Angkor Wat – Ein Weltkulturerbe, Zwei Millionen Touristen und ganz viele Fotos

Zum Abschluss unserer Asienreise haben wir noch einmal ein besonderes Highlight besichtigt. 2013 besuchten es über 2 Millionen Menschen dieses Unesco-Weltkulturerbe. Ebenfalls ziert es die kambodschanische Flagge (Es weiß bestimmt jeder von euch wie die aussieht, richtig? 😉 ).

Die Tempelanlagen von Angkor Wat stammen aus dem 8. bis 12. Jahrhundert. Die älteren Anlagen waren ursprünglich hinduistisch, wurden aber später als buddhistische Tempel weiter genutzt. Sie sind die letzten Überbleibsel des Khmer-Reiches, das einst einen Großteil Südostasiens umfasste.

Wir hatten für die Besichtigung der Ruinen 3 Tage Zeit. Am zweiten standen wir bereits um 4:45 Uhr auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein. Wir machten das im Rahmen einer Fototour (wo wir die einzigen Teilnehmer waren), wobei wir zu sehr schönen Orten abseits der Touristenmenge geführt wurden (bzw. die touristischen Orte so früh besuchten, dass sonst noch keiner da war 🙂 ).

Achtung: hier folgt etwas schwer zu beschreibendes, daher lassen wir die Bilder für sich sprechen (Vorsicht, es sind ein paar mehr 🙂 ).

Sonnenaufgang über Angkor Wat

Mili und Ina vor Angkor WatMili und Ina in der Roulous Gruppe

Tiefe - Preah Khan

Gesichter im Bayon

Ta MayEingang zu Ta May

Angkor Wat

Torweg

Säulengang in Angkor WatSchlafende Kinder

Lichtstreifen in den Ruinen

Gesichter im Bayon 2

Ina in den Ruinen von Preah KhanIm Preah Khan

West-Tor von Ankor Wat

Viele der Ruinen sind auf beeindruckende Weise von Bäumen überwachsen:

Wurzeln in Ta Prohm

Ina vor Wurzeln

Bäume im Ta Prohm

Für eine kleine Spende kann man in verschiedenen Tempeln Segen und Schutzarmbänder erhalten.

Buddhistisches Leben im Banteay Kdei

Segensspruch

Wir bei der Arbeit 😉

Mili am FotographierenIna fotographiert

Man sieht hier Ina beim Fotographieren eines der unzähligen Apsara-Reliefs. Apsaras sind mysthische Frauen im Hinduismus und Buddhismus, die hier außerdem die Kunst des Tanzen repräsentieren.

Relief in der Terrace of the Leper King

ReliefApsararelief

Details aus einem Apsararelief

Sanscrit Schrift

Obwohl diese Bilder nun den Eindruck erwecken könnten, dass hier kaum jemand unterwegs war: Eine Tempelanlage bei Sonnenuntergang:

Touris am Sonnenuntergangschauen

Touris am Sonneuntergangschauen auf dem Phnom Bakheng

Natürlich wurde auch hier wieder fleißig gemalt:

Mili malt in der Roulous Gruppe

gemalt - in der Roulous Gruppe

Phnom Penh

Paradoxerweise haben wir in Phnom Penh, der 1,5 Millionen Einwohner großen Hauptstadt von Kambodscha, eines der ärmsten Länder Südostasiens, bisher den größten Komfort auf unserer Reise genossen. Für 18 Euro pro Person bekamen wir dieses Hotelzimmer:

Unser Zimmer

UnserBalkon

Dabei war auch das vielfältige Frühstück im Rooftop-Restaurant des Hotels und natürlich die Benutzug des Pools, den wir von unserem Balkon aus überblicken konnten, mit eingeschlossen.

Obwohl es hier zwar die extrem günstigen Backpacker-Cafés nicht gibt (oder wir sie einfach nicht gefunden haben 😉 ), kann man hier für 5 US-Dollar (das sind ca. 4 Euro) sehr gut und für 10 Dollar erstklassig und luxuriös essen. Wir probierten uns durch Dumplings (gefüllte Teigtaschen), Crepes in Karamellsauce, knusprige Pizza, hausgemachte asiatische Nudeln und Curries. Ein besonderes Highlight war unser zweimaliger Besuch im berühmten Restaurant „Malis“, das in der ganzen Stadt für seine kambodschanischen Spezialitäten bekannt ist. Es war das edelste Restaurant, in dem wir je waren und ausgesprochen lecker. In Deutschland wäre so etwas unbezahlbar.

Den besten Ausblick beim Essen hatten wir von einer Rooftop-Bar im 24. Stock des Phnom-Penh-Towers, einem der höchsten Gebäude der Stadt. Dabei war es nicht einmal teuer. Laut Milli kosteten die Cocktails hier weniger als „in Erlangen in der gammeligsten Bar während der besten Happy Hour“.

Mili in der Skybar

Ina auf der Skybar

Sonnenuntergang über Phnom Penh

Natürlich haben wir auch hier wieder einen Kochkurs gemacht. Auf einer überdachten Terrasse lernten wir 4 Kambodschanische Gerichte zu kochen. Als erstes kochten wir „Cambodian Sausages“, die aber eigentlich mehr an in Bananenblütenblätter (das schmeckt wie Kohl) gewickelte, frittierte Hühnchenfleischbällchen erinnern.

banana flower sausages - vor dem Bratenbanana flower sausage

Als nächstes bereiteten wir ein Hühnchencurry zu, wofür erst unsere eigene Currypaste gestampft werden musste. Damit hatten wir unser Sportpensum für den Tag erledigt 🙂 .

Ina stampft Currypaste

Das kambodschanische Curry unterscheidet sich in seinen Zutaten doch noch einmal deutlich vom thailändischen und vietnamesischen Curry. Neben der Currypaste und dem Hühnchenfleisch werden noch Süßkartoffeln, Auberginen, „Long Beans“ (extrem lange grüne Bohnen), Zwiebeln, einige Gewürze und eine Sauce aus Kokosmilch, Palmzucker, Fischsoße und Erdnüssen mit verkocht. Lecker, lecker 😉 .

Curry

Am Currygenießen

Anschließend machten wir einen erfrischenden Salat aus Pomelo (das ist eine etwas süßere Grapefruit), Shrimps bzw. Hühnchen, vielen Kräutern und einer süß-sauer Sauce.

Pomelosalat mit Shrimps

Pomelosalat mit Hünchen

Zum Nachtisch gab es einen gedämpften Kürbis gefüllt mit einer Masse aus Ei, Kokosmilch, Palmzucker und Stärke, die beim Dämpfen stark aufging.

Khmer Kürbis-Desert

Um das ganze gute Essen auch zu verdauen, unternahmen wir ausgedehnte Spaziergänge durch die Stadt. Dabei mussten wir uns alle 100 Meter (keine Übertreibung!) der aufdringlichen Angebote übereifriger Tuk-Tuk-Fahrer erwehren. Das Stadtbild ist geprägt von Gegensätzen. Hochmoderne, schicke Wohnanlagen, gesichert mit Stacheldraht und Wachpersonal stehen neben baufälligen kleinen Gassen mit Ständen auf der Straße. Am meisten belustigte uns eine Einrichtung namens „I can play“, was wir als hochklassigen Kindergarten interpretierten, der nur eine Straßenecke von lauter wild auf der Straße herumtobenden Kindern entfernt war.

Enge NebenstraßenNeben dem Sothearos Blvd

Nachts am Independence Monument

Von einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, dem Königspalast, sahen wir leider nur Folgendes:

Dächer des Königspalast

Wir hatten überlesen, dass der Ort zwischen 11 und 14 Uhr Mittagspause macht und uns die falsche Zeit ausgesucht. Nachdem wir uns durch eine Horde selbst ernannter Fremdenführer geschlängelt hatten, die uns alle Alternativangebote machen wollten, besuchten wir das Wat Ounalom, das buddhistische Zentrum der Stadt. Dort entstand auch folgendes Bild:

gemalt - Im Wat Ounalom

Mönche am Königspalast

Wir sind uns der traurigen Geschichte des Landes, des Genozids beinahe eines Drittels der Bevölkerung unter den Khmer Rouge in den 1970er Jahren durchaus bewusst und wir hatten uns auch vorab dazu informiert. Allerdings verzichteten wir auf einen Besuch im Foltergefängnis Tuol Sleng und der Killing Fields. Wir fanden, dass Touren die mit lachenden und Daumen homchgereckten Smilies für diese „Attraktivitäten“ warben einfach nicht den richtigen Rahmen dafür. Außerdem konnten wir uns nach unserem Schulbesuch des KZ Dachau diese Orte während der damaligen Zeit nur allzu lebhaft vorstellen.

Eingekauft haben wir hier auch wieder – unten seht ihr uns mit unseren Errungenschaften 🙂

Shoppingtour

Mittlerweile sind wir nach einer langen Fahrt über holperige, staubige Straßen (die jedoch trotz der vielen Beschwerden anderer Backpacker nicht so schlimm sind wie die in Laos) in Siem Reap angekommen, wo wir uns nun die nächsten Tage die Tempelanlangen von Angkor Wat anschauen werden, das Wahrzeichen von Kambodscha.

In drei Tagen geht es dann auch schon wieder zurück nach Bangkok und von da aus dann weiter nach Neuseeland…

„Fahrrad-Food-Fruit“ Tour durch das Mekong-Delta

Unseren letzten Tag auf dem vietnamesischen Festland verbrachten wir mit einer geführten Fahrradtour durch das Mekong-Delta, ca 100 km südwestlich von Saigon. Dafür wurden wir auf zwei Inseln gebracht, auf die sich sonst offenbar keine Touristen verirren. Von den Kindern wurden wir beim Vorbeifahren immer begeistert begrüßt und auch die Erwachsenen beobachteten uns mit Interesse. Vielleicht können sie sich einfach nicht vorstellen, wie man zum Spaß durch diese Gegend Fahrrad fahren kann, ohne irgendetwas transportieren zu wollen.

In freudiger Erwartung aufs Fahrradfahren

Die Gegend ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Wir fuhren durch viele Obstgärten, entlang von Kokospalmen und Bananenplantagen und immer wieder wieder über schmale Brücken, an denen man deutlich sehen konnte, dass die Verkehrsmittel hier zweirädrig sind.

Kanäle durchziehen das Delta

Auf unserer Fahrt durften wir viele Früchte und regionale Spezialitäten probieren. Hier wachsen zum Beispiel Bananen und Kokosnüsse, Melonen, Mango, Orangen, aber auch exotischere Früchte wie Jackfruit, Durian, Milk Fruit und einige andere deren Namen wir vergessen haben. Der Transport des Obstes geschieht normalerweise mit Motorrädern.

Bananen bereit zum AbtransportDurian-Frucht

Eine besondere Spezialität ist Zuckerrohrsaft mit Limette. Für dessen Zubereitung werden die Zuckerrohrstangen immer wieder durch eine Presse geführt, bis auch der letzte Saft gewonnen ist. Die übrigen Reste werden als Tierfutter verwendet.

ZuckerrohrsaftpresseMili genießt den frischen Zuckerrohrsaft

Außerdem kamen wir in den Genuss eines riesigen Mittagessens, das aus 7 Speisen und einem Fruchtteller zum Nachtisch bestand. Danach brauchten wir keine Fahrräder mehr um weiter zu rollen 🙂 .

Gebratener Fisch Ina beim Mittagessen

Zum Schluss besichtigten wir die Stadt Cai Be, die bekannt ist für ihren Floating Market, auf dem vorwiegend Obst und Gemüse verkauft wird. Die Händler reisen dafür bis zu 60 km an. Häufig werden die Waren in große Menge an lokale Händler verkauft, die diese dann wiederum weiterverkaufen. An jedem Schiff ist eine hohe Stange angebracht, an deren Spitze das Gemüse bzw. Obst hängt, dass jeweils verkauft wird.

Floating Market in Cai Be 2Floating Market in Cai Be

Ebenfalls gibt es in dem Ort eine Süßigkeitenfabrik, in dem Reiswaffeln ähnliche mit Zuckerrorhrsirup gesüste Cracker sowie Kokosbonbons hergestellt werden. Davon durften wir natürlich auch probieren 🙂 Eine weitere Spezialität ist Jasmintee, der mit Honig und Limette versehen ist. Der Honig wird lokal produziert und die Bienen sehen genauso aus wie bei uns 🙂

Reis-Popkorn

Heute sind wir schließlich auf der schönen Insel Phu Quoc angekommen. Diese liegt im Golf von Thailand, etwa 15 km vor der kambodschanischen Küste, gehört aber zu Vietnam. Kurz vor der Landung um 11 Uhr wurden wir über die 26 Grad Außentemperatur als „nice cool weather“ informiert 🙂

Am Long Beach in Phu QuocSonnenuntergang auf PhuQuoc

Hier werden wir eine Woche richtig faul „Urlaub machen“ 😉

Saigon – Die Stadt der 7 Millionen Motorräder

Saigon/ Ho-Chi-Minh-City hat 10 Millionen Einwohner… und 7 Millionen Motorräder. Es ist die größte Stadt von Vietnam und erinnert vom Stadtbild her an Bangkok. Anders als im Old Quarter von Hanoi sind die Straßen hier groß und breit (was nicht heißen soll, dass sie weniger voll sind), moderne Hochhäuser stehen zwischen Kolonialbauten und baufälligen schmalen Gebäuden und – wie immer – sind überall Stromkabel scheinbar willkürlich aufgespannt.

Sonnenuntergang über der Backpackerstraße

Kabelgewirr

Diesmal wollten wir es machen wie die Einheimischen und haben die Stadt mit dem Motorrad erkundet – allerdings nur als Beifahrer. Diese Möglichkeit bot uns ein Reiseveranstalter, der ausschließlich Saigon-Touren auf alten Vespas anbietet und auch die Fahrer dazu stellt. Entgegen unserer Befürchtungen erlebten wir den Verkehr nicht mehr als bedrohlich, sondern konnten dank der umsichtigen Fahrweise unserer Fahrer den Verkehrsfluss miterleben.

Motorradtour durch Saigon

Mili aufm MotorradIna aufm Motorrad

Unseren ersten Stop machten wir bei einem in Saigon häufig vertretenen Coffee-Shop – allerdings handelte es sich dabei um einen der besonderen Art: Ein Bird-Coffee-Shop, bei dem die Kunden ihre geflügelten Haustiere zu ihrem morgendlichen Kaffee mitnehmen, damit diese zusammen mit ihren Artgenossen singen können. Wir wurden gleich darauf hingewiesen, dass wir nur die eine Gruppe von Vögeln fotografieren durften, da es sich bei den anderen um „schüchterne“ Exemplare handelt. Hier konnten wir (zumindest Ina), den traditionellen vietnamesischen Kaffee versuchen, der mit Eiswürfeln und gesüßter Kondensmilch („sweet milk“) getrunken wird. Lecker! 🙂

Vogel-CaféInas neues Lieblingsgetränk

Außerdem besuchten wir die Statue des Mönchs Thinch Quang Duc, der sich 1963 als Protest gegen die schlechte Behandlung der Buddhisten durch die Regierung öffentlich in Brand setzte. Das Foto, dass ein ausländischer Journalist davon machte, sorgte weltweit für Aufsehen wie kaum ein Bild zuvor. Deshalb zeigt die Skulptur ihn von Flammen umgeben.

Mönch in Flammen

Anschließend besichtigten wir einen Blumenmarkt, in dem alle erdenklichen Arten in Packs von bis zu 50 Stück angeboten werden, wo man aber auch beeindruckende Gestecke für Begräbnisse, Hochzeiten und sonstige Feierlichkeiten erwerben kann.

Blumenmarkt

Besonders fasziniert waren wir von der sogenannten „Sister Rose“, die eigentlich zwischen Schwestern verschenkt wird. Sie ermöglicht jedoch auch Männern im wahrsten Sinn des Wortes „durch die Blume“ einer Frau mitzuteilen, dass sie wie eine Schwester für sie sind und damit nicht für eine Beziehung geeignet. Also Jungs, passt auf, wenn ihr in Asien für eure Freundin eine Rose kauft ;-).

Sister-Roses

Als nächstes fuhren wir nach Cholon, das Chinatown von Saigon, wo wir neben einem Kräuterladen für traditionelle chinesische Medizin einen Tempel und eine Pagode besuchten. In den Tempeln werden die Vorfahren oder wichtige historische Persönlichkeiten verehrt (in diesem Fall ein chinesischer Seefahrer, der einigen Wissenschaftlern zufolge Amerika bereits ein halbes Jahrhundert vor Kolumbus entdeckt haben soll). In Pagoden wird zu Buddha gebetet.

Der Tempel befindet sich in einem eindrucksvollen alten Gebäude, dass mit vielen Innenhöfen und damit offen für den Regen gebaut ist, da Wasser nach chinesischen Glauben für Wohlstand sorgt.

Tempel in Cholon

Spenden an den Tempel werden für immer auf Papierstreifen festgehalten, die an der Wand aufgehängt werden.

Spendenquittungen im Tempel

Die Pagode, die auch Pagode der 10000 Buddhas genannt wird, da sich „unzählig“ viele Buddhastatuen in dem Gebäude befinden, liegt ein wenig versteckter.

Versteckte Pagode

Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen endete unsere Tour.

Wir haben aber auch noch anderes in Saigon erlebt – Ina war nämlich für umgerechnet 13 Euro beim Friseur, wo sich gleich drei Friseure um sie kümmerten. Da Kurzhaarschnitte hier bei Frauen wohl nicht üblich sind, wurden ihr als Vorlage Bilder aus einem Männermagazin gezeigt, da die Kommunikation auf Englisch nur sehr brüchig von Statten ging. Zum Eintrocknen der Farbe wurde sie für circa eine halbe Stunde unter eine sehr futuristisch anmutende Trockenscheibe gesetzt, die um ihren Kopf herumfuhr. Das Resultat war sehr zufriedenstellend.

Friseurbesuch

Natürlich war Silvester in dieser Stadt ein besonderes Erlebnis. Wir verbrachten den Abend in einem gemütlichen Restaurant, dass verschiedene Gerichte sortiert nach den Ländern Südostasiens und sehr leckere Cocktails anbot. Für das Feuerwerk gingen wir in den Park vor unserem Hotel, wo wir einen guten Blick auf den Bitexco Financial Tower hatten, von dem aus ein 1,5 Millionen Dollar teures Feuerwerk anlässlich des 40-jährigen Jubliäums der Wiedervereinigung Vietnams abgeschossen wurde. Nach unseren Recherchen wird kein Feuerwerk an die Bevölkerung verkauft. Im Park saßen wir vor allem zwischen vietnamesischen Familien, die viele kleine Kinder dabei hatten, die hier offenbar auch bis zum Feuerwerk wach bleiben dürfen. Es herrschte eine ruhige, fast andächtige Atmosphäre. Das änderte sich fast schlagartig bei einem Spaziergang durch die Nebenstraße – die Backpacker-Barmeile. Mit bunten Hasenohren ausgestattet und mit Kunst-Schnee-Schaum durch die Gegend sprühend, betrunken und laut lärmend, bildeten die dort feiernden einen deutlichen Kontrast. Unfreiwillig haben wir auch etwas von dem „Schnee“ abbekommen.

Schnee an Silvester

Heute besuchten wir den Bitexco Financial Tower, von desen Besucherplattform im 49 Stockman eine beeindruckende Aussicht über Saigon hat. Ja genau, von diesem Turm wurde tags zuvor das Feuerwerk angefeuert. Sicherheitsbedenken wegen der nahen umliegenden Gebäude (die um einiges niedriger sind) schien es nicht zu geben.

Ausblick von Saigon-SkytowerAuf dem Saigon-Skydeck

Hier sieht man den Turm einmal am Abend. Es ist das höchste, wie ein Segel einder Dschunke geforme Hochhaus.

Saigon am Abend

Morgen haben wir noch einen Ausflug ins Mekongdelta geplant und danach geht es zum Baden nach Phu Quoc.

 

Hoi An – Regen und ein Fotokurs

Über die Weihnachtstage waren wir in Hoi An, einer wunderschönen kleinen Stadt etwa 3 km vom Meer entfernt an einem Fluss gelegen. Dieser Ort war früher ein betriebsamer Hafen und viele Chinesen und auch Japaner bauten hier ihre eigenen Niederlassungen. Etwa um 1900 versandete der Hafen, der Handel erstab und die Stadt schlief ein. Erst hundert Jahre später wurde die somit weitgehend erhaltene Altstadt vom Tourismus wiederentdeckt und somit überlebten ganze Straßenzüge der schmalen, langgezogenen Häuser mit verschiedenen Tempeln und Versammlungshallen dazwischen.

Leider hatten wir die letzten Tage Regenwetter und so sind die Fotos vom Ort voller Regenschirme oder Leuten mit Plasikbeuteln als Schutz vor der Nässe. Auch die Cyclos (eine vietnamesische Tuk-Tuk Variante mit Fahrrädern) haben sich an das Wetter angepasst und einen Regenschutz dabei.

Regen in Hoi An 2Regen in Hoi An

Außerdem wird das Stadtbild von Hoi An von unzähligen Laternen geprägt. Sie hängen vor Häusern, über den Straßen oder in Bäumen, was gerade bei Nacht einen besonderen Zauber entfaltet.

Laternen in Hoi AnIna in Hoi AnHoi An bei Nacht

Wir haben einige der alten Häuser und Tempel in der Stadt besichtigt. Die Tempel sind meist in den Versammlungshallen der verschiedenen chinesischen Gruppen integiert, die hier lebten. Daher sind diese konfuzianischen Tempel auch baulich sehr dem chinesischen Stil angepasst.

Quan Cong Temple in Hoi AnKonfuzianischer Tempel 2Mili mit TierlaterneKonfuzianischer Tempel

Im Garten der Versammlungshalle der Fuijan Chinesen befindet sich ein beeindruckender Drachenbrunnen.

Ina und Mili am DrachenbrunnenDrachenbrunnen

Außerdem haben wir eine Sonnenaufgangs-Phototour gemacht, bei der wir um 5 Uhr morgens in ein Fischerdorf außerhalb von Hoi An gefahren wurden. Begleitet hat uns dabei ein französischer Fotograph, der seit 7 Jahren in Hoi An lebt und uns viele Tipps – sowohl zur Technik als auch zum Umgang mit den Einheimischen, die man photographieren möchte – gegeben hat. Leider hatten wir aufgrund der vielen Regenwolken keinen wirklichen Sonnenaufgang – doch auch das trübe Morgenlicht sorgte eine besondere Atmosphäre. Hier folgen nun einige der Bilder, die Ina währenddessen fotographiert hat.

Photokurs Ina 10

Photokurs Ina 9

Photokurs Ina 8

Photokurs Ina 7

Photokurs Ina 6

Photokurs Ina 5

Photokurs Ina 4

Photokurs Ina 3

Photokurs Ina 2

Photokurs Ina 1

Und hier einige Impressionen von Mili.

Photokurs Mili 9

Photokurs Mili 8

Photokurs Mili 7

Photokurs Mili 6

Photokurs Mili 5

Photokurs Mili 4

Photokurs Mili 3

Photokurs Mili 2

Photokurs Mili 1

Was wir sonst noch so hier gemacht haben, folgt bald in einem weiteren Blog. 🙂

Von Hanoi nach Hoi An – Eine Nachtbusfahrt und die Zitadelle von Hue

Über Weihnachten haben wir das Posten etwas vernachlässigt, so dass wir jetzt noch nachreichen, wie unsere restlichen Tage in Hanoi waren und wie wir nach Hoi An gekommen sind.

Unsere letzten beiden Tage in Hanoi waren recht schön. Man gewöhnt sich irgendwann an die Angst, bei jeder Straßenberquerung überfahren zu werden und wird auch geschickter darin, abzuschätzen, wann man los gehen kann. So besuchten wir den dritten Teil des Hobbits im Kino und machten ein Picknick mit leckerem französischen Baguette, Käse und Salami aus dem internationalen Supermarkt in einem Park. Obwohl das asiatische Essen sehr, sehr lecker ist, tut es gut, zwischendurch mal wieder etwas europäisches zu essen.

Am nächsten Tag stand unsere Abreise bevor. Da uns ein Nachtbus nach Hoi An bringen sollte, hatten wir noch den ganzen Tag Zeit. Dieser wurde genutzt, um an einer ruhigeren Stelle (wo einem nicht gleich drohte, von Motorrädern über den Haufen gefahren zu werden) einen Straßenzug aus dem Old Quarter zu malen. Dabei erweckten wir einiges Interesse der Passanten und umliegenden Ladenbesitzer. So kam etwa eine Dame heraus, und brachte uns Pappen, damit wir nicht auf dem Boden sitzen mussten.

Neben den Asiaten gesellte sich auch ein älterer Australier neugierig zu uns. Dieser hatte sich in einem Hotel, dessen Schild auf dem Bild zu sehen war, einquartiert und war so fasziniert davon, dass er das Bild schließlich kaufen wollte. Nach etwas Diskussion wechselte das Bild für 40$ den Besitzer. Somit hatte Mili ihr allererstes Bild überhaupt in ihrem Leben verkauft.

Neugierige Passantengemalt - Old Quarter Hanoi

Gegen 18 Uhr am Abend begann unsere Nachtbusfahrt. Eigentlich sollten wir gegen 11 am nächsten Tag in Hoi An ankommen. Die Nachtbusse in Vietnam sind schon einmal definitiv bequemer als die in Laos. Sie bestehen aus drei Reihen von „Stockbetten“, wobei die Betten Sitze sind, die man fast ganz flach legen kann. Allerdings sind diese sehr schmall und auch relativ kurz. Jemand der größer als 1,80 ist, wird dort kaum bequem Platz finden.

An sich hätte es so eine (dafür dass wir unterwegs waren) relativ angenehme Nacht werden können, allerdings stellte sich heraus, dass der Service äußerst miserabel war. Zum einen hatte man fast den gesamten Gepäckraum mit Kisten und Bündeln, die offensichtlich keinem der Reisenden gehörten, zugelagert, weshalb einige Leute ihre großen Rucksäcke mit nach oben nehmen mussten, was den ohnehin schon engen Raum noch beengter machte. Zum anderen gerieten wir nach etwa vier Stunden Fahrt, als wir bereits schlafen wollten, in etwas, dass man leicht als eine versuchte Machtdemonstration gegenüber europäischen Frauen interpretieren konnte. Unter der Behauptung, die Plätze seien reserviert, versuchte man uns auf einen anderen Platz zu scheuchen. Als wir uns weigerten einem äußerst unfreundlichen „Madam, up here“ Folge zu leisten, da uns bei Einsteigen gesagt wurde, es sei freie Platzwahl, weckte er eine andere schlafende Mitreisende. Diese wurde, als sie sich ebenfalls weigerte, unter wütendem Gestekulieren richtig angeschriehen. Da jedoch inzwischen der ganze Bus auf den Fahrer einredete, gab dieser schließlich auf. Die Reisenden, die danach zustiegen (und vorher außen gewartet hatten), wussen offensichlich nichts davon, dass sie Plätze reserviert hatten…

Nachtbusgemalt - Nachtbus nach Hoi An

Nach diesem äußerst unerfreulichen Ereigniss kamen wir ohne weitere Zwischenfälle in Hue an. Dort wurde uns gesagt, dass wir den Anschlussbus verpasst hätten und doch etwa 5 Stunden auf den nächsten warten sollen. Dafür könnten wir in dem vom Bus ausgewählten Café warten. Wir sind uns daher nicht sicher, wie „versehentlich“ die Verspätung war. Äußerst entnervt beschlossen wir, diese Verzögerung zu unserem Besten zu nutzen und uns die Zitadelle von Hue anzuschauen.

Hue war zwischen 1804 und 1885 die Hauptstadt von Vietnam. In dieser Zeit liesen die herrschenden Kaiser nach dem Vorbild der verbotenen Stadt in Peking eine Zitadelle errichten. Leider überlebte nur ein Teil der gewaltigen Anlage den Vietnamkrieg unbeschadet, so dass heute viele Restaurationsarbeiten stattfinden, um die sehr beeindruckende Stätte wieder herzurichten. Man könnte sicherlich auch einen ganzen Tag damit zu bringen auf dem Gelände umher zu gehen, so weitläufig ist es. Dadurch verteilen sich auch die Tourristen sehr gut  und man ist fast alleine zwischen den alten Gebäuden.

Zitadelle in Hue 2Hue - TorZitadelle in HueTor in HueIna mit Steinwächtern in Huegrüner Elefant

Säulengang in HueGoldfische

Danach konnten wir unsere Busfahrt – zum Glück problemlos – nach Hoi An fortsetzten, wo wir, fast 24 Stunden nach dem wir Hanoi verlassen hatten, endlich ankamen. Natürlich meldeten wir unsere Erlebnisse dem Hotel in Hanoi zurück, das die Busfahrt für uns gebucht hatte. Erfreut hörten wir, dass sie Nachforschungen anstellen und im Zweifel den Vertrag mit der Reisegesellschaft kündigen wollten.

Nach dieser langen Reise wurden wir äußerst herzlich in unserem neuen Hotel mit einer Tasse Tee und Gebäck empfangen. Nach der ganzen Ärgerei mit der Bussgesellschaft war dies eine richtige Wohltat. Auch unser Zimmer fanden wir sehr, sehr liebevoll dekoriert.

Zimmerdeko in Hoi An

Inzwischen genießen wir die sehr schöne Altstadt von Hoi An mit dem schlechtesten Wetter das wir bisher hatten. Es hat etwa 20 Grad, doch der Himmel ist bewölkt und manchmal nieselt es. Vielleicht wollte uns das Wetter etwas deutsche Weihnachtsstimmung geben 🙂 . Allerdings werden wir über Hoi An – so wie über unser hervorragendes Weihnachtsessen – sicherlich noch die nächsten Tage berichten.

Ha Long Bay – Auf dem Schiff durch eines der Naturwunder von Vietnam

In den letzten beiden Tagen waren wir auf einem Schiff unterwegs in der Ha Long Bay. Dies ist ein Küstenabschnitt etwa 180 km von Hanoi entfernt, in dem über 2000 Inseln aus Kalkfelsen aus dem Meer heraus ragen. Manche davon sind relativ groß, andere gerade mal ein Stein der aus dem Wasser hervor schaut. Da viele Inseln wegen ihrer Steilküsten und ihrer geringen Größe nie bewohnt wurden, findet sich dort wunderschöne, unverbaute Natur.

KalkfelseninselnFischerboote vor den Felswänden

Unser Schiff teilten wir uns mit 13 anderen Passagieren und waren dort von der doch recht konfortablen Zimmergröße und auch den Sanitäranlagen überrascht (eigenes Badezimmer mit warmer Dusche und normaler Wassertoilette). Auch das Essen, das in einem reichhaltigen und vielseitigen Buffet (mit vielen leckeren Schrimps und Muscheln – für Ina gab´s stattdessen viel Hühnchen, Gemüse und Obst) serviert wurde, war sehr sehr lecker. So konnten wir unseren Aufenthalt in dieser tollen Landschaft natürlich noch mehr genießen.

Unser SchiffMili entspannt auf Deck

Nachdem wir aus dem Hafen in die Inselwelt hinausgefahren waren, besuchten wir zuerst die größe Höhle der Region: die Cave of Surprise. Diese ist schon allein wegen der Größe ihrer Hallen sehenswert. Dazu ist sie übersäht mit gut ausgeleuchteten Tropfsteinformationen. Vom Ausgang der Höhle, der etwas weiter oben in der Felswand der Insel liegt, bot sich uns ein toller Ausblick auf die Bucht und die darin ankernden Schiffe.

Cave of SurpriseTropfsteine in der Cave of SurpriseIna und Mili vor den TropfsteinenBlick in die Ha Long Bay

Danach durfen wir wärhend des Sonnenuntergang mit Kayaks zwischen einigen der Inseln umherfahren und so die Bucht aus einer weiteren Perspektive kennen lernen.

Kayakfahren im MeerMili am KayakfahrenIna vor dem SonnenuntergangSonnenuntergang

Am nächsten Morgen besuchten wir noch eine weitere Insel. Auf dieser gab es einen Weg bis zur Spitze und einen feinen weisen Badestrand. Der Ausblick von oben lohnte den nach unserem Reiseleiter „only 8 Minutes up and 6 and a half minutes down“ langen Aufstieg.

Schiffe im NebelAusblick auf den Ha Long Bay 2Ina und Mili in der Ha Long Bay

Auch das Baden am Strand war möglich. Milis Meinung nach war das Wasser doch erstaunlich warm und es gab somit keinen Grund nicht etwas umher zu schwimmen.

Mili am BadenTake me away

Bei unserer Abreise von der Insel erlebten wir noch eine kleine Überraschung. Die Affen, die die Insel bewohnen, haben sich offensichtlich auch an den Tourismus gewöhnt. So saßen sie auf Schildern oder dem Ticketschalter und bettelten um etwas zu essen.

Affen überwachen die Schilder

Insgesamt waren es wunderschöne zwei Tage und wir waren uns am Ende einig, dass wir auch noch etwas länger auf dem Schiff hätten bleiben können.

Inzwischen sind wir wieder nach Hanoi zurückgekehrt und bleiben hier noch bis zum 22. Dezember. Danach machen wir uns entlang der Küste auf nach Süden in Richtung der alten Hafenstadt Hoi An, wo wir Weihnachten verbringen werden.

Mili vor Ha Long Bay