Queenstown – Aus dem alltäglichen Wahnsinn des Backpackerlebens

Nach dem Keplertrack verbrachten wir noch eine Nacht und beinahe einen Tag in Te Anau, da unser Bus nach Queenstown erst nachmittags um 5 Uhr fuhr. Somit ist man dann ab etwa 10 Uhr morgens ohne ein Zimmer und eine ziemlich typische Beschäftigung ist es, sich mit all dem Gepäck einen möglichst angenehmen Ort zu finden, bis die Weiterreise los geht. In diesen Fall hatten wir das Glück, dass wir unsere Sachen in unserer Unterkunft zurücklassen konnten. Daher machten wir uns auf, um den strahlenden Sonnenschein zu nutzen und uns etwas an den See zu setzen. Typische Aktivitäten sehen dabei etwa so aus:

Freizeitgestaltung

Und hier das Bild vom Lake Te Anau das in dieser Zeit entstanden ist:

Möven am Lake Te Anau

„Aber hier kann man so viele coole Sachen machen. Bungyjumping und Skydiven und Whitewaterrafting und… (kurze Pause) .. aber für nichts davon hab ich Geld.“ Dieser Versuch einer anderen Backpackerin ihren Eltern Geld abzuschwatzen, beschreibt den Grund, warum Queenstown unter Reisenden so sehr bekannt ist, ganz gut: Auf jede mögliche Weise kann man sich dort einen Adrenalinschock holen. Und keine Sorge, wir leben beide noch und haben nichts davon versucht, stattdessen haben wir etwas beobachtet was die anderen so machen. Oder im Falle der oben erwähnten Unbekannten einfach nur den Kopf geschüttelt. Zu erzählen, dass man Geld zum Bungyjumpen braucht, schien uns nicht die geeignetste Taktik um von Eltern Geld zu bekommen 🙂 .

Eigentlich ist Queenstown, das am See Wakatipu liegt, eine (für europäische Verhältnisse) kleine Stadt (etwa 12 000 Einwohner) mit einer sehr schön kompakten Innenstadt und einer netten Strandpromenade. Besiedelt wurde diese Gegend etwa 1860 aufgrund von Goldfunden in nahe gelegenen Flüssen. Auch heute noch ist die Landschaft außenherum wunderschön und durch den Ruf als Abenteuerstadt zieht sie junge Leute von überall her an. Hier sieht man einmal den Blick auf den See:

Queenstown - am See

Da sich all die Leute ja nicht immer nur einen Adrenalinschock holen können, gibt es auch eine sehr lebendige Partyszene. Allerdings ist Alkohol in Neuseeland wieder ähnlich teuer (wenn nicht sogar noch teurer) wie bei uns daheim, und so sitzen sie alle mit ihrem selbsteingekaufen Sachen am Strand zum Vorglühen. Dabei wird auch Musik gehört und zwar aus diesem „Party-Mülleimer“:

PartymülleimerParty Party

Wir waren nur einen Tag dort, um uns etwas den Ort anzuschauen und um in Inas Fall einen Friseur dort zu testen. Danach ging es weiter in das etwas beschaulichere Wanaka. Dort sind wir auch gut angekommen, wie dieses Bild an dem ebenfalls wunderschönen Lake Wanaka zeigt (Ja, jede größere Ansiedlung scheint hier ihren eigenen See zu haben, was daran liegt, dass die Seen und Flüsse früher die leichteren Transportwege waren).

Mili und Ina in Wanaka

Da uns einige Fragen erreicht haben und wir auch so nicht viel von unserem Altag auf Reisen berichtet haben, möchten wor hier mal das ein oder andere erzählen.

Wisst ihr wie man einen Backpacker erkennt? Ja, der Name verrät es eigenlich, er besitzt einen Rucksack. Nur ist das nicht so ganz richtig… denn eigendlich hat jeder Backpacker zwei Rucksäcke. Einen riesigen auf dem Rücken und einen kleineren, den er vorne trägt. Der kleine ist derjenige, auf den man während der Busfahrten Zugriff hat und kann (so ist zumindest unser Gefühl) auch richtig schwer werden, da natürlich aller Technikkram, Bücher oder etwas zu trinken in diesem Rucksack landen. Zumindest wiegt er bezogen auf den Größenunterschied immer unverhältnissmäßig viel….. Und dann gibt es da noch die Plasiktüten aus dem Supermarkt, in denen alles Essen transportiert wird, das man noch übrig hat bzw nicht so schnell verbraucht (wie z.B. Gewürze, Marmelade etc.). Man trifft auf kaum einen Backpacker beim Ortswechsel ohne diese an und manchmal fühlt man sich ziemlich wie ein lebendiger, laufender Supermarkt….

Hier seht ihr mal unseren Gepäckstapel beim Umzug nach Wanaka:

All unser Gepäck

Wo wir schon einmal beim Thema Supermarkt sind, auch dort kann man einige Kuriositäten entdecken. Zum Beispiel kommen die Kiwis aus Italien und eine Paprika kostet mehr als eine Avocado. Außerdem sind Milch und Milchprodukte unverhältnissmäsig teuer obwohl in Neuseeland mehr Milchkühe als Menschen leben. Man wundert sich beim Einkaufen des öfteren mal… 🙂

Der Beweis: Kiwis aus Italien:

Kiwis aus Italien

Und noch eine Sache mussten wir feststellen: Wir hassen Cricket. Ok, das ist jetzt etwas übertrieben, besser wäre: Wir hassen es, dass die Cricket WM gerade in Neuseeland und Australien stattfindet und dass es deswegen unmöglich war, eine Unterkunft in Wellington zu finden. Somit haben wir unseren Reiseplan einen Tag nach hinten verschieben müssen, denn gefühlsmäßig muss an diesem Ta wegen des Heimspiels von Neuseeland, die halbe neuseeländische Bevölkerung in Wellington übernachten. Aber nach über einer Stunde Hostelsucherei und Anruferei kommt man eben zu der vereinfachten Erkenntnis: Wir hassen Cricket.

Sonst geht es uns wunderbar und wir genießen die Zeit hier. Zum Abschluss gibt es noch zwei Bilder aus Queenstown:

Sonnenuntergang in QueenstownStadtpark Queenstown

2 Gedanken zu „Queenstown – Aus dem alltäglichen Wahnsinn des Backpackerlebens

  1. Sehe schon, das Back Packer leben ist doch nichts mehr für mich. Wo ich doch nach Indien schon fast der Meinung war, dass ich auf den VW-Bus verzichten kann.

    • Also ich bin ja der Meinung, daß ich nochmal zurück hier her will, wenn ich das nötige Kleingeld hab, mir nen womo die ganze zeit zu leisten…. Und so schlimm ist es auch nicht 😉

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