Auch die letzten Tage in Luang Prabang haben wir einiges erlebt. Leider auch einiges nicht ganz so schönes, da Ina leider für ein paar Tage krank war. Trotzdem können wir etwas von einer Wandertour durch entlegene Dörfer und Dschungel bedeckte Hügel, einem Besuch am Wasserfall Tad Sae, so wie einem laotischen Kochkurs berichten.
Die Wandertour begann in einem entlegenen Dorf, in dem neben Laoten auch Angehörige der Volksstämme der Khmu und Hmong leben. Dazu muss man wissen, dass die Laoten nur etwa 60 % der Landesbevölkerung ausmachen, der Rest sind verschiedene kleine Volksstämme, die aber eine eigene Sprache und Kultur haben. Erst vor etwa 20 Jahren wurde begonnen, den Kindern dieser Volksgruppen Laotisch beizubringen, um ihnen ein Leben auserhalb der oft abgeschiedenen Dörfer zu ermöglichen.
Die meisten dieser Orte leben vom Anbau verschiedener Nutzpflanzen, wie etwa Reis, Mais, Auberginen oder Hölzer. Aber auch an Bananen- oder Kautschukplantagen sind wir vorbeigekommen. Die Leute dort sind sehr arm und oft führen nur etwa 1 Meter breite Schotterwege zu den Dörfern. Die Außenwelt erreicht man also nur per Motorrad oder zu Fuß. Trotzdem gibt es Fehrnsehantenen und die entsprechenden Geräte in den Behausungen. Auch scharren sich die Jugendlichen um ein Radio aus dem thailändische Popmusik schallt.
Nach dem Besuch im Dorf ging es über eine Bambusbrücke in die laotische Bergwelt. Dabei kamen wir immer wieder an den Anbauflächen des Dorfes vorbei. Unser Führer erzählte uns, dass es normal sei, zu guten Ackerflächen eine oder zwei Stunden laufen zu müssen. Besonders fasziniert waren wir, als wir mitten auf dem Weg eine interessante Raupe entdeckten, die Muster hat, die wie aufgemalte Augen aussehen.
Später erreichten wir den Tad Sae Wasserfall. Das ist ein wunderschöner Ort, wo das Wasser über eine Breite von etwa 60 m in lauter kleinen türkisfarbenen Becken durch den Wald plätschert. In den größeren Becken konnte man auch gut schwimmen. Im Ganzen fotographierbar ist dieser Wasserfall nur sehr schwer.
Desweiteren haben wir in Laos wieder einen Kochkurs gemacht. Dabei fanden wir heraus, dass sich die traditionelle laotische Küche durchaus in vielerlei Hinsicht von anderen bekannteren asiatischen Küchen unterscheidet. Das liegt unter anderem daran, dass es in Laos ursprünglich nur „Sticky Rice“ also Klebreis gab. Diese Art von Reis klebt nach dem Kochen fest zusammen und so wird er eigentlich zwischen den Fingern zu kleinen Bällchen gerollt und dann in verschiedene zähflüssige Dips getunkt. Daher gibt es im Laotischen wenig flüssige Saucen, auch Kokusmilch wird wenig verwendet. Stattdessen schätzen die Laoten den bitteren Geschmack vieler verschiedener Kräuter, die in Mörsern zu Dips verarbeitet werden. Ebenso kochen die Laoten traditionell mit Kohle. Nur wenige reiche Familien können sich das Kochen mit Gas leisten. Daher fühlte sich der Kochkurs manchmal eher wie ein Grillkurs an, da einige Zutaten wie etwa Zwiebeln oder Chilli durchaus mal kurz mitten ins Feuer gehalten werden.
So sieht so eine laotische Kochstelle mit einem Aufsatz zum Dämpfen (in diesem Fall von Fisch) aus:
In dem Kurs haben wir Hünchenfleisch zwischen Zitronengraß und in Bananenblättern gedämpften Fisch zubereitet. Daneben haben wir noch 2 der typischen Dips gemacht und auch einen Nachtisch. Für diesen wurde mit purpurnem Klebreis eine risottoähnliche, süße Speise zubereitet und mit Früchten und Sesam garniert.
Auch wurde wieder das ein oder andere gemalt und gezeichnet, während wir hier waren. Vielleicht erkennt ihr ja den ein oder anderen Ort von einem Foto aus dem letzten Blogeintrag über Luang Prabang.
Morgen brechen wir auf nach Vang Vieng. Nach einem kurzen Stopp dort, werden wir uns die Hauptstadt Vientiane anschauen.