Dieser Blog ist etwas verspätet, denn er deckt die Zeit von vor etwa 5 Tagen bis vorgestern ab und eigentlich wollten wir ihn auch schon viel früher schreiben. Allerdings gab es ein technisches Problem: unser SD-Kartenleser ist wohl schon der Meinung wir hätten genug Urlaub gehabt und sollten nach Hause, auf jedenfall weigert er sich, Bilder auszulesen. Und Blogschreiben ohne Bilder macht keinen Spass, daher musstet ihr jetzt so lange warten, bis wir uns einen Ersatz beschaft hatten. Das ging dann in einem großen Technikladen auch relativ einfach, abgesehen von einer verwirrten Verkäuferin, die den Trick einen Mini-USB zu normalen USB Adapter zu verwenden um den SD-Kartenleser (der natürlich nur normales USB kann…) anzuschließen, zuerst nicht ganz geblickt hat. Auf jeden Fall gibt es jetzt wieder Bilder auf dem Tablet und somit auch einen neuen Blog 😉
Von Wairoa aus haben wir einen Tagesausflug in den Te Urewera Nationalpark unternommen. Dieser liegt im Landesinneren und ist mit etwa 2130 km² der größte Nationalpark auf der Nordinsel. Besonders bekannt ist er für den Lake Waikaremoana, einen 54 km² großen See um den ein Great Walk – also eine besonders schöne, gepflegte Wanderroute wie auch der Keplertrack – führt. Wir entschieden uns dagegen, einen Abschnitt dieser Wanderung zu laufen und besuchten stattdessen auf einigen kleineren Wanderungen einige landschaftliche Highlights.
Das erste waren die Aniwaniwa Falls, eine Serie von drei Wasserfällen die in zwei kürzeren Wanderungen von allen Seiten betrachtet werden können. Dabei führte der Weg wieder durch viel wilden Regenwald voller interessanter Bäume und Farne.
Auf der zweiten Wanderung entlang der Wasserfälle legten wir unsere Mittagspause ein, natürlich mit wunderschönem Ausblick 😀
Als nächstes ging es auf einen Rundwanderweg durch den Wald entlang einiger uralter riesiger Bäume. Einer der interessantesten war ein gigantischer Rata-Baum mit einem Stammumfang von 13 Metern. Diese neuseeländische Baumsorte beginnt ihr Leben normalerweise als Gastbaum auf einem anderen Baum, von wo er seine Wurzeln nach unten erstreckt, den Gastbaum einwächst und ihn somit langsam tötet. Dadurch sehen die Bäume sehr interessant aus, denn der Stamm besteht aus einem Gewirr zusammengewachsener einzelner Stämme. Hier sieht man den Stamm eines kleineren Rata-Baums:
Aber auch sonst gab es andere interessante Wuchsformen bei Bäumen zu bewundern:
Und natürlich gab es auch wieder Farn-Bäume. Diese faszinieren uns immer noch sehr regelmäßig. Diesesmal konnten wir auch einige Mini-Farnbäume erspähen – putzig! 😉
Danach ging es auf einen Abstecher zum See. Einen kleinen Strandabschnitt hatten wir für uns allein und genossen so die Sonne und testeten mit den Füßen die Wassertemperatur. Ergebniss: Erfrischend für die Füße, aber richtig reingehen lieber nicht! Und natürlich hatten wir dort am See einen wunderschönen Blick über dessen Weiten:
Diesen Ausblick wollten wir auch noch von etwas weiter oben genießen und darum machten wir uns zu einem Aussichtspunkt namens Lou´s Lookout auf. Die Wanderung war zwar nur 30 Minuten lang aber dafür ging es steil bergauf. Nach etwas Geklettere, unter anderem durch eine kleine Höhle erreichten wir eine wundervolle Aussichtsplattform:
Danach verabschiedeten wir uns vom Nationalpark und fuhren zurück ins beschauliche Wairoa, wo wir uns ein leckeres Abendessen bei einem indischen Takeaway gönnten. Am nächsten Tag ging es nach Gisborne. Die Straße führte entlang der Küste oder durch weite Felder und bot eine schöne Landschaft. Wie immer wenn man in Neuseeland die Ortschaften verlässt, trifft man alle 5 Minuten mal auf ein anderes Auto – wenn überhaupt. Dafür gibt es eine Menge interessanter Straßenschilder, wie etwa dieses, das vor freilaufenden Kühen warnt:
Einen Halt machten wir am Mahanga Beach auf der Mahia Halbinsel. Eigentlich suchten wir uns den Strand ziemlich zufällig aus, da wir dachten, wir sollten irgendwo mal gemütlich Pause machen und uns die Strände näher ansehen. Dieser Strand bot eine besondere Überraschung: er war übersäht mit Muscheln. Nicht nur kleine oder die typischen mit zwei Schalen, sondern es gab wunderschöne gedrehte Muscheln. Es wurde also etwas Zeit mit Muschelnsuchen verbracht … 😉
Es gab wiederum eine Mittagspause mit wunderschöner Aussicht, diesesmal auf die Poverty Bay, an der unser Tagesziel Gisborne liegt. Danach folgte ein etwas absurderes Erlebnis, denn es gab nachmittags mitten auf einer Straße im Nirgendwo eine Alkoholkontrolle. Alle Autos, die in unsere Richtung unterwegs waren (das heißt wir haben genau ein weiteres gesehen), wurden an den Straßenrand gewunken und man fragte freundlich nach Führerschein und Ausweiß. Danach hielt man Ina, die gerade am Steuer sahs einen kleinen Kasten unter die Nase, auf den sie ruhig ein paar mal atmen sollte. Nachdem sie in dem asiatischen Einreise-Ausreise-Stempelchaos unser neuseeländisches Visum entdeckt hatten, wurde uns freundlich eine gute Fahrt gewünscht und wir konnten weiter. Allerdings fragen wir uns doch, ob sie bei einer solchen Kontrolle nachmittags in der Pampa überhaupt jemanden aufgreifen oder ob die Polizisten schlicht bei dem schönen Wetter außen arbeiten wollten…. 😉
Wir erreichten Gisborne (35 000 Einwohner) am frühen Nachmittag und blieben dort für 2 Nächte. Neben all der beeindruckenden Natur muss mal gesagt werden, das die meisten neuseeländischen Städte einfach nicht mithalten können und oft (zumindest für uns Europäer) einfach häßlich sind. Der Bildbeweis erfolgt dazu in zwei Schritten: 1. Gisborne vom Kaiti Hill aus: Wenn man von oben auf den Ort blickt, sieht man das dieser kein richtiges Zentrum hat und ziemlich zersidelt wirkt: Lauter kleine Holzhäuser, jedes mit seinem eigenen Garten und Baum. Das mag zum Wohnen zwar schön sein, aber zu einem schönen Ortsbild führt es nicht gerade. Uns fehlt da bei einer Stadt irgendwie ein dichter besiedeltes Zentrum.
2. Die „Fußgängerzone“: Auch wenn man im Ort selbst unterwegs ist merkt man, dass dieser Ort für Autos gebaut wurde. Das Zentrum des Ortes, die Shoppingstraße ist eine Straße mit vielen Parkbuchten am Rand. Allerdings kostet das Parken dort pro Stunde 1,30 €, trotzdem sind die Parkplätze gut belegt. Auch an die schlechtwetterfreundlichen Überdachungen auf dem Bürgersteig, die einfach aus den anliegenden Häußern herausstehen, kann man sich nur schwer gewöhnen…
Dabei muss nun gesagt werden, dass Gisborne nur ein wilkürliches Beispiel dieser Architektur ist, und man so ein ähnliches Ortsbild leider öfters vorfindet. Was Gisborne dafür zu bieten hat, sind wunderschöne Strände. Unseren freien Tag verbrachten wir am Waikanae Beach, leider versteckte sich die Sonne etwas hinter den Wolken, so dass aus Sonnenbaden eher Füße in die kalte Brandung stellen wurde.
Die nächsten beiden Tage haben wir das East Cape umrundet und sind inzwischen in Whakatane angekommen. Die Berichterstattung darüber folgt hoffentlich bald in einem nächsten Eintrag… 🙂