Hoch, Höher, Am Höchsten, Dubai!

Der letzte Stop unserer Reise war Dubai, wo wir noch einmal 4 Tage zwischen den glitzernden Wolkenkratzern verbrachten. Wir waren dort zu dritt mit Inas Freund Mark unterwegs, der uns dieses letzte Stück unserer Reise als Inas Geburtstagsgeschenk entgegen gekommen war. Dadurch hatten wir gleich ein ganzes Stück mehr Komfort, denn Mark war schon vor uns in Dubai angekommen und kannte sich daher schon etwas aus und hatte sich ein Auto geliehen, mit dem wir bequem vom Flughafen zum Hotel gebracht wurden. Dieses Auto war wiederum – man will es kaum glauben – ein silberner Nissan Sunny. Allerdings ein deutlich neueres Modell ohne Kratzer. Hier sieht man es bei einem Ausflug in die Wüstenoase Hatta.
Nissan Sunny - the next generation

Dubai ist in vielen Punkten eine Stadt der Superlative. Durch den Ölboom durchlebten die Leute hier eine Verwandlung von Beduinen im Zelt über kleine Holz- und Lehmhäuser zu modernen Hochhäusern innerhalb einer Generation. Tatsächlich gibt es in Dubai nicht sehr viele alte Gebäude und bereits Gegenden aus den 1940er Jahren werden als Heritage Area gepflegt.

Wirklich beeindruckend ist dagegen die Skyline von Dubai. Sie erstreckt sich beinahe endlos entlang der Küste. Dabei sticht das Burj Khalifa, mit etwa 850 Metern das höchste Gebäude der Welt, besonders heraus und lässt die anderen Hochhäuser viel kleiner wirken, als sie es eigentlich sind.
Panorama von Dubai

An manchen Stellen wirkt es fast, als sei man in einer Stadt der Zukunft angelangt, insbesondere wenn sich die kuppelförmigen Skytrain Stationen über der Straße erheben.
Future City
Unser erster Besuch galt der Dubai Mall, einer Shopping Mall von 1 km² Fläche und damit um einiges größer als das Central World in Bangkok. Das ist etwas, das wir kaum für möglich gehalten hätten. Jedoch kann in Dubai eine Shopping Mall nicht nur ein Ort zum einkaufen sein, das wäre zu gewöhnlich. Neben verschiedensten Läden gibt es dort auch einen künstlichen Sternenhimmel, eine Eislauffläche, einen Wasserfall über 3 Stockwerke und ein riesiges Aquarium, in dem man Tauchkurse machen kann, sollte man das nötige Kleingeld haben.
Wasserfall in der Dubai MallAquarium in der Dubai Maill

Ebenfalls findet man dort viele uns bekannte Marken, jedoch immer auch mit einer arabischen Ladenüberschrift. Besonders belustigt hat uns die „Fressmeile“, in der neben den üblichen amerikanischen Ketten auch etwas deutsches zu finden war:
Gibt es auch in Dubai

Den Nachmittag verbrachten wir am öffentlichen Strand, der zum Stadtteil Jumeirah gehört. Dort sieht man im Hintergrund das einzige 7-Sterne-Hotel der Welt, das Burj Al Arab. Vor der Küste liegt dort ebenfalls die Jumeirah Palm – eine künstliche Halbinsel in Form einer Palme, die mit mehreren Luxushotels sowie privaten Villen bebaut ist. Auf der Palmeninsel waren wir allerdings nicht, denn der Strand vor dem Burj Al Arab war schon schön genug 😉

Ina und Mark vor dem Burj Al Arab

Am nächsten Morgen nutzten wir unser Auto, um in die Wüstenoase Hatta zu fahren. Diese liegt etwa 100 km von Dubai entfernt im Hadschar-Gebirge an der Grenze zum Oman. Dorthin ging es über erstaunlich gut ausgebaute Autobahnen. Gerade nahe an Dubai waren 6 Spuren in eine Richtung zuzüglich jeweils einer Standspur links und rechts keine Seltenheit.

In Hatta ist das Klima aufgrund der höheren Lage milder als in Dubai, und so besteht der Ort heute aus vielen Luxus-Ferienhäusern. Auf einem Hügel darüber thront ein Fort aus dem 18. Jahrhundert. Darum herum wurde das alte Dorf aus den Ruinen rekonstruiert und ist heute als eine Art Freilandmuseeum zugänglich. Sehr erstaunlich war, dass sich dort kaum Besucher aufgehalten haben, aber vielleicht waren wir einfach zu einer Zeit da, als kein Reisebus eine Horde von Touristen ausgespuckt hat…

Hatta Heritage VillageIna und Mili im Hatta Heritage Village

Hier sieht man einen der Wachtürme des Forts:

Wehrturm in Hatta

Auf dem Weg zurück machten wir in der Wüste halt, um auch einmal einen kurzen Spaziergang über die feinen, rötlichen Sanddünen gemacht zu haben. An einigen Stellen gab es entlang der Straße auch freilaufende Kamele – dort wo wir angehalten haben leider nicht….

Ina und Mark in den SanddünenMili in den Sanddünen

Für den Sonnenuntergang hatten wir Karten für das höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa gebucht, um dort von der Besucherterrasse in Etage 124 auf 430 Meter Höhe (das ist erst etwas über der Hälfte der Gesamthöhe!) einen wunderschönen Ausblick über die anderen Hochhäuser zu genießen. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle und die lange Schlange vor dem Aufzug gekommen waren, schafften wir es tatsächlich pünktlich zum Sonnenuntergang nach oben.

Dubai in der AbenddämmerungMili und Ina auf dem Burj Khalifa

Von dort oben ist man weit über den anderen Hochhäusern und die Autos direkt darunter auf der Straße wirken winzig. In der Dunkelheit erscheinen die Straßen nur noch wie helle Bänder, die sich zum Horizont hinziehen.

Dubai bei Nacht

Hier sieht man das Gebäude von unten und bekommt einen guten Eindruck von der beinahe unendlich wirkenden Höhe:

Das höchste Gebäude der Welt

Unterhalb des Burj Khalifa liegt ein künstlicher See, auf dem jede halbe Stunde Wasserfontänen zu Musik „tanzen“. Die höchsten der 6000 einzelnen Fontänen können dabei bis zu 150 Meter in den Himmel hineinschießen. Das hier gibt einen ganz guten Eindruck davon. Entlang des Sees gibt es viele Restaurants und wir schaften es einen guten Platz in einem libanesischen Restaurant zu ergattern und diese sehr beeindruckende Athmosphäre bei gutem Essen auf uns wirken zu lassen.

Dubai Fountains

An unserem letzten Tag besichtigen wir die beiden Altstadtviertel Bur Dubai und Deira auf den beiden Seiten des Dubai Creek, einer 14 km langen Meerzunge, an der Dubai liegt. Dabei muss hier das Wort Altstadt eher vorsichtig benutzt werden, denn obwohl die Gegend von Dubai schon vor etwa 3000 Jahren bewohnt war und schon im 15. Jahrhundert als Handelszentrum galt, begann die dauerhafte Besiedelung erst gegen 1800. Trotzdem wirkt dieser Stadtteil mit den eher niedrigen Lehmhäusern mit Windtürmen, den engen Straßen und chaotischen Marktständen verglichen mit der glitzernden Hochhauswelt ein paar Kilometer weiter uralt.

Wir alle im Burista-Viertel

Wir haben dort eine Führung gemacht, bei der uns etwas über die Geschichte, Kultur und die Religion in der Region erzählt wurde und auch Fragen sehr nett und ausführlich beantwortet wurden. So haben wir erfahren, dass in Dubai der Glaube vom Staat getrennt wurde und daher verschiedenste Glaubensrichtungen gleichermaßen toleriert werden. Auch ist es dort als Frau kein Problem zu arbeiten oder etwa Auto zu fahren (was im Nachtbarland Saudi Arabien ja verboten ist).

Ebenfalls haben wir etwas über die typische Architektur gelernt. Die Häuser wurden früher um einen Innenhof gebaut, zu dem sich die Räume hin öffneten und in dem meist ein Baum zum Schattenspenden gepflanzt wurde.

Innenhof

Um die Räume zu kühlen, wurden sogenannte Windtürme gebaut. Diese sind zu allen 4 Seiten hin offen und leiten den Wind in den Raum darunter. Auf dem Bild kann man gleich mehrere sehen, man erkennt sie an den abstehenden Hölzern an der Seite.

Windtürme

Nach dem Mittagessen haben wir dann noch die Souks von Bur Dubai und Deira erkundet. Diese wirken durch die umgebenden Gebäude, hölzernen Überdachungen und vielen bunten Stände erstmal sehr fremdländisch. Nach einem kurzen Aufenthalt zeigte sich jedoch, dass diese Märkte vor allem für die Touristen sind. Noch aufdringlicher als in Asien versuchen die Verkäufer Tücher, Kleidung, gefälschte Taschen und Uhren oder Gewürze unter die Besucher zu bringen. Erstaunlicherweise war für die Verkäufer Mark der Interessanteste von uns dreien und so wurde er am meisten aufgehalten und mit fragwürdigen Anwerbungen, wie etwa: „Schweinsteiger, come in, come in!“, versucht ihn in einen Laden zu locken. Natürlich erfolglos…

Mark auf dem Suq

Um von Bur Dubai auf die andere Seite des Creeks zu kommen, kann man inzwischen eine Station mit der U-Bahn fahren. Alternativ gibt es auch noch viele kleine Holzboote, die von der einen zur anderen Seite übersetzen. Auch alte, hölzerne Schiffe liegen auf beiden Seiten der Meerzunge vertäut und passen so gar nicht zu den in der Ferne aufragenden modernen Gebäuden.

Holzschiffe auf dem Dubai-Creek

Zuletzt wollen wir noch von zwei weiteren absurden Dingen berichten, die wir in Dubai sehr fasziniert beobachtet haben. Zum einen gibt es dort klimatisierte Bushaltestellen. Die modern geschwungenen Glaskästen sind immer wieder am Straßenrand zu sehen und wir haben sie getestet: innen hat es tatsächlich nur etwas über 20 Grad. Sehr angenehm 😉

Klimatisierte Bushaltestelle

Zum anderen sind die dortigen öffentlichen Grünflächen, also etwa an Straßenrändern, Autobahnabfahrten oder Kreiseln erstaunlich grün. Tatsächlich ist der Rasen dort perfekter, als wir ihn je Europa an ähnlichen Stellen gesehen haben. Auch gibt es ganze Rabatten an verschiedenen Blumen. Natürlich müssen diese alle bewässert werden, weshalb dann auch der Pro-Kopf-Wasserverbrauch von über 500 Litern pro Tag in Dubai nicht mehr wundert.

Photobombe - grüner Rasen mitten in der Wüste

Inzwischen sind wir bereits wieder einige Tage in Deutschland und haben uns schon wieder gut eingelebt. Der Ausstieg aus dem Flugzeug bei etwa 7 Grad war zwar definitiv unser Temperaturtiefpunkt seit über 4 Monaten, aber das viele herzliche Willkommen hat dafür mehr als entschädigt.

Einen weiteren künstlerischen Nachtrag wird es noch geben, die Reiseberichtserstattung ist hiermit nun jedoch beendet. Von daher schonmal: Vielen Dank, dass ihr unsere Reise so eifrig auf dem Blog mit begleitet habt und uns so viele Kommentare und E-Mails geschrieben habt! Auch wenn wir nicht immer geantwortet haben, haben wir uns sehr über jeden einzelnen gefreut!

Anreise Bangkok

Vor gefühlt sehr langer Zeit – aber eigentlich doch erst gestern – haben wir unsere Reise begonnen. Inzwischen sind wir wohlbehalten in Bangkok angekommen und konnten schon die ersten Eindrücke unserer Weltreise sammeln.

Zuallererst ein sehr beeidruckender Anflug auf Dubai in der Morgendämmerung, wo wir einen Zwischenstopp zum Umsteigen hatten. Ein Türkis-Oranger Streifen erhellt den Horizont. Unter uns sind die Straßen des Wüstenstaates zu sehen. Beleuchtete mehrspurige Straße ziehen sich kilometerweit durch die Wüste, nur Häuser sind keine zu erkennen.

dubai bei sonnensufgang

Das ändert sich, als wir uns der Landung nähern schlagartig. Auf den 6 spurigen Straßen stehen Autos im Stau und am Horizont lassen sich erste Hochhäuser erspähen. Der Flughafen von Dubai ist gewaltig. Es gibt Unmengen an Shops, meterhohe Wasserfälle innerhalb des Gebäudes und rießige Glassfassaden durch die man die an- und abfliegenden Flugzeuge bewundern kann.

flughafen dubai

Für uns ist es etwa 4 Uhr morgens und so wird nach einer kurzen Erkundung des Flughafens das Weiterschlafen (oder eher Dösen) vorgezogen. Gegen kurz vor 10 Ortszeit, also etwa gegen 7 beginnt das Boarding für unseren Weiterflug. Wiederum steigen wir in einen Airbus A380 – ein rießiges Flugzeug – und lassen uns von dem wirklich guten Boardservice von Emirates verwöhnen.

flughafen dubai2

Kurz nach den Abflug lässt sich etwas von der Größe von Dubai erahnen. Auf unserem Rückweg werden wir hier ja nochmal halt machen, und die Gegend erkunden.

dubai

Da wir nun tagsüber fliegen, bieten sich auch einige wunderbare Ausblicke auf die Landschaft unter uns. Meeresküsten, Wüste und Gebirge wechseln sich mit einigen Wolken ab.

über indien

In Bangkok kommen wir erst an, als es schon dunkel ist – Ortszeit etwa kurz vor 7 Uhr abends (Bangkok befindet sich damit 6 Stunden vor Deutschland). Nachdem wir die Passkontrolle und Immigration, nur von einer langen Schlange behindert, hinter uns gebracht haben, können wir mittels Zug und Metro zu unserem Hotel anreisen. Dort angekommen erwartete uns eine angenehme Überraschung, nämlich ein wunderschönes Hotelzimmer.

ZimmerBangkok

Anschließend ließen wir den Abend auf der Dachterasse des Hotels im 14 Stock mit einem 3 Gänge Menü für etwa 3 Euro ausklingen. Die Anreise nach Bangkok wäre damit also geschaft. Morgen gehts los, diese rießige Stadt zu erkunden.

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