Impressionen aus Vientiane

Die laotische Hauptstadt Vientiane mit etwa 350 000 offiziellen Einwohnern ist eher ein kleiner beschaulicher Ort, zumindest wenn man es mit anderen Metropolen Südostasiens vergleicht. Obwohl an jeder Ecke (wohl unterbeschäftigte) Tuk-Tuk Fahrer lauern, kann man die gesammte Innenstadt bequem ablaufen. Dabei zeigen sich viele kleine Cafés und Restaurants, einige Läden, Wats und das ein oder andere Hostel. Auch das größte Einkaufszentrum Laos befindet sich hier, allerdings hat dies mehr Ähnlichkeiten mit einem großen Markt.

Die Stadt, direkt am Mekong gelegen, böte sicher die Möglichkeit eine wirklich schöne Stadt zu sein. Doch das mit der städtebaulichen Entwicklung für den Tourismus ist wohl noch nicht angekommen. Denn es drängen sich verschiedenste Häuser dicht aneinander, dazwischen immer wieder leerstehende verwarlosende Gebäude. Auch die vielen Autos und Motorräder, die die Stadt bevölkern, machen das Umherschlendern nicht angenehmer. Somit hatten wir einige ruhige Tage in dieser Stadt, da es nicht allzu viel Besichtigenswertes gab. Für den Block haben wir für euch ein paar Impressionen gesammelt.

Salate im Vergleich: Laotisch gegen Europäisch.

Laotischer SalatWestlicher Salat

Einer der besten Orte in Vientiane: der internationale Supermarkt (Ihr werdet es kaum glauben, aber sonst findet man in Asien nirgends salziges Gebäck).

Europäischer Supermarkt

Ein Fisch wartet in seinem provisorischen Aquarium auf seinen Verzehr:

Fisch in der Falle

Shoppen in Laos: Gegenwärtiges trifft auf Vergangenes.

GewürzverkaufIm Markt

Haustiertransport im Motorradkörbchen

Hund im Körbchen

 

Daneben war viel Zeit, um das ein oder andere Detail zu malen. Daher sind hier 10 weitere künstlerischere Eindrücke aus Vientiane.

Mauerwerk und BlumenStromanschlussFrüchte vorm FensterFensterWasserlilienBuddhasTür im GrünTorbogenBlumentopfStraßenstand

Morgen werden wir – hoffentlich komfortabler als die letzten Fahrten dem Bus – per Flugzeug nach Hanoi in Vietnam reisen. Dies sollte dann eine um einiges größere und chaotischere Hauptstadt als Vientiane sein.

Vang Vieng – Ein Backpacker-Paradies ? ;-)

Nach sechs, Tagen im beschaulichen Luang Prabang machten wir uns auf nach Vang Vieng, einem Ort, der für sein ausschweifendes Backpacker-Nachtleben bekannt ist.

Um einen Eindruck über die hier vorzufindende Szene zu geben, hier ein paar Impressionen:

Paryleben in Vang Vieng 3Partyleben in Vang Vieng 2

Partyleben in Vang Vieng

Wunderschön gelegen in einer Karstlandschaft an einem ruhigen Fluss, erfuhr Vang Vieng als einer der ersten Orte in Laos großen Zulauf von Backpackern. Ursprünglich genoss die Gemeinde einen zwielichtigen Ruf für das einfach zu erwerbende (da damals legale) Opium und sonstige Rauschmittel. Man kann sich die Ausschweifungen zu der Zeit vorstellen. Das dauerte so lange an, bis die Regierung Opium verbot und daher einige Jahre später beschloss, den Ort von seinem Ruf als Drogenparadies zu befreien und entsprechend aufräumte. Eine beliebte Partystätte blieb Vang Vieng dennoch – es gibt ja immer noch Alkohol 😉

Wir haben uns lieber fern vom Partyleben in ruhiger Lage einquartiert und stattdessen die schöne Landschaft genossen. An unserem einzigen ganzen Tag in diesem Ort fuhren wir schon früh um 9 zur sogenannten Blue Lagoon. Offenbar sind auch die Tuk-Tuk-Fahrer eine andere Zielgruppe gewohnt, daher fuhren wir mit laut aufgedrehter Diskomusik vorbei an verdutzten Einheimischen, die so einen Lärm erst ein paar Stunden später erwartet hätten, zu unserem Ausflugsziel. Dort waren wir abgesehen von einer asiatischen Reisegruppe tatsächlich die ersten.

Mili im Tuk-Tuk

Laotische Landschaft - Reisfelder und Karstberge

Um die angenehme Kühle des Vormittags auszunutzen, stiegen wir zuerst etliche Stufen hinauf zur Tropfsteinhöhle Tham Phu Kham. Innerhalb der beeindruckenden Höhle befindet sich außerdem ein kleiner Altar mit Buddhastatue.

In der Tropfsteinhöhle Tham Phu Kham

Buddhastatue in der Tham Phu Kham HöhleTropfsteine in der Höhle Tham Phu Kham

Danach entspannten wir uns in der blauen Lagune in einem der dafür vorgesehenen Strandhäuschen, tranken aus einer frischen Kokosnuss, schwammen im türkisen Wasser und beobachteten die anderen Besucher, die ein paar Stunden nach uns eintrafen.

Unsere Hütte am Fluss

Trinken aus der frischen Kokusnuss

Rote Libellen

Am Baden in der Blue Lagoon

Mili am Baden in der Blue Lagoon

Den restlichen Nachmittag und Abend ließen wir auf der Terasse eines Restaurants ausklingen und beobachteten bei einem Fruchtshake den Sonnenuntergang.

Ina am Chillen im CafeMili vor dem Sonnenuntergang am Fluss

Sonnen über dem Fluss in Vang Vieng

Mittlerweile sind wir in der Hauptstadt Vientiane angelangt, wo wir als erstes … einen Zahnarzt suchten. Ina war ganz ihren schlimmsten Befürchtungen entsprechend in Laos eine Zahnfüllung herausgefallen. Die Recherche im Internet führte uns jedoch zu einem sehr kompetenten Zahnarzt, der aufgrund seines Studiums in Kanada und Arbeit in den USA ausgezeichnet Englisch sprach und die Füllung für einen Bruchteil des Preises in Deutschland ersetzte. Noch ist sie an Ort an Stelle :-).

Landschaftliche und kulinarische Eindrücke von Laos

Auch die letzten Tage in Luang Prabang haben wir einiges erlebt. Leider auch einiges nicht ganz so schönes, da Ina leider für ein paar Tage krank war. Trotzdem können wir etwas von einer Wandertour durch entlegene Dörfer und Dschungel bedeckte Hügel, einem Besuch am Wasserfall Tad Sae, so wie einem laotischen Kochkurs berichten.

Die Wandertour begann in einem entlegenen Dorf, in dem neben Laoten auch Angehörige der Volksstämme der Khmu und Hmong leben. Dazu muss man wissen, dass die Laoten nur etwa 60 % der Landesbevölkerung ausmachen, der Rest sind verschiedene kleine Volksstämme, die aber eine eigene Sprache und Kultur haben. Erst vor etwa 20 Jahren wurde begonnen, den Kindern dieser Volksgruppen Laotisch beizubringen, um ihnen ein Leben auserhalb der oft abgeschiedenen Dörfer zu ermöglichen.

Die meisten dieser Orte leben vom Anbau verschiedener Nutzpflanzen, wie etwa Reis, Mais, Auberginen oder Hölzer. Aber auch an Bananen- oder Kautschukplantagen sind wir vorbeigekommen. Die Leute dort sind sehr arm und oft führen nur etwa 1 Meter breite Schotterwege zu den Dörfern. Die Außenwelt erreicht man also nur per Motorrad oder zu Fuß. Trotzdem gibt es Fehrnsehantenen und die entsprechenden Geräte in den Behausungen. Auch scharren sich die Jugendlichen um ein Radio aus dem thailändische Popmusik schallt.

Khmu DorfZufluss zum Mekong

Nach dem Besuch im Dorf ging es über eine Bambusbrücke in die laotische Bergwelt. Dabei kamen wir immer wieder an den Anbauflächen des Dorfes vorbei. Unser Führer erzählte uns, dass es normal sei, zu guten Ackerflächen eine oder zwei Stunden laufen zu müssen. Besonders fasziniert waren wir, als wir mitten auf dem Weg eine interessante Raupe entdeckten, die Muster hat, die wie aufgemalte Augen aussehen.

Laotische Bergweltexotische Raupe

Später erreichten wir den Tad Sae Wasserfall. Das ist ein wunderschöner Ort, wo das Wasser über eine Breite von etwa 60 m in lauter kleinen türkisfarbenen Becken durch den Wald plätschert. In den größeren Becken konnte man auch gut schwimmen. Im Ganzen fotographierbar ist dieser Wasserfall nur sehr schwer.

Tad Sae WasserfallMili am Tad Sae Wasserfall

Desweiteren haben wir in Laos wieder einen Kochkurs gemacht. Dabei fanden wir heraus, dass sich die traditionelle laotische Küche durchaus in vielerlei Hinsicht von anderen bekannteren asiatischen Küchen unterscheidet. Das liegt unter anderem daran, dass es in Laos ursprünglich nur „Sticky Rice“ also Klebreis gab. Diese Art von Reis klebt  nach dem Kochen fest zusammen und so wird er eigentlich zwischen den Fingern zu kleinen Bällchen gerollt und dann in verschiedene zähflüssige Dips getunkt. Daher gibt es im Laotischen wenig flüssige Saucen, auch Kokusmilch wird wenig verwendet. Stattdessen schätzen die Laoten den bitteren Geschmack vieler verschiedener Kräuter, die in Mörsern zu Dips verarbeitet werden. Ebenso kochen die Laoten traditionell mit Kohle. Nur wenige reiche Familien können sich das Kochen mit Gas leisten. Daher fühlte sich der Kochkurs manchmal eher wie ein Grillkurs an, da einige Zutaten wie etwa Zwiebeln oder Chilli durchaus mal kurz mitten ins Feuer gehalten werden.

So sieht so eine laotische Kochstelle mit einem Aufsatz zum Dämpfen (in diesem Fall von Fisch) aus:

Laotische Kochstelle

In dem Kurs haben wir Hünchenfleisch zwischen Zitronengraß und in Bananenblättern gedämpften Fisch zubereitet. Daneben haben wir noch 2 der typischen Dips gemacht und auch einen Nachtisch. Für diesen wurde mit purpurnem Klebreis eine risottoähnliche, süße Speise zubereitet und mit Früchten und Sesam garniert.

Zitronengras mit HünchenHühnchen in Zitronengras und gedämpfter FischPurpur Klebreis mit Drachenfrucht

Auch wurde wieder das ein oder andere gemalt und gezeichnet, während wir hier waren. Vielleicht erkennt ihr ja den ein oder anderen Ort von einem Foto aus dem letzten Blogeintrag über Luang Prabang.

gemalt - Wat in Luang Prabanggemalt - Haus nahe Tad Sae Wasserfallgemalt - Blick vom Puh Si auf Luang Prabang

gemalt - Blick auf dem Fenster

Morgen brechen wir auf nach Vang Vieng. Nach einem kurzen Stopp dort, werden wir uns die Hauptstadt Vientiane anschauen.

Nach Laos – Eindrücke vom weißen Tempel, einer Nachtbusfahrt und von Luang Prabang

Inzwischen sind wir seit fast zwei Tagen in Luang Prabang in Laos. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Mekong und dem Nam Khan und ist mit etwa 60000 Einwohnern sehr überschaubar. Unsere Anreise hierher, etwa 19 Stunden aus von Chiang Mai, war da um einiges abenteuerlicher.

Doch zunächst noch ein letztes Juwel aus Thailand: Der weiße Tempel in Chiang Rai. Auf unserer Fahrt von Chiang Mai zur Grenze fuhren wir durch Chiang Rai und machten am weisen Tempel eine kurze Pause. Dieser ist ein relativ neuer Tempel, der architektonisch angelehnt an alte Tempel komplet in Weiß gestrichen und mit Spiegelsteinen besetzt ist. Obwohl wir nur etwa 20 Minuten dort waren, war es ein sehr beeindruckender Ort.

Chiang Rai - Weiser Tempel 1Chiang Rai - Weiser Tempel 2

Chiang Rai - Milli am weisen TempelChiang Rai - Glocken am weisen Tempel

Danach ging es weiter zur Grenze. Diese lässt sich an der vor 2 Jahren erbauten Freundschaftsbrücke mittlerweile relativ einfach überqueren. Danach wurden wir zum Busbahnhof des Grenzortes Muang Ngeun gefahren. Gleich die ersten Eindrücke von Straßen und Häusern machten uns klar, dass wir nun in einem anderen, ärmeren Land sind. Unser Bus (ein etwas älterer normaler Reisebus) würde uns über Nacht nach Luang Prabang bringen – eigentlich eine Entfernung von etwa 200 km. Warum wir dafür 12 Stunden brauchen sollten, wurde bereits kurz nach Abfahrt klar. Die Straße – eine Schotterpiste – schlängelte sich in unzähligen Kurfen Hügel hinauf und hinab. Allerdings hindern Kurfen in Laos niemanden am Überholen. Denn dazu wird einfach gehupt und falls niemand zurückhupt auch auf der kurfigsten Straße ein Überholmanöver ausgeführt.  Außerdem wurde es nachts sehr unheimlich, wenn man auf der nur von den Scheinwerfern beschienenen Straße mitten durch den Dschungel fuhr. Schlafen war auf dieser Nachtfahrt jedenfalls nur sehr schwer möglich.

Das ist unser Bus am Busterminal an der Grenze:

Unser Bus nach Luang Prabang

Daher kamen wir relativ fertig am frühen Morgen in  Luang Prabang an. Die Stadt ist vor allem bekannt für ihre 33 aktiven buddhistischen Klöster, ihre traumhafte Lage am Mekong und die beeindruckende Natur in ihrer Umgebung.

Die Wats in Luang Prabang haben einen etwas anderen Baustil mit viel weiter heruntergezogenen Dächern. Das älteste Wat der Stadt ist aus dem 15. Jahrhundert.

Wat in Luang Prabang

Von einem etwa 100m hohen Hügel – dem Phu Si – hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt, nachdem man die etwa 400 Treppenstufen nach oben gestiegen ist.

Blick von Phu Si nach Luang Prabang

Eine sehr interessante Sache ist in Laos auch das Geld. Bisher haben wir Scheine im Wert zwischen 10 € und 10 ct entdeckt. Münzen scheint es nicht zu geben. Es kann oftmals passiert, dass die Leute nicht auf Scheine im Wert von 5 € herausgeben können. Allerdings geben die Geldautomaten nur diese 5€ wertigen Scheine aus. Hebt man also etwa 100 € (der höchstmögliche Betrag am Bankautomaten) ab, so hat man ein stattliches Bündel Banknoten zum durchblättern.

Heute Abend haben wir in einem kleinen Restorant am Mekong einen wunderschönen Sonnenuntergang und natürlich auch das sehr leckeres laotische Essen genossen. Dieses unterscheidet sich durchaus von anderen asiatischen Küchen. Es wird z.b. traditionell neben Hünchen auch Wasserbüffelfleisch verkocht. Auch die Art und Weise zu würzen ist anders.

Sonnenuntergang am MekongFrühlingsrollenAbendstimmung am Mekong

Wir werden noch ein paar Tage in Luang Prabang bleiben und die Natur um diese Stadt herum so wie die Zubereitung von laotischem Essen anschauen.