Die Catlins – Eine wundervolle Küstenlandschaft … im Nebel

Am Donnerstag Morgen hieß es früh aufstehen in Oamaru, da wir etwa 350 km bis in die Catlins vor uns hatten und auf dem Weg gerne noch das ein oder andere besichtigen wollten. Tatsächlich ging es um kurz nach 9 schon los und etwa eine halbe Stunde später erreichten wir unseren ersten Besichtigungspunkt: die Moeraki Boulders. Das sind etwa 1-3 Meter im Durchmesser große Steine, die wie Flusskiesel rundgeschliffen sind, und am Strand in der Brandung liegen. Sie sollen auf natürliche Weise so entstanden sein.

Moeraki Boulders

Auf dem Stein im Meer

Kaum angekommen mussten wir feststellen, das Mili wohl ihren Foto in der letzten Unterkunft vergessen hatte…. nach einem kurzen Anruf dort und der späteren Nachricht, dass sie ihn gefunden hatten, ging es also die 40 km wieder zurück nach Oamaru. So kam es, dass wir erst eine gute Stunde später wieder an den Boulders vorbeifahren konnten.

Doch damit war des Unglücks an diesem Vormittag noch nicht genug. An einem kleinen Ort irgendwo im Nirgendwo wollten wir eigenlich unser mitgebrachtes Mittagessen verspeisen, um dann festzustellen, dass sich der Kofferraum unseres Autos verklemmt hatte und sich nicht mehr öffnen ließ. Dabei muss vielleicht erstmal Folgendes zur Beschaffenheit des Kofferaums erzählt werden: Es gibt keinen Zugang innerhalb des Autos, da sich die Sitze nicht nach vorne klappen lassen, und das Schloß ist irgendwann in den 15 Jahren, die das Auto schon alt ist, verbogen worden und öffnet sich mit dem Schlüssel daher nicht mehr. Die einzige Möglichkeit ist also ein Plastikhebel vorne im Auto… und wenn der mal klemmt, hat man keine Chance mehr den Kofferraum anderweitig zu öffnen. Außerdem hat man bei zu festen Ziehen Angst den abzubrechen. Nun war nicht nur unser Mittagessen im Kofferraum, sondern auch unsere großen Rucksäcke und damit fast all unser Gepäck. Zum Glück haben wir einen freundlichen Mechaniker in einer Werkstatt gefunden, und innerhalb von 10 Minuten mit viel Geruckel war der Kofferraum wieder offen und sie wollten nicht einmal etwas dafür haben. Zum Glück!

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter, und wir hatten doch noch mal Glück, dass die Sonne sich noch ein letztes mal für die kommenden Tage hat sehen lassen. Und so genossen wir die gute Aussicht auf die Landschaft vom „Ligquam“ – so klingt es zumindest wenn mein deutsches Handynavi versucht Highway auszusprechen.

Ligquam in die Catlins

Danach holte uns dann das schlechte Wetter ein, und so machte die Verspätung vom Vormittag nichts aus, denn hinaus in den Nebel und Nieselregen wollten wir dann auch nicht mehr. So kamen wir doch relativ geplant in unserer Unterkunft an, einem Farmstay im Nirgendwo. Zu den nächsten Gebäuden geht es etwa 5 Minuten auf einer Schotterstraße…

So sieht die Anlage etwa aus:

Unser Farmstay

Die umgebenden Hügel waren voll mit den Schafen der Farm. Diese standen in den ganzen Catlins auf Weiden – manchmal dicht geträngt, so dass es von der Ferne wirkt als wäre der Hang voller rießiger weißer Blumen und manchmal nur ein, zwei Schafe alleine auf weiter Flur. Hin und wieder gab es auch ein paar Kühe.

Schafe

Und mit so viel Einsatz werden die Schafe fotographiert:

Fotographieren

An unserem Hof gab es auch „Pet-Sheeps“ also Haustier-Schafe, die wohl auch regelmäßig von Besuchern gefüttert werden. Jedenfalls impliziert das das sofortige an den Zaun Gallopieren und Blöken.

Futtersüchtige Haustiere

Ina und Schafe

Auch eine streichelverwöhnte Katze zeigte sich auf dem Hof.

streichelsüchtige Katze

Den nächsten Tag nutzten wir um – trotz Nebel, Regenwetter und stürmischem Wind – die Landschaft um uns herum zu erkunden. Zuerst machten wir eine kurze Wanderung durch den südlichen „Küstenregenwald“ Neuseelands, den wir lieber in „Farnwald“ umbenannt hätten. Denn tatsächlich wachsen dort nicht nur am Boden Farne sondern es erheben sich auch baumähnliche Farngebilde 2-3 Meter vom Boden.

Mili und Ina im Wald

Südlicher RegenwaldFarn-Bäume

Neben dem Farnwald gibt es auch noch andere interessante Vegetation. In den Getreidefeldern wächst hier wohl kein Mohn sondern dafür so etwas:

Kein Mohn im Getreide

Anschließend ging es weiter zum Leuchtturm am Waipapa Point. Dieser liegt in auf einigen Klippen oberhalb des Meeres. Hier hatten wir fast das Gefühl, als würde der Wind versuchen uns ins Meer zu blasen.

Weite Küstenlandschaft

Hier sieht man auch den Leuchtturm…. und ja der ist abends von einem Foto entstanden – draußen war das Malen unmöglich… 😉

Waipapa Point Leuchtturm

Es hat sich jedoch gelohnt die Klippen zum Strand hinunter zu spähen, denn dort saß ein Robbenpaar völlig unbeirrt vom kalten Wetter in der Brandung.

Robben

Darauf durchfuhren wir die auf der Karte etwas größer markierten Orte Fortrose und Tokanui in der Hoffnung einen Laden zufinden, der uns noch eine Zwiebel für das Abendessen verkaufen wollte. Alles andere hatten wir in weiser Vorraussicht zum Glück schon vorher eingekauft… Die beiden Orte bestanden jeweils aus etwa 10 Häusern und (anscheinend ganz wichtig) einer Gemeindehalle. Von denen steht in den Catlins auch mal gerne eine alleine an der Straße und man wundert sich, wo denn der Ort dazu geblieben ist. In Tokanui waren wir zum Schluss dennoch erfolgreich und fanden einen Laden und somit auch unsere Zwiebel…

Danach ging es weiter zu den „Niagara Falls“ von Neuseeland. Diese wurden von den ersten Siedlern sicherlich mit gewissem Humor so benannt, denn von einem richtigen „Fall“ ist an dieser Stromschnelle sicherlich nichts zu sehen. Es gibt aber ein sehr gutes Café 😀 .

Niagara Falls

Später ging es wieder an die Küste zur Curio Bay. Wenn man Glück hat, schwimmen dort Delfine im Wasser, alles was wir jedoch zu sehen bekamen, war mal wieder eine Menge Nebel.

Nebel über der Curio Bay

Wärend unserer Umherfahrerei hieß es auch zweimal „Sheeps-crossing“! Zum Glück beide Male nur vereinzelte Schafe und keine ganze Herde. Diese beiden konnten sich vor unserer Kamera nicht schnell genug ins grün flüchten.

Schafe auf der Straße

Am nächsten Tag verließen wir die Catlins auch wieder und machten uns auf in Richtung Dunedin. Allerdings besuchten wir vorher noch das südlichste Stück der Südinsel, den Slope Point.

Slope Point

Ebenfalls ging es noch zum größten Wasserfall in den Catlins, dem Purakaunui – Wasserfall. Dieser hat den Namen Fall schon eher verdient, als die „Niagara-Falls“….

Purakaunui Wasserfall

Unser letzter Stop war der Nugget Point, der ebenfalls von einem Leuchtturm geziert wird. Auch hier saßen wieder einige Robben unten am Strand und das Wetter war so schlecht, das es einen fast davon geweht hätte…

Nugget Point

In Dunedin gaben wir mit einem gewissen Bedauern unser Auto zurück, und waren gleichzeitig sehr froh, das wir es nicht putzen mussten. Denn das Fahren auf den Schotterstraßen im Regen hatte seine Spuren hinterlassen… 🙂

In der Studentenstadt Dunedin bleiben wir nun einige Tage, bis wir uns bei hoffentlich besserem Wetter auf nach Te Anau in die Berge zum Wandern machen.

2 Gedanken zu „Die Catlins – Eine wundervolle Küstenlandschaft … im Nebel

  1. Hey ihr zwei,
    sieht spannend aus, besonders dieser Küstenregenwald, da sieht man schon, dass das eine ganz andere Landschaft ist als bei uns. Eure Postkarte aus Laos ist angekommen, vielen Dank!! Ich wünsche euch noch viel Spaß!

  2. Hallo ihr Zwei, haben gerade euren Bericht über die Catlins gelesen. Muss wohl eine schöne Gegend sein. Mit all den Gegensätzen: Auf der einen Seite der Strand mit den Robben, auf der anderen Seite die Farmen mit den Schafen. Wirklich interessant!!! Wünschen Euch weierhin viel Spaß auf Eurer Tour.

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