Wanaka und der Weg nach Norden

Wir sind in Wanaka drei Nächte geblieben und hatten wirklich viel Glück mit unserer Unterkunft. Da im Ortskern alles ausgebucht war, fanden wir einen gemütlichen Platz etwa 2 km außerhalb, wo wir eines von zwei Zimmern im Dachgeschoss bewohnten. In diesem Dachgeschoss befand sich sonst noch ein großer Aufenthaltsraum und ein Bad und da das andere Zimmer nur eine Nacht bewohnt war, fühlte es sich fast an, als hätten wir eine kleine Wohnung für uns.

Wanaka selbst ist kleiner und ruhiger als Queenstown und hat etwa 7500 Einwohner. Das Ortszentrum besteht aus einer Sammlung netter Läden, einem Kino, das einem frisch gebackene Cookies in die Vorstellung liefert, und einem Park mit Strand direkt am See. Entlang dieses Sees konnten wir zu unserer Unterkunft laufen und auch sonst haben wir das gute Wetter am Wasser genossen. So wurde dort etwa viel gelesen oder gemalt:

Lesen am Strand von WanakaMalen am See Wanaka

Gemalt wurden dabei vorallem die alten Bäume entlang des Sees, oder die Weide, die mitten im Wasser wächst. Gerade diese ist oft auf Postkarten von Wanaka zu sehen.

Weide im See von WanakaAlte Bäume

Und einmal zum Vergleich ein Foto 😉

Weide im See Wanaka

Unsere entspannte Zeit dort war leider zu schnell um und so ging es danach auf die 2 tägige 780km lange Reise in den Norden nach Nelson. Der erste Tag begann mit einer Fahrt durch sehr beeindruckende Landschaft. Zuerst ging es zwischen den beiden Seen Wanaka und Hawea entlang, danach folgte die Überquerung der neuseeländischen Alpen entlang des Haast-Pass. Dieser liegt im Bereich des Mount Aspiring National Park und ist mit etwa 560 Metern am höchsten Punkt der niedrigste der drei Pässe über die südlichen Alpen. Trotzdem ist die Landschaft wunderschön, denn man folgt dem türkis-blauen klaren Haast-Fluss durch sein Tal und hat immer wieder wunderschöne Blicke auf sein klares Wasser und natürlich die umliegenden Bergspitzen, die bis zu 3000 Metern aufragen.

Haast Pass

Haast nahe den Fantail Falls

Nach der Überfahrt passierten wir das Örtchen Haast, das direkt an der Küste liegt. Neben einem Toilettenstop für die Reisenden wurde dort auch in der Tankstelle die aktuelle Tageszeitung abgeliefert. Pünktlich zum Nachmittagstee bekommen die Leute dort also auch was zum Lesen….

Danach ging es die Küste entlang nach Norden. Meist fährt man dabei durch Küstenregenwald mit vielen Farnen und nur manchmal öffnet sich der Blick durch die Bäume. Entweder sieht man dann die Küste, oder man fährt durch Kuhweiden. Am Nachmittag erreichten wir so unseren Zielort für die Übernachtung: Franz Josef Glacier. Dieser Ort ist nach dem über ihm aus den Alpen herunterreichenden Franz Josef Gletscher benannt. Dauerhaft leben dort eigentlich etwa 450 Menschen – in der Hochsaison können es auch gerne 8 mal so viele werden, die dort übernachten. Dementsprechend sieht der Ort aus: Zwei Straßen voller Hotels und Gletscherexpeditionsunternehmen. Also kein Platz um lange zu verweilen, außer man möchte die Gletscher sehen…. deren Abbruchkanten sind momentan allerdings wegen Antauens so gefährlich, dass man sich momentan nur mit dem Helikopter auf den Gletscher fliegen lassen kann. Anscheinend gibt es auch- noch genug Leute, die bereit sind, das Geld dafür zu bezahlen…

Am Morgen, als wir losfuhren, zeigte sich der Gletscher auch mal zwischen den Wolken:

Franz Joseph Gletscher

Und hier kann man das „wunderschöne“ Ortsbild bewundern… 2 Straßen in diesem Stil etwa je 500 Meter lang…

Franz Joseph

An diesem zweiten Reisetag folgten wir wieder dem Küstenverlauf nach Norden. Bevor es wieder zwischen Regenwald und Kuhweiden entlang ging, haben wir noch kurz an der Okarito Lagoon für einen Fotostop angehalten. Wunderbar klares Wasser und scharfe Spiegelungen, dazu noch etwas Nebel im Morgenlicht – ein wunderschöner Ort.

Okarito Lagoon

Unseren ersten Kaffee/Toilettenstop machen wir in einem Örtchen namens Hari-Hari. Zufällig kamen wir dabei an einem Hinweiszettel zu den Schulbusfahrzeiten vorbei und da wir uns ohnehin fragten, wo die Kinder in dieser dünn besidelten Gegend zur Schule gehen, haben wir mal etwas recherchiert. Der Ort Hari-Hari besitzt tatsächlich eine Schule von der 1 bis zur 13 Klasse, die unter anderem ein Schwimmbad und einen eigenen Wanderweg zu bieten hat. Das Einzugsgebiet ist etwa 70 km nach Süden und ebensoweit nach Norden entlang der Küste… das sind mal Anreisezeiten zur Schule….

Danach passierten wir einige alte Goldgräberorte wie Ross oder Hokitika. Letzeres hatte zu Zeiten des größten Goldrausches in den 1860er Jahren über 50 000 Einwohner, heute sind es knapp über 3000. Sie leben heute vom Greenstone (einer Jadeart) und von der Milchverarbeitung, denn alle Milch, die an der Westcoast produziert wird, wird hier verarbeitet. Ebenfalls kamen wir durch die kleinste „Town“ Neuseelands: Der Ort hat ein Postoffice (das qualifiziert ihn wohl als Town), ein Museum und ganze 5 Einwohner….

Nachmittags machten wir eine Pause an den bekannten Pancake (Pfankuchen) Rocks von Punakaiki. Dort türmen sich Felsen mit lauter feinen Rillen an der Küste, so dass sie tatsächlich wie ein großer abendheuerlich gestapelter Haufen Pfankuchen aussieht.

Pancake Rocks

Ina und Mili an den Pancake Rocks

Auch Blicke in die weiten und leeren Buchten, die sich einem immer wieder während der Fahrt boten, waren wunderschön. Allerdings ist der Ozean dort viel zu wild und zu kalt um baden zu können…

Westcoast Strand

Bei Westport haben wir die Westküste dann wieder verlassen und uns über den Lewis-Pass wieder auf die andere Seite der südlichen Alpen bewegt. Dort liegt in der Tasman-Bay das sonnenverwöhnte Nelson (der zweitsonnigste Ort Neuseelands), wo wir einige Tage verbringen werden.

Zum Abschluss gibt es noch einen Blick in den Himmel:

In den Himmel

6 Gedanken zu „Wanaka und der Weg nach Norden

  1. Wünsche euch sonnige Tage in Nelson. Ich habe heute die Sonne von Bad Kleinkirchheim ausgiebig genossen. Zum Ski fahren war ich noch zu platt nachdem mir Rupert seinen Husten aufgehängt hat. Auch die russische Friseurin hier, die gleichzeitig auch noch ätherische Öle, Heilsteine, Schmuck und Mode verkauft, dürfte sich mal wieder an meinen Haares austoben. Jetzt muss ich noch ein paar P-Seminar-Zertifikate erfinden. Genießt euer Leben!

    • Man merkt das du Ferien hast… Plötzlich gibt es wieder Kommentare auf dem Blog. Ich wünsch dir mal gute Besserung und noch schönes skiwetter! Und keine sorge, wir genießen den Sonnenschein hier auch 😀

  2. Ja, in der Ferien habe ich mehr Zeit zum Blog lesen und Kommentare schreiben. Auf dem Handy kann man den Blog zwar zwischendurch lesen, aber das Schreiben klappt bei mir dann nicht so gut. Und im Januar war dank der verfluchte Technik alles sowieso ein wenig chaotisch. War heute zum 1. Mal mit Ski fahren, aber mit Leihskiern, weil Papa meine Skier zusammen mit dem VW-Bus in die Werkstatt gefahren hatte, obwohl wir ihn vorher noch gefragt hatten.

  3. Sag mal Ina, auf dem Haast Pass warst du schon mal unterwegs oder? Das Foto erinnert mich an dein Skype Profilbild 😀

    Ich mach mich in etwa 1,5 Wochen auf den Weg nach Peking 🙂 Freu mich schon riesig.

    • Hey
      Ja die Ina war da schonmal, ihr Bild in Skype ist allerdings nicht daher^^. Uns ist die Ähnlichkeit aber auch schon aufgefallen und wir mussten auch schon sehr darüber lachen (=

      Viel Spass in China! Machst du irgendeine Live-Berichtserstattung? Oder gibts hinterher wieder nen Bilderabend?

  4. Die Postkarte aus Neuseeland ist da 🙂

    Sehr schön! Hier scheint auch gerade die Sonne, aber es ist sehr kalt. Genau das perfekte Wetter für meine 21km 🙂

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