaften und Kunst aus Schrott

  1. Linksverkehr? Schafe? Berge? Meer?

    Das erinnert mich stark an Wales 😀
    Sehr schön habt ihr es da 🙂

    Heute ist die Karte aus Kambodscha angekommen 🙂 សូមអរគុណអ្នកខ្លាំងណាស់

  2. Hey, das sind ja wundervolle Eindrücke. Der Unendlichkeitsraum hat auf den ersten Blick gewisse Ähnlichkeit mit den Höhlen, in denen die Pilzmückenlarven hausen 😀
    Fahrt ihr eigentlich mit Navi oder Landkarte oder kommt man auch nur mithilfe der Straßenschilder ans Ziel?
    Gute Fahrt im Nissan!

    • Hi,
      wir fahren mit einer fröhlichen Mischung von allem dreien. Das heißt wir haben uns eine Straßenkarte organisiert, die auch beim Planen hilft. Daneben lässt sich aber auch sehr gut nach Schildern fahren, weil verfahren ist auserhalb von Orten beinahe unmöglich und wenn man aber in einem Ort grad nen Supermarkt sucht, dann hilft google-maps aufm Handy… 😉

      • Ahja, ohne Google Maps könnte man sich die Welt auch kaum vorstellen 😉
        Könnt ihr einen Telefonanbieter mit mobilem Internet empfehlen?

        • Falls es noch hilft: Es gibt etwa die selben wie bei uns, wir haben SIM Karten von Vodafon. Einfach am Flughafen umschauen, dort sollten die meisten Firmen vertreten sein und nach der für euch am besten passendsten Möglichkeit suchen.

  3. Auch bei uns sind die Postkarten angekommen. Danke! Wünsche euch gute Fahrt mit dem Nissan. Heute ist mein neues Tablett gekommen, so dass ich deinen Laptop demnächst hoffentlich wieder in den Keller schicken kann. Danke fürs Ausleihen.

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